Innsbruck Informiert

Jg.2009

/ Nr.4

- S.44

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Diese Ausgabe – 2009_Innsbruck_informiert_04
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In zahlreichen Innsbrucker Kirchen und Kapellen werden Heilige Gräber in der Osterze/t aufgestellt. Von links die Ostergräber in der
Pfarrkirche Dreiheiligen, in der Höttinger Pfarrkirche, in der Pfarrkirche Igls und im Landhaus in der Georgskapelle.

„Viele Wege führen zu Gott,
einer ü b e r das Brauchtum"
D e r O s t e r f e s t k r e i s i s t e i n e Z e i t , i n d e r sich M e n s c h e n s e i t v i e l e n
Jahrhunderten auf ihren Glauben und ihre W u r z e l n besinnen.
D u r c h diese V o l k s f r ö m m i g k e i t e n t w i c k e l t e n sich i m L a u f e d e r
Zeit regional unterschiedliche Osterbräuche.
Einer dieser Bräuche, die in Tirol
besonders stark gepflegt werden, ist
das Aufstellen von Heiligen Gräbern
in Kirchen und Kapellen. „Bräuche
bringen die Erlösung der Menschheit
über die Sinne näher", erläuterte Raimund Schreier, A b t von Stift Wilten,
die tiefere Bedeutung des Brauchtums:
„Viele Wege führen zu Gott, einer
über das Brauchtum."
Nachdem die meisten Heiligen Gräber in Tirol Mitte der 60er Jahre aus
dem Reigen der Osterbräuche verschwunden waren, erlebt diese Tradition seit den 80er Jahren eine Renaissance. Zahlreiche Heilige Gräber
wurden wieder hervorgeholt, restau-

riert und wandelten sich zu einer viel
beachteten Attraktion zu Ostern. Ein
kürzlich im Tyrolia-Verlag erschienenes
W e r k , herausgegeben von Reinhard
Rampold, gibt mit fast 300 Abbildungen
einen Einblick in die Geschichte und
Tradition der Ostergräber in T i r o l .
Gegliedert ist der Bildband alphabetisch
nach Gemeinden in Gesamttirol und
Routenvorschläge erleichtern die Planung
des
„Heilige-GräberSchauens".
H e i l i g e G r ä b e r in I n n s b r u c k

stammt das Ostergrab in der alten
Höttinger Pfarrkirche, eine Leihgabe
der Universitätspfarre. Am Palmsonntag
wird das von Wolfram Köberl ergänzte
Grab aufgestellt und bleibt bis zum
Weißen Sonntag stehen.
Das Ostergrab in der Pfarrkirche
Dreiheiligen ist eines der wenigen

Heilige Gräber
in Tirol
Reinhard Rampold (Hg.),
344 Seiten, gebunden
mit Schutzumschlag,
Tyrolia-Verlag 2009,
€ 39,95

In zahlreichen Innsbrucker Kirchen
wird diese Ostertradition wieder gepflegt. Das Ostergrab in der Servitenkirche stammt von Hans A n dre aus dem Jahr 1952. Dieses
barocke Kulissengrab ist vom
Mittwoch in der Karwoche
bis Dienstag nach Ostern in
der westseitig an die Klosterkirche angebauten Peregrinikapelle zu besichtigen.

Gräber, die nach dem Zweiten W e l t krieg entstanden sind, die Tradition
der Ostergräber in Dreiheiligen reicht
aber bis in die 1630er Jahre zurück.
Das heutige Ostergrab stammt von
Wolfgang Köberl aus dem Jahr 1953
und steht von Mittwoch in der Karwoche bis am Dienstag nach Ostern
am linken Seitenaltar der Kirche.

In der Pfarrkirche Igls w i r d
seit der Restaurierung im
Jahr 2000 das von dem T i roler Kirchenmaler Josef A r nold 1862 geschaffene OsterDie Wiltener Männerschola unter der Leitung von Hart-grab wieder jährlich aufgestellt
mann Eppacher singt am Karsamstag von I6 bis I7 und kann von Mittwoch in
Uhr in der Wiltener Basilika mehrstimmige Grabgesänge.
der Karwoche bis zum OsterSeit dem Jahr 1979 stellt sich die Wiltener Männerschola
dienstag besichtigt werden.
in den Dienst der Liturgie und widmet sich dem sakralen
Liedgut
(Foto: H. Huter) Ebenfalls von Josef Arnold

Der Redemtoristenpater Josef Weilharter ist der Schöpfer des Heiligen
Grabes in der Georgskapelle im Alten
Landhaus. Erstmals wurde dieses an
den Jugendstil angelehnte W e r k 1904
aufgestellt. Nach der Restaurierung
steht es nun dem Land Tirol leihweise
zur Verfügung und kann in der Karwoche bis einschließlich Karsamstag
ganztägig besichtigt werden. ( M W )

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INNSBRUCK INFORMIERT - APRIL 2009