Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1954

/ Nr.10

- S.7

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Nu miner il)

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

vom Innobrucker Frauenverein. ?nit Varonin
Nolilanstn an d>cr Spitze, ino Leben qerusen, I h r
Zweck bestand darin, zur . M i l d e r u n g der in Innc^
druck herrschenden großen ^>lol" beizutragen lind für
Kinder, deren Ellern mittellos waren, in leidlicher
nnd geistiger ^"^eise Hilfe zu bringen. Vor allein
waren e".> die a in ^ . Ottober 1^!>^ eröffnele ElisabethKrippe in M a r i a h i l f und die etwas später errichtete
Nosalien-Krippe in der Leopolds! ras^e 1!l, die für die,
Stadt eine Vedcutung erlangten. Auch die Kinderkrippen verdankten ihr Bestehen in der Hauptsache
wohltätigen Menschen und Einrichtungen. Von letzteren war es insbesondere die Spartasse der Stadt
Innsbruck, die für diesen Zweck alljährlich einen
schönen Betrag auswarf.
Kindergärten.
A m 2«. J u n i 1840 eröffnete Friedrich Fröbel im
thüringischen Städtchen Vlankenburg den ersten deutschen Kindergarten. I n eilendem Tempo drang die

Fröbelsche Idee, schon im vorschulpflichtigen Alter die
Entwicklung aller dem Kinde inwohnenden Anlagen
und Fähigkeiten zu fördern, in alle Welt. 1870 erstand
in Kusstein nnler dem damaligen Dekan Dr. M . Hö"rfarler der erste lirolische Kindergarten und gleichzeitig eine Kindergartenlehranstalt für Mädchen und
grauen. M i t (besetz r>om 1^. J u n i 1872 wurde die E i n führung von Kindergärten in Österreich gewährleistet.
Am 17. November 1872 erfolgte i n den Nebenlokalitäten der Nedoutensäle die Eröffnung des ersten
Fröbelschen Kindergartens für die innere Stadt i n
Innsbruck, wobei der „Fröbel T i r o l s " — wie Dekan
Hörfarter genannt wurde — die Festrede hielt. Die
Oberaufsicht dieses neuen Kindergartens übernahmen
Frau Prof. M a r i a Lantschner (gest. 1904) und F r a u
Finanzratsgattin Schiestl. beides edelgesinnte I n n s brucker Damen. Zwei Jahre später übersiedelte der
Kindergarten i n das städt. Fleischbankgebäude.
(Fortsetzung folgt.)

l)

