Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.7

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer

Neuerscheinungen
Innsbruck Information — Stadtplan mit Kurzführer —
Verlagsaustalt Tyrolia — Preis 8— Schilling.
Gerade noch vor Beginn des großen Frcmdenstromcs erschien in der Verlagsanstalt Tyrolia die hier zn besprechende
Neuerscheinung, eine Verbindung von Stadtplan nnd Kurzführer, in gefälliger Aufmachung. Der nach den Unterlagen
des Stadtvermcssungsamtes hergestellte Plan — bearbeitet
von Dr. W. Rabensteiner — zeigt den Baustand vom Monat Mai 1952. Auf dem gelblich getönten Plangrund treten die ticfschwarzen Straßennamen angenehm deutlich
lesbar hervor. Der im Fünffarbendruck hergestellte Stadtplan zeigt auch die Höhenlinien von 20 zn 20 Meter sowie
die Meercshöhen für verschiedene Punkte des Stadtgebietes.
Die Rückseite des Planes enthält noch zwei Dctailpläne für
I g l s - V i l l und die Hanptschietzstand-Umgebung (Nen-Arzl).
Erfreulicherweise ist die Schreibweise „Amras" (ohne „b")
angewendet worden. Die Benützung des Planes erleichtert
eine Reihe genauer Verzeichuisse über die Straßen, öffentlichen Gebäude, Denkmäler und Sehenswürdigkeiten, Museen, Bibliotheken, Lehranstalten, Kirchen usw.
Für Reisende, die Innsbruck in möglichst kurzer Zeit
kennenlernen wollen, enthält die Iunenfeite des vorderen
Umschlages eine recht branchbare Führungsskizze, wobei die

Annasäule als Ausgangspunkt angenommen wurde. Der
in vier Sprachen beigefügte „Kleine Stadlrnudgaug" gibt
ciue gedrängte Übersicht über alle Sehcuswürdigleitcu, die
bei diesem Rundgange berührt werden. Bei einer Neuauflage wäre es wünschenswert, einige darin nnterlanfene
Unrichtigkeiten und Unklarheiten zu verbessern. I n der
Hcrzog-Fricdrich-Straßc lwäreu statt der „kühnen Giebel"
eher die für die Iuu-Salzach-Städtccharakteristischen„Grabendächer" anzuführeu. Das Kohlcggerhaus war nicht „das
Hans des Stadtrichters" schlechthin, sondern um 1495 besah es der Stadtrichter Walter Zeller, der sich vermutlich
den sogen. Quateruioncuadlcr (heute dem Ausdruck „Nlutbannadler" vorgezogen) anbringen lieh. Die Ottoburg wäre
genauer als die heutige Innbrückcnkaserue „vor" (vielleicht
besser als „gegenüber") der Brücke zu kennzeichnen, da die
weitere Angabe „vor ihr erinnert ein Denkmal" eher an
das heutige Gasthaus denken läßt, das nuu den alten Namen übernommen hat. Die Deckengemälde in St. Jakob
stammen von dem Künstlcr-Brüdcrpaar Cosmas Damian
und Aegid Asam (nicht „von Damian nnd Asam"). Das
neue Theater wurde erst 1844 (nicht 1885), die Hofkirche in
einem Mischstil von Gotik und Renaissance erbaut.
Dr. Karl Schadelbauer.

Beiträge von Dr.

nnsbruck vor hundert Jahren
J u l i 1853:
1. erhalten der Gymnasialftrofefsor Ignaz Zingerle für
sein dem Kaiser überreichtes Werk „Tirol. Natnr, Geschichte und Sage im Spiegel deutscher Dichtung" nnd
Ioh. R. v. Alpenburg für seine Gedichte „Alpenzither"
die goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst.
— lassen heftige Regengüsse den I n n gewaltig anschwellen, so daß Mariahilf und der Stadtplatz überflutet
wurden. Auf den Bergen fällt Neuschnee.
— empfiehlt Anna Wagner ihre Leinwand-Handlung im
Lenz"schcn Gebände unweit der Hauptwache ( - Stiftgafse 6), wo man besonders Rhnmburgcr-, Schlesien nnd
Ereas-Leinwand in bester Auswahl erhalten könne.
6. findet eine Vürgerausschuß-Sitzung statt, in der über
die Abzahlung des angetansten Triftholzes beraten
wurde, die nnentgeltliche Abtretnng städtischer Gründe
für den Eisenbahnbau, das Gesuch des MusikvercinsKapellmeisters Joseph Lutz um Aufnahme in den Gemeindevcrband (mit Nachsicht der Taxe bewilligt), das
Ansuchen des Lehrers von Dreiheiligen Jos. Silgcncr
um Ehcbewillignng (bewilligt) nsw.
7. erläßt der Bürgermeisterstellvertreter Dr. v. Peer eine
„Bckanntmachuug", in der mitgeteilt wird, daß der
Magistrat die Verbindlichkeit hat, „einem Mädchen aus
der Ioh. Georg Viktor v. Stöckl"schen Nachkommenschaft
männlicher oder weiblicher, vom Obcrinntale abstammender Linie, ans der Melliugcr v. Stöckl"schen Stiftung als Ausstattung nach Befund der Würdigkeit in
Rücksicht ihres sittlichen Betragens nnd ihrer Dürftigkeit 25 Gulden 26V2 kr." auszubezahlen. Die Gesuche
waren bis 15. August einzureichen. Sollte sich niemand

bewerben, war der Betrag einer Stifts- oder KlosterKandidatin zn verabfolgen.
8. kündigt die Wagner"sHe Buchhandlung die bevorstehende
Vollendung des Werkes von Franz Frh. v. Hansmaun
„Flora von Tirol" an. Gleichzeitig macht sie anf das
Erscheinen des Büchleins „Das Tiroler National- oder
Perlagg-Sftiel, erklärt von einigen Etschländern" aufmerksam.
14. wird Prof. Dr. Schuler zum Rektor der Universität ernannt. Auch wird die Ernennung des Prov. Lehrers am
Obergymnasium zu! Trieft Dr. Onorato Occioni