Innsbruck Informiert

Jg.2008

/ Nr.9

- S.8

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1
STADTPLANUNG

Maria-Theresien-Straße
wird das Schmuckstück der City
Nach Jahren d e r Überlegungen, vieler sachlicher wie auch e m o tionaler Diskussionen, d e r Planung und funktioneller Erprobungsphasen ist es nun soweit: A m 8. September findet u m 11 U h r
der Spatenstich f ü r die „ n e u e " Maria-Theresien-Straße statt.
Sie soll wieder ihrem Ruf als eine
der schönsten Straßen der Welt und
als Innsbrucks Prachtstraße gerecht
werden sowie Schmuckstück und
pulsierendes Herz der Innenstadt
sein. Dies nicht nur in Bezug auf den
einmaligen Blick über das Goldene
Dachl hinweg auf die Silhouette der

Gehsteige und Oberleitungen. Die
Fußgängerzone von heute setzt auf
hochwertige Flächen für Gastgärten,
großzügige Räume zum Gehen, Flanieren, Einkaufen und Platz für Veranstaltungen.
Daher wird die „Via" des 21. Jahrhunderts zu einer zentralen Erlebnis- und Einkaufsstraße
gestaltet Keine Tram wird
die Bewegung und das
Verweilen des Fußgängerverkehrs stören, die Autos dürfen wie zurzeit nur
von 6.00 Uhr bis 10.30
Uhr in die Maria-Theresien-Straße zur Durchführung von Ladetätigkeit
fahren. Die Blickachsen
nach Nord und Süd werden durch ein neues Beleuchtungskonzept von
störenden Abspannungen
Projektleiter DI Dr. Walter Zimmeter, DI Alexander Zecha und Querseilen befreit.
(Leiter der Arbeitsgruppe Straßenraumgestaltung) und Pla- Die Neugestaltung, die
nungsreferent Vizebgm. Dr. Christoph Platzgummer (v.lr)
im Herbst 2009 abgeauf der Terrasse des Rathauses, wo Prototypen der Fahrschlossen
sein soll, sieht
radständer und Abfalleimer ausgestellt sind.(Foto: W. Weger)
einen inneren platzartigen
Bereich mit gepflegten Gastgärten
Nordkette, sondern für sich als
Straße, Platz und Begegnungsraum. und Sitzgelegenheiten (auch ohne
Die „Via", wie sie die Teens und Konsumationszwang) zum Genießen
Twens in den 60er und 70er Jahren und Verweilen vor.
nannten, wenn sie dort einen Treff
Die Maria-Theresien-Straße
ausmachten, um vielleicht am Sonntag
als B u m m e l z o n e
Nachmittag ins Café Schindler zum
Fünf-Uhr-Tee, am Abend in die
Auch Märkte, Umzüge und VeranQueensbar oder in den Theresien- staltungen können hier abgehalten
keller zu gehen, ist Vergangenheit, werden. Die äußeren Bereiche entlang
auch wenn das Café Schindler wieder der Fassaden und Schaufenster laden
neu erstehen wird.
zum Bummeln und Flanieren ein,
daran anschließend sind jeweils BeTrotzdem, die Bedürfnisse der
Menschen sind auch heute ähnlich wegungsbereiche in N o r d - und
wie damals, nur etwas anspruchs- Südrichtung (Einbahnsystem) für den
voller. Damals störten weder Autos, Fahr rad verkehr, die Fiaker und den
Busse, Straßenbahn noch schmale eingeschränkten Liefer- und Taxiver8

kehr geplant. Bei der Einmündung in
die Anichstraße endet die Fußgängerzone, den Abschluss bildet ein
niedriges Podest mit einem Brunnen,
der rundherum zum Sitzen einlädt.
Entlang des Kaufhauses Tyrol wird
die Gestaltung bis zur Meraner Straße
fortgeführt, wobei der Bereich südlich

Vizebgm. Dr. Christoph Platzg u m m e r : „Die Maria-Theresien-Straße
ist ein wichtiger Impulsgeber zur Belebung
der Innsbrucker Innenstadt - in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht
Ich bin mir sicher, die neue Maria-Theresien-Straße wird ein Juwel Innsbrucks,
das Einheimischen wie Gästen viel Freude
bereiten wird."

des Kaufhauses voraussichtlich erst
nach der Eröffnung des Kaufhauses
im Frühjahr 2010 fertig gestellt werden kann.
Der Platzcharakter der neuen Maria-Theresien-Straße wird durch die
Pflasterung mit vier verschiedenen
österreichischen Granitarten erzeugt,
die sich teppichartig in verschiedenen
Farbnuancen über die gesamte 6100
Quadratmeter große Fläche erstreckt.
Erhöhte Gehsteige werden nicht ausgebildet. Der innere Bereich wird
von einem Netz aus bronzenen Platten
und Streifen begrenzt und gestaltet.
Das Straßenmobiliar
wie Abfalleimer, Sitzbänke, Radständer, Beleuchtungskörper und
Brunnen sind aus Messing (Sitzflächen mit
Holzauflage) gefertigt
und verleihen der
Straße eine hochwertige Ausstrahlung. Im
Bereich der Gastgärten
werden Oleanderbäume in großen Pflanzgefaßen farbliche Akzente setzen.

