Innsbruck Informiert

Jg.2008

/ Nr.9

- S.6

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AKTUELL

Städtevergleich: Ein „Sehr gut"
für Innsbrucks Finanzen!
Die vergleichende Studie
des Instituts für Finanzwissenschaften und öffentliche
Wirtschaft mit acht Landeshauptstädten (ohne Wien)
und den acht einwohnerstärksten Städten zeigt eine
„sehr positive Situation" der
Tiroler Landeshauptstadt.
„Mit der Entwicklung zufrieden" zeigten sich Bgm.
Hilde Zach und Finanzdirektor Dr. Josef Hörnler
bei einem Pressegespräch
am 4. August.
Vor dem Hintergrund einer gewissen konjunkturellen Abflachung erwartet sich
Innsbrucks Bürgermeisterin
in ihrer Funktion als Finanz-

Der Finanzwirtschaft der Stadt Innsbruck
wird von der Wirtschaftsuniversität W i e n
ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt.
referentin allerdings ein Ende
der „fetten Jahre".
Um den Qualitätsstandard
zu halten, soll in Verhandlungen mit Bund und Land
eine gerechtere Verteilung
der Geldmittel erreicht werden. Auch wird es auf Stadtebene in der zweiten Hälfte
des laufenden Budgetjahres
keine
Nachtragskredite
mehr geben. „Das .Zauberw o r t Nachtragskredit" wird
durch eine Prioritätenliste
ersetzt", so Zach.
Im österreichischen Städ-

tevergleich (Baden, Bregenz,
Eisenstadt, Graz, Innsbruck,
Klagenfurt, Klosterneuburg,
Krems, Leoben, Linz, Salzburg, St. Polten, Steyr, Villach, Wels und Wiener Neustadt) hat sich Innsbruck in
den Vergleichsjahren 1984,
1994 und 2004 in der Finanzgebarung konsequent
verbessert. Beim Schuldenstand und im Speziellen im
Verschuldungsgrad stellte
Innsbruck schon Ende der
80er Jahre die Weichen für
einen Schuldenabbau. 1984

noch viertgrößter Verschuldungsgrad, erzielte Innsbruck
im Jahr 2004 das beste Ergebnis (gemeinsam mit
Wels) im Szenario der 16
bewerteten Städte.
Im Spitzenfeld liegt Innsbruck auch beim Abbau der
Schuldendienstbelastung. Die
Schuldendienstquote verringerte sich im VergleichsZeitraum 1984/2004 von 17
auf drei Prozent. Der Verschuldensgrad ist zwischen
2004 und 2007 der niederste. Bis Ende 2007 wurde
der Verschuldensstand auf
18.9 Mio. € verringert. Der
Verschuldungsgrad liegt bei
fünf Prozent. (AG.)

Ambulante Suchtprävention:
Ein Beitrag zur Sicherheit der anderen Art
Seit 13 Jahren beschäftigt sich die ASP (integriert in den Innsbrucker
Sozialen Diensten - seit
Anfang des Jahres mit
neuer Adresse Ing.-EtzelStraße 5) mit der psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung von suchtkranken
Menschen. „Mehr als 50
Prozent der strafbaren
Gewaltdelikte werden in
einem intoxikiertem Z u stand begangen", verweisen ASP-Leiter DDr. Kurt
Dornauer und sein Mitarbeiter Dr. Elmar Kopp!
auf wissenschaftliche Studien. Bestimmte Substanzen (vor allem Alkohol,
Amphetamine und K o kain) sind besonders häufig mit Gewaltakten as-

S u c h t m i t t e l k o n s u m und Gewaltverhalten stehen
in e n g e m Z u s a m m e n h a n g : Diese wissenschaftlich
belegte P r o b l e m a t i k ist f ü r die a m b u l a n t e S u c h t prävention (ASP) Herausforderung und Ansatzp u n k t in d e r A r b e i t m i t d e n K l i e n t i n n e n .
soziiert. Die Bandbreite
der Gewalttaten der Klienten der ASP bewegt sich
von M o r d , Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung bis hin zu psychischen
Verletzungen wie beispielsweise Stalking, Bedrohungen oder verbale Demütigungen.
Die Schnittstelle „Berauschung - Gewalt" ist der
Schwerpunkt des therapeutischen Angebots der
ASP im laufenden Jahr. Bet r e u t und behandelt werden gerichtlich verurteilte
Personen, die sich per W e i -

sung einer Sucht- und A n tiaggressionstherapie unterziehen müssen, sowie
Personen, die sich freiwillig
neben der Suchttherapie
auch wegen ihrer Agressionsproblematik behandeln
lassen. Für Sozialreferent
Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger w i r d an der
neuen Adresse Ing.-EtzelStraße 5 ein „anderer Beitrag zur Sicherheit in Innsbruck" geleistet.
35 Patienten (33 Männer
und zwei Frauen) werden
derzeit von der ASP wegen
einer kombinierten Sucht-

und Gewaltthematik behandelt. Gemeinsam ist
den Patienten oft die Unfähigkeit, über eigene Probleme reden zu können.
Für eine Änderung und
Verbesserung ihrer Situation ist es aber ein
entscheidendes K r i t e r i um, dass die Patienten
begreifen, was in ihnen
vorgeht und welche Ursachen ihr gewalttätiges
Verhalten hat. ASP-Leiter
DDr. Kurt Dornauer:
„Den Klienten muss bewusst werden, dass jede
A b s t i n e n z v o n einem
Suchtmittel für sie nur
von Nutzen sein kann
und dass letztlich jede
weitere Körperverletzung
weitere Jahre an Haftzeit
bedeutet."(A.G.)

I N N S B R U C K I N F O R M I E R T - SEPTEMBER 2008