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58

Seite

dl-l l V

von Dr. Karl 3cliac!eld2uer

Innsbruck vor hundert Iahreu
Oktober 1854:
3. schreibt der „Bote", uachdem er erst am -l. September
den herrschenden Gesundheitszustand gelobt hatte: „Dem
heurigen J a h r e war es vorbehalten die fürchterliche
Seuche ,Cholera" uns so gefahrdrohend nahe zu bringen, daß sogar hier und i n der Umgegend einige (glücklicherweise isoliert gebliebene) Fälle von BrcchruhrErkrankungeu konstatiert wurden, die sämtlich einen
tätlichen Vcrlanf nahmen. I n diesem Zeitpunkte kann
daher dem Erscheinen jener Abhandluug mit besonderem
Interesse entgegen gesehen werden, welche, ans der Feder des durch seinen mehrjährigen Aufenthalt als S p i talarzt in Nußland dicsfalls kompetentesten Verfassers,
Hr. Dr, Heinrich Kann geflossen, nächster Tage hier
im Verlage der Wagner"schen Buchhandlung erscheinen
wird unter dem Titel: /Gedanken eines Arztes über die
Eholera als Weltscnche,""
— bietet der Stadtmagistrat neuerlich eine Dreizimmerwohnung im Goldcnen-Dachl-Gebändc zur Vermietung
an, nachdem sich seit J u l i noch kein Mieter gemeldet
hatte.
4. veröffentlicht dic Statthalters ciuc Liste aller jcucr
Personen, die sich im Jahre !«",!l an dcr Durchführung
dcr Pockenimpfung besonders eifrig beteiligt haltrn! für
Innsbruck finden sich dariu der Stadtphysilus D r , v.
Wochcr, D r , Malfcrtciuer in Wiltcu, Pfarrer ^bcr
hauser vou Hotting, die Gemeindevorsteher M a i r von
Wiltcn, Schmidingcr von I g l s nnd Höl^l von V i l l , der
Gemriudelassicr Ncuuhauscr vou Hötting, der Magistrats-Amtödicncr Gantner und die Hebammen Florida
und Schlaffer von Innsbruck.
5». und l>. starb i n i Stadtspital je ei» böhmischer Eisenbahn
arbcitcr am Brcchdurchsall (also Wohl dcr Eholcraüi
ebenso am l">. nud füuf Leute am 1<>,
8. uinuut Dekan D r . Michael Haidcggcr dic scicrliche Eiu°
scguuuss dcr 15» Waldrastcr Kapcllru vor, wclchc auf An«
rcguug dcs,Uiinstmalcrs Iehlc bcsoudcrs durch die fiuan»
zielte Hilfe des Handelsmannes Simon Kapfcrcr errichtet werden konnten.
>
I5>. bis 18. findet die Ausstellung von Tiroler Landwirtschaslsprodullcu iu bcideu Nedontcusälcu statt.

l«. bietet der Handschuh- und Lcdcrwarcnfabrikant A l . M a gcs mit einer Euipfchluug des Stadtphysikus D r . M a y r hofer Wohl wcgcu der herrschcudcu Choleragefahr „Gesilndheitsbindeu zur Erhaltung einer fortwährend gleichmäßigen Wärme des Unterleibes nnd Magens" an.
24. eröffnet der Orgelbauer Josef Uuterberger, der bisher
in Angath lebte, feine Werkstatt ini Gasthaus zum Rößl
in der A u .
Das Wichtigste vom letzten Monat.
September 1954:
2. übergibt der Bundesminister für Handel und Wiederaufbau D r . Udo I l l i g dem Buudcsminister f ü r Unterricht D r . Ernst Kolb den ueucrbautcu Hörsaal- uud Laboratoriumstrakt der mediziuischeu .Klinik, Anschließend
findet ein medizinischer Kongreß über die M i l ; statt.
4. wird von einer angeblich über der Stadt gesichteten
„Fliegenden Untertasse" berichtet.
11. wird der Lehrlingswcttbewcrb der Tiroler Handelskammer abgeschlossen,
Nl. beginnt der Äa» der neuen Wasserleitung 14. eröffnet D r . Kurt Walde das von ihm eingerichtete I n stitut für Natur- uud Heimatkunde iu der Hofburg.
l<». bis 20. fiudet die Tagung des Bundesverbandes der Er»
werbsgärlner Österreichs statt.
lk. bis 1!>. wird der <>, Bczirksfcnerwehrtag abgehalten.
l!>. wird die Esso-Tanlstcllc an der Ecke Rcnnwcg Kaiseriägcrstraßc eröffnet.
20. stirbt der Liederkomponist Ferdinand Esajla.
2«. bis 2!l. finde! die 3agnug der österreichischen (Gesellschaft
für Milrobiologie und Hygiene stall.
21. tritt das neue Mcldcgcseh in Kraft.
2!l. bis 25>. begeht der „Verein Tiroler Zahnarme" sein 40jährigcs Beslandöjnbiläum im ^iahnicn der Österreichischen Zahnärztctagnng.
24. wird eine „S^ialwisscnschaftlichc Stndienuücherei" in
drr Arbcitcrlnmmcr eröffnet.
!!<». U"ird die Ausstellung „Die Innsbruckcr Plattuerkunft"
im ?andesm»scn»! geschlossen.