Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1954

/ Nr.7

- S.5

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Nummer 7

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

1951 die Slromlieserung der 3iwag von 7,378.^00 >
nin fast 2,0 die Eigcncrzengung, während umgelchrt in den Monaten J u l i bis September 1951 niit starker
Eigcnerzruguug die Tiwag im Dnrchschnitt luouatlich
2M).00<> KWI, abuahiu. Sehr beachtenswert ist anch die
Stcigcrnug des Stromumsatzcs von rnnd 98, im Jahre 1947 a»f rund 140,000.000 I - eine Annahme von fast vierzig Proben!, Der Gasverbrauch weist hingegen einen absteigenden ^reud aus
von
rund 12,5 Millionen Kubilmeler auf 103 Millionen >i»bil.
meter im ."fahre 1951.
Besonderes Interesse verdienen die ^"achweisungen über
de» Verlehr, der bei der außerordentlich rasch fortschreitenden Motorisierung nnd bei der zusätzlichen starken Zirkulation ansläudischcr Fahrzeuge ein wichtiges und ernstes
Problem darstellt. Die Zahl der von den Schienenfahrzeugen beförderten Personen weist allerdings einen zum Teil
erheblichen Rückgang auf. So ist die Zahl der ans den
Straßenbahnlinien 1 nnd 3 beförderten Personen von 12.9
Millionen im Jahre 1947 auf 7.6 Millionen im Jahre 1951
gesunken. Die Verkehrsziffer des Jahres 1947 mit 10N angenommen, ergibt sich für die vorerwähnten Straßenbahnlinie» 1 nnd 3 eine Indexziffer von 59, für die Haller Linie
vo» 66, für die I g l c r Bahn von 62 nnd für die Stubaitalbahn von 98. Eine beträchtliche Verkchrssteigerung weisen
die Autobus- nnd Obuslinien (Index 168) sowie die Nordkcttenbahn (1, Abschnitt 172, 2. Abschnitt 197) auf.
Viel charakteristischer für den Innsbrucker Verkehr sind
iedoch jene Zahlen, die die rasch ansteigende Motorisierung
nachweisen. Die Zahl der motorisierten Fahrzeuge stieg von
insgesamt 1850 im Jahre 1947 auf 5,637 im Jahre 1951;
den größten Anteil hieran haben die Krafträder, die ihren
Stand von 607 im Jahr 1947 auf 2343 im Jahre 195,3
steigerten. Auch die Fahrräder weisen eine bedeutende Z n nahme, nnd zwar von 30.826 im Jahre 1947 auf 50.000
im Jahre 195,1, ans; in diesem Jahre traf also ans jeden
zweiten Innsbrucker ein Fahrrad.
Der Znnahme des motorisierten Verkehrs von 331.4 ^
entspricht fast zur Gänze die Zunahme der Verkehrsunfälle
um 324,3 ^ . I n absoluten Zahlen ergibt sich folgendes Bild
der Verkehrsunfälle: im Jahre 1947 - - 362, im Jahre 1951
— 1174. Die Zahl der Getöteten nnd Verletzten blieb mit
einer Zunahme nm 247,7 ^ hinter der Steigernngsquote
der motorisierten Fahrzeuge zurück. Um die Intensivität des
Verkehrs an den verschiedenen Stellen stärkeren Verkehrs
;u messen, wurden zu den lebhafteren Verlehrszeiten (früh,
mittags nnd abends) in den Monaten Jänner und J u n i
der Jahre 1950 nnd 1951 durch fünf Stnnden Verkehrszählnngcn dnrchgeführt, deren aufschlußreiche Ergebnisse im
Iahrbnch eingehend vermerkt sind; hier seien nur einige
den Fahrradverkehl an der neuralgischen Stelle Museumstraßc—Burggraben belrcffeuden Daten herausgehoben. So
wurden am 7, J u n i 1950 auf dieser Strecke stadtauswärts
1467, stadteinwärts 308? Fahrräder gezählt! am 20, J u n i
1951 betrug die Zahl der stadtauswärts fahrenden Räder
l>172, jener der Gegenrichtung >7l<>: in beiden Richluugen
eine Steigerung um rund 1700.
Besonderes Interesse verdienen natürlich in einer Fremdenstadt wie Innsbruck die Melduugs- uud vor allem Nber
»achtuugszahleu der Frrmdengäste. Hiebe» hat sich das Verhältnis der Meldungen z» den Nberuachluugeu zu Uugunsten
der letzteren und damit der Auseuthaltsdauer verschoben,
Sehr bemerkenswert ist das starke Austeigen des Ausländer
frcmdenverkehrs von 18"X im Jahre 1946/47 aus 68"/< im
Jahre 1950/51. I n die Berichtszeit fällt auch der Wiederaufbau der Fremdenbeherbergnngsbetriebe. Was hier zu
leisten war, ergibt sich daraus, daß zu Eude 1939 iu GroßInnsbruck in 126 Betrieben 2609 Zimmer mit 4443 Bettcu
verfügbar wareu, währeud Eudc 1947 70 Betriebe 898 ^",i,N"
»»er mi! 1609 Bellen auswiese». Zu Ende l95I süeg die

