Innsbruck Informiert
Jg.2008
/ Nr.11
- S.39
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STANDPUNKTE
Die Fraktionen im Gemeinderat zum
Thema „Wohnungsvergaberichtlinien"
Oberstes Prinzip sozialer Friede
Transparent, sozial ausgewogen und bedarfsgerecht
präsentiert sich das neue
Vergabesystem. Die wesentlichen Punkte: Das Alterslimit
für die Erstanmeldung von Alleinstehenden und Lebensgemeinschaften w i r d auf 21
Jahre gesenkt (bisher 25 bzw.
24 Jahre). Mehr Punkte für
das erste und zweite Kind
verschaffen Jungfamilien und
Alleinerzieherinnen einen
besseren Zugang zu städtischen oder gemeinnützigen
Wohnungen.
Dennoch hat „Für Innsb r u c k " der neuen W o h nungsvergaberichtlinie unter
der Voraussetzung zugestimmt, dass rasch ein Strukturprogramm für die W o h nungsvergabe in jenen Stadtteilen, in denen Innsbruck
größtenteils das Vergaberecht hat, ausgearbeitet wird.
Es braucht eine Regelung bei
der Besiedelung, die eine
ausgewogene B e w o h n e r struktur für die Stärkung des
sozialen Friedens in den
Hausgemeinschaften
gewährleistet. Ghettobildungen sind unter allen Umständen zu v e r m e i d e n - der
Wunsch aller.
Gemeinderat
Christoph Kaufmann
Obmann des
Wohnungsausschusses
I
Hilde Zach
Für Innsbruck
Viel Fingerspitzengefühl
Mehr und vor allem jüngere Menschen können sich
jetzt um eine städtische oder
gemeinnützige Wohnung bewerben. Das ist auch dringend
notwendig, denn die W o h nungspreise in Innsbruck explodieren. Viele Menschen,
vor allem jüngere Familien,
können sich das Wohnen am
privaten Wohnungsmarkt in
Innsbruck kaum oder nicht
mehr leisten.
W i r haben ein sorgsames,
sozial ausgewogenes, bedarfsgerechtes und transparentes Vergabesystem, mit
dem jährlich rund S00 der
knapp 15.000 9 .einnützigen und städtischen W o h nungen erneut zugewiesen
werden. Bei allen Richtlinien
und Regeln braucht die W o h nungsvergabe auch viel Fingerspitzengefühl.
Ich bin mir bewusst, dass es
durch die Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre neue Herausforderungen
für den Zusammenhalt und für
das Zusammenwachsen in
Innsbruck gibt. Mit den neuen
Wohnungsvergaberichtlinien
wollen w i r das nachbarschaftliche Zusammenwachsen
und Zusammenleben in den
Wohnanlagen noch besser
unterstützen.
Dr. Marie-Luise
Pokorny-Reitter,
Amtsführende Stadträtin
SPO
Innsbruck
INNSBRUCK INFORMIERT - NOVEMBER 2008
Die drei großen Wohnbauprojekte „Lohbach",
„Lodenareal" und „Tivoli" mit
insgesamt 1197 Wohnungen.
Lesen Sie bitte hier die Stellungnahmen der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen zum Thema Wohnungsvergaberichtlinien.
(Fotos: NHT/DI Fiby)
Integration
statt Angstmache
D e r Stadt ist b e i d e r
Wohnungsvergabe die soziale D u r c h m i s c h u n g von
Jung und Alt, Singles und Familien, Innsbruckerlnnen mit
und ohne Migrationshintergrund wichtig. Das f r e u t
mich. Die städtischen W o h nungen stellen den neuen
Richtlinien zufolge den persönlichen Bedarf in den Vordergrund und nicht die Herkunft - wie zuletzt von verschiedenen Parteien gefordert. Für mich als Integrationssprecherin d e r Innsbrucker G R Ü N E N bestätigen
diese Forderungen, dass die
Wohnungsvergabe auch ein
integrationspolitisches Thema ist. Hier liegt aber noch
vieles im Argen. Integration
passiert nicht von allein. N e b e n e i n a n d e r - W o h n e n ist
nicht Miteinander-Wohnen.
Für die Stärkung des Z u sammenlebens wollen w i r
G R Ü N E uns f ü r die gemeinschaftliche Erstellung
von Hausordnungen, die A n stellung von Gemeinwesenarbeiterlnnen und eine K o n taktstelle für
Nachbarschaftskonflikte einsetzen.
Ihre Renate
Krammer-Stark
DIE
GRÜNEN
INNSBRUCK
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