Innsbruck Informiert

Jg.2010

/ Nr.3

- S.44

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KRANEBITTEN
Neues Stadtteilwappen für Kranebitten
Kranebitten hat nun ein eigenes Stadtteilwappen.
Am 3. Februar wurde das neue Wappen im Rahmen einer Feierstunde im Gasthof Kranebitterhof durch Bürgermeisterin Hilde Zach präsentiert.
In Abstimmung mit der Pfarre Kranebitten hat der Verein „Initiative Lebensraum Kranebitten“ die Entwicklung des Kranebitter Wappens
initiiert. „Ich bedanke mich für die wichtige Arbeit, die für das Miteinander und das Zusammenleben in Kranebitten geleistet wird“, betonte Bürgermeisterin Hilde Zach in ihren Grußworten.
Obfrau Hildegard Auer und Stellvertreter Dr. HansJörg Schiestl von der Initiative Lebensraum Kranebitten führten durch den Abend. Eine Präsentation des — schon traditionellen — Kranebitter Kalenders durch den Fotografen SR Siegfried Weger, Gustostückerin der Kranebitter Sängerrunde und die
musikalische Begleitung mit Volksmusik der Gruppe „Bliamenstick!“ waren weitere Höhepunkte des Abends. Der
Kranebitterhof kreierte anlässlich dieser Wappenpräsentation eine eigene „Kranebitter Speis“, Wacholdernocken mit Kraut, die in dieser Form erstmalig kredenzt wurde und ab sofort auf der Speisekarte zu finden sein wird.
Das neue Stadtteilwappen
Das neue Wappen wurde auf Basis der heraldischen Vorschriften unter Einbindung der Vorschläge aus der Bevölkerung von der Kranebitter Kunsthistorikerin Mag.a Dr. Daria Daniaux erstellt. Fachlich wurde das Wappen von DDr. Lukas Morscher, Leiter des Stadtarchivs, überprüft. Das Wappen zeigt die
Kranebitter Kapelle Mariä Heimsuchung und im Hintergrund die Kranebitter Klamm. Im rechten unteren Feld findet sich ein Wacholderzweig — Wacholder wird im Volksmund auch Kranebittstrauch (Juniperus communis) genannt und ist der Namensgeber des Stadtreils. (MIVV)
Die Freude über dos neue Stadtteilwappen wor bei Pforrer Franz Trojer, Kunsthistorikerin Mog.o Dr. Doria Daniaux, Bürgereisterin Hilde Zoch, Obfrau Hildegard Auer und Stellvertreter Dr. Hans-örg Schiestl groß.
(Foto: M. Weger)
Ausaperungsfiguren - alpine Boten des Frühlings
Jedes Jahr im Frühlng, wenn der Schnee zu schmetzen beginnt, werden die steilen Berghänge rund um Innsbruck zu einer außergewöhnichen Bildergalerie.
Mit etwas Fantasie lassen sich von der Stadt aus unterschiedlichste „Ausoperungsfiguren“ erkennen. Diese sind entweder felsgraue Aperflächen oder weiße Schneeflecken, deren Umrisse Figuren bilden. je nach Schneelage erscheinen die Bilder von März bis in den Frühsommer hinein jedes jahr zu
verschiedenen Zeiten. Eine Figur ist meist nur wenige Toge zu sehen. Auch vom Standplatz des Betrachters ist es abhängig, weiche Figuren erkennbar sind.
Schon 1924 beschnieb Rudolf Sinwel in den „Tiroler Heimatblättem“ das fantasievolle Phänoren der „Ausoperungsbilder“. 1936 publizierte Prof. Franz Burger ebendort einen Anikel zu den Ausoperungsfiguren. Beide beschreiben zohlreiche Bildnisse: Die bekannteste Ausoperungsfigur ist der „Folkner“ oberhalb
von Mühlau. Darunter gesellt sich manchmal ein von links nach rechts schwebender Engel dozu. Zu entde
Der „Falkner“ östlich der Arzler Scharte war am 21. April 2009 vom Adolf-Pichler-Platz aus deutlich zu erkennen. (Fotor M. Weger)
cken gilt es auch den riesigen „Wosserträger“, der im Laufschritt rechts unterhalb der Hofelekarspitze gegen Osten läuft. Fomtosie ist auch in der Mulde zwischen den Sattelspitzen und der Höttinger Alm gefragt: Berichtet wird von einem „weißen Vogel“, einem Schneefleck unter dem FrauHitt-Sottel. Als dunkle
Flecken unter den Sottelspitzen ließen sich „3 Frauen in bäuer
licher Trocht“, eine „Frau mit einem Kind im Arm“, ein „Mann“ und eine „schreitende Frau“ erkennen. In der Brandjochreise wurden ein „Mann mit erhobener Hond“ und eine „Hexe“, am Achselkopf ein „Mann mit Schirm“, am Solstein ein „bärtiger Mann mit Turbon“ und ein „sitzendes Mädchen“ entdeckt.
Die meisten Bilder kann man auf der Nordkette sehen. Aber auch am Nordhang des Patscherkofels erscheint ein „kniender Jäger“ mit breitkrempigem Hut und Rucksuck, der in seinen Händen einen Hund trägt. Etwas weiter östlich gibt es das Bildnis eines „Adlers“ zu entdecken. Am westlichen Waldrastoch wird
von einer halbhockenden „strickenden Frau“ berichtet.
Die Bilder gelten im Volksmund als Frühlingsboten. Einer Sage nach soll Koiser Moximilian der erste gewesen sein, der den „Fakner“ entdeckte. Auch in anderen Regionen Tirols kennt man Ausoperungsfiguren. In der Imster Gegend etwo begann man, wenn Ende Juni eine „weiße Sichel“ erschien, den Roggen
zu schneiden. (EHI)
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INNSBRUCK INFORMIERT - MARZ 2010