Seite 5

>>ahl der Betriebe auf 103, jene der Fimmel nnd Bellen
aus 2019 bzw, 3491,
Neu sind anch die ^achweijuugen über die Inusbrncker
Messe, die nach einer dnrch den 2. Weltkrieg bedingten Unterbrechung im Jahre 1950 wieder ins Leben gerufen worden war. Dank der Gunst von Innsbrucks vcrlehrspolitischer Lage uud dank der Rührigkeit ihrer Funktionäre weist
die Innsbrucker Messe eine von Jahr zu J a h r wachseude
"^ahl an Ausstellern nnd Besuchern auf, Hiebei mnß besonders das starke Anwachsen der ausländischen Besucher
vermerkt werden, deren Zahl gegenüber dem Jahre 1923
fast um das Sechzehnfache gestiegen ist. Auch die Zahl der
Aussteller hat sich nahezu verdoppelt.
Die aktuelle Nachwcisuug über Land- uud Forstwirtschaft
in Groß-Innsbrnck stützt sich ans die Zählung des Jahres
1951, F ü r die meisten Leser wird es eine Überraschung
bedeuten, daß die Gemeinde Groß-Innsbrnck nach dem
Stande vom Jahre 1951 i n ihren Gemarkungen 3444 lia
Wald, 422 lia Almen und 4080 Iia Ödland und Kahlgestein
umschließt, während von der 10.182 !ia umfassenden Gemcindcflächc (einschließlich einiger Hektar Nberländer) nur
25,4 Iia von Gebäuden nud Hofflächen in Anspruch genommen sind.
Ans der Statistik über Tierhaltung und Vetcrinärwesen
dürfen die Zahlen über Schlacht- nnd Stechvichanliefcrnng
interessieren. Ans ihnen geht hervor, daß im Jahre 1947
die Kühe — 733? an der Z a h l — das Hauptkontingent der
N.196Tiere betragenden Anlieferung stellten, Ochsen wurden
damals bezeichnenderweise n u r 235 angeliefert. Aber schon
ab 1948 zeigt sich die fortschreitende Konsolidiernng der
Flcischversorgung, nnd im Jahre 195,1 ist die Kühcanliefernng auf 2072 zurückgegangen, während die Zahl der Ochsen
auf 1301 gestiegen war. Die Gesamtanlicfcrnng hat sich im
Jahre 195,1 mit 22,660 gegenüber 1947 fast verdoppelt. Der
Zahl nach stellten in diesem Jahre die Schweine mit 8875
Stück das Hauptkontingcut.
Von besonderer Bedeutung ist die Bernfsansbildnng der
I n g e n d ; hier fällt anf, daß die Bnndesgewerbeschule vom
Schuljahr 1947/48 zum Schuljahr 1951/52 einen Rückgang
von 783 auf 588 Schüler aufweist, von denen die überwiegende Zahl — nämlich 360 — nicht in Innsbruck wohnt.
Auch die Lehrerbildungsanstalten verzeichnen einen starken
Rückgang von 642 Schülern im Schuljahr 1947/48 auf
435 Schüler im Schuljahr 1951/52. Eine ähnliche Erscheinung ist in diesem Zeitraum au der Leovold-Franzens-Universität zn beobachten. Die Z a h l der Juristen verminderte
sich von 1312 im Wintersemester 1947/48 auf 842 im W i n tersemester 1951/52, jene der Mediziner im selben Zeitraum
von 1049 anf 614; auch die philosophische Fakultät hatte
eiueu erheblichen Rückgang zn verzeichnen (1410 Hörer
Wintersemester 1947/48 - - 765 Hörer Wintersemester
1951/52). Die Zahl der Theolociiestndentcn stieg dagegen von
155 im Wintersemester 1947/4X auf 25,5, im Wintersemester
1951/52. Erfreulich ist das Anwachsen der M ) l der ausländischen Hörer.
Auch das kulturelle Leben der Ttadl ^uusbruck spiegel!
sich im Statistischen Jahrbuch. Einige Ziffern sollen dies
dartuu. Das rege Interesse für Musik zeigt der Besuch der
Städtischen Konzerte im Landestheater, die im Jahre 1951
eine Besetzung von 94 ^ der verfügbaren Plätze anfwicscu.
Der Besuch der Vorstcllnuge» des ^andestheaters ist hingegen wesentlich schwächer: die Zahl der verkauften Plätze
betrug iu der Spielzeit 1950/51 50.1 Prozent der verfügbaren
Plätze, während die Klingeuschniidbiihue eine durchschnittliche
Frequenz von 68 Prozent der verfügbaren Plätze aufzuweisen halte.
Begreiflicherweise muß eine Skidl von der Größe und
Bedeutung Innsbrucks auch mit beträchtlichen Ausgaben
rechnen, Diese sind - allerdings im wesentlichen dnrch die
Geldenlwerlung beding!
von 26,2 Millionen Schilling