Innsbruck Informiert

Jg.2008

/ Nr.1

- S.45

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2008_Innsbruck_informiert_01
Ausgaben dieses Jahres – 2008
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
STADTGESCHICHTE

190 Jahre Musikschule Innsbruck
A u f eine lange T r a d i t i o n kann diese I n n s b r u c k e r K u l t u r e i n r i c h t u n g z u r ü c k b l i c k e n , d i e 1818 als e i n B e r e i c h
des „ V e r e i n ( e s ) z u r B e f ö r d e r u n g d e r T o n k u n s t " g e g r ü n d e t
w u r d e u n d sich n a c h e i n e m v i e l f ä l t i g v e r l a u f e n d e n W e r d e g a n g
zur heutigen Musikschule der Stadt Innsbruck entwickelte.
Von Anfang an in den Musikverein integriert, unterstand sie bis ins Jahr 1971
dem jeweiligen Innsbrucker Musikdirektor, zu dessen Verantwortlichkeiten vor allem die Führung des Musikvereinsorchesters (heute Tiroler SymFür das Stadtarchiv/Stadtmuseum
von Josefine Justic
phonieorchester Innsbruck) gehörte
und der die Musikschule parallel dazu
betreute.
Waren im Schuljahr 1843/44 166
Musikschülerinnen ausgewiesen, die in
den Fächern Generalbass, Gesang,
Violine, Violoncello, Kontrabass, Klarinette, Flöte und Klavier unterrichtet

Das Musikvereinsgebäude im Jahr 1911 (heute Paul-Hofhaimer-Gasse 6), in der die Musikschule ihre Anfänge nahm.
(Original Postkarte im
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

wurden, stieg die Zahl bis 1925 auf 539
musikbegeisterte Lernende. In den
1970er-Jahren kletterte sie von 800 auf

2500, was nicht zuletzt auf die Schaffung von zahlreichen Außenstellen in
den Innsbrucker Stadtteilen zurückzuführen war.
In den Anfangsjahren der Musikschule waren es so bekannte Musikdirektoren wie Matthias Nagiller, Josef Pembaur d. Ä. und Emil Schennich,
die der musikalischen Ausbildung der
Innsbrucker Jugend Impulse gaben.
Von 1935 an lenkte Fritz Weidlich, unter dessen Ägide die Bezeichnung
Konservatorium eingeführt worden
war, das Innsbrucker Musikgeschehen
(mit einer U n t e r b r e c h u n g v o n
1942-1945) bis 1952.

Musikunterrichtsfächern an, die vom
Akkordeon über das Jazzklavier, die EGitarre bis hin zum Orgelspiel und der
Steirischen reichen, um nur einige zu
nennen.
Heute befindet sich die Zentrale der
Musikschule in den adaptierten
Räumlichkeiten des ehemaligen Ursulinenklosters am Marktgraben/Innrain.
> « **»»"- ****•> *•u-

>

f?

:t<-

Während der nationalsozialistischen
Ära wurde der Innsbrucker Musikverein aufgelöst, die Schule wurde in
„Musikschule der Gauhauptstadt
Innsbruck" umbenannt.
Erst 1957 erhielt sie durch Erlass des
Bundesministeriums für Unterricht
wieder den Rang eines Konservatoriums mit Öffentlichkeitsrecht.
Mit Stadtsenatsbeschluss vom 17.
November 1971 wurde eine Neuordnung der städtischen Musikeinrichtungen genehmigt, was in der Folge die Trennung von Orchester und
Musikschule/Konservatorium bedeutete. 16 Jahre später ( 1987) kam es zu
einem weiteren derartigen Schritt,
mit dem die Trennung von Konservatorium und Musikschule gesetzt w o r den war. Seither walten Musikschuldirektoren ihres Amtes, denen es gelang, den Ruf dieser städtischen Einrichtung laufend zu mehren und das
hauseigene Angebot immer weiter
auszubauen. Die weiter gestiegene
Anzahl der Schülerinnen, rund 3500
(September 2007), spricht für sich.
Heute bietet die Musikschule neben
modern ausgestatteten Unterrichtsräumlichkeiten eine breite Palette von

I N N S B R U C K I N F O R M I E R T - J Ä N N E R 2008

WW

Die Statuten des Musikvereines aus dem Jahre 1818. (Foto: Stadtarchiv!Stadtmuseum Innsbruck)

Die mittlerweile 36 Außenstellen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet.
Aber begonnen hat auch die städtische Musikschule einst in der Museumstraße, im Gebäude, das heute
der Sitz des Konservatoriums des
Landes Tirol ist und welches einstmals
„Musikvereinshaus" hieß.
Z u verdanken hat die mittlerweile
zur angesehenen Institution der Stadt
Innsbruck aufgestiegene Einrichtung
ihren Ruf vor allem wohl den d o r t in
den letzten Jahrzehnten wirkenden
Persönlichkeiten: Dr. Bruno W i n d in
Personalunion für das Konservatorium
und die Musikschule bis 1987 zuständig, Prof. Walter Kefer (1987-1995),
Walter Schneiderbauer (1995-1997)
und Dr. Mag. W o l f r a m Rosenberger
(seit 1997).
Viva la musica - ad multos annosi

21