INNSBRUCK INFORMIERT - SEPTEMBER 2008

Z

"ur Ideenfmdung für die Neugestaltung der Fußgängerzone in
der nördlichen Maria-Theresien-Straße
hatte der Gemeinderat am 14. Dezember 2005 entsprechend dem Vorschlag der Stadtplanung die Durchführung eines Gestakungswettbewerbes
beschlossen. Aus 21 eingereichten Vorschlägen hatte die Jury unter dem
Vorsitz von Prof. Arch. Gregor Bchinger
das Projekt der Wiener Architektengruppe ,^HesWirdGut" zum Sieger
gekürt und empfohlen, es nach Berücksichtigung von vertieften Auseinandersetzungen und speziellen Empfehlungen
zu realisieren.

Um das komplexe Projekt zügig
und professionell entwickeln und realisieren zu können, wurde eine eigene
Projektgruppe unter der Leitung von
Tiefbau-Amtsvorstand DI Dr. Walter
Zimmeter gebildet Aufgabe dieser
Projektgruppe ist es, den Wettbewerbs-

entwurf mit allen Beteiligten weiter zu
entwickeln und umsetzungsreif zu machen. Dabei werden laufend wichtige
Entscheidungen zum Projekt nach Vorbereitung durch die Projektgruppe durch
eine Projektsteuerungsgruppe unter dem
Vorsitz von Planungsreferent Vizebgm.
Dr. Christoph Platzgummer diskutiert
und getroffen.
In einer ersten Bauphase von Februar
bis Mai 2008 wurden von den Innsbrucker Kommunalbetrieben die ca.
100 Jahre alten Hausanschlussleitungen
für Wasser und Abwasser erneuert
Nun werden zunächst, neben der Entfernung der Gleistrasse, die Arbeiten am
unterirdischen Versorgungsnetz fortgesetzt
Bis Ende Oktober werden an der Ostseite
die Gasleitung und bis 30. November
2008 zunächst an der Westseite der
Kanal und an der Ostseite, im Anschluss
an die Gasleitungsverlegung, die Kanalund Wasserleitungen (Hauptleitungen
,,,.«.,»«»«,,»»,,».«

Das Beleuchtungskonzept sieht in
Abständen von 30 Metern Leuchtmasten mit einer Lichtpunkthöhe
von rund neun Metern vor, die die
Bewegungsflächen entlang der Fassaden beleuchten. Die Platzmitte
wird durch die in die Mistkübel integrierten Bodenstrahler stimmungsvoll
beleuchtet und gibt den Blick zur
Nordkette und zum Himmel frei.
Ein taktiles Blindenleitsystem (Fräsung im Granitpflaster) wird für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft
die Benützung der stufenlos gestalteten Maria-Theresien-Straße erleichtern. ( W W )

bzw. Sammelleitungen) wiederhergestellt, beidseitig die Stromversorgung
erneuert sowie die Infrastruktur für
die Veranstaltungen in der Straßenmitte
installiert Während der verschiedenen
Bauphasen bleibt die Zugänglichkeit
der Hauseingänge und der Geschäfte
erhalten. Auch die Ladetätigkeiten können weiterhin in der Straße durchgeführt
werden.
Ab Dezember 2008 bis Ende Februar
2009 werden die Arbeiten durch eine
Winterpause unterbrochen, die aufgrund der klimatischen Bedingungen
erforderlich ist
Dadurch kann auch wieder ein Weihnachtsmarkt in der Maria-TheresienStraße abgehalten werden. Danach
werden die Arbeiten wieder fortgesetzt
Ende September 2009 soll die MariaTheresien-Straße (ausgenommen der
Bereich südlich des Kaufhauses Tyrol)
in neuem Glanz erstrahlen. (WW)

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Die Maria-Theresien-Straße, ein Platz zum Bummeln und Verweilen. Innerstädtischer
Treffpunkt mit Qualität und Charme.
(Visualisierung: COMMAG)

Alles WirdGut Architekten

INNSBRUCK I N F O R M I E R T - SEPTEMBER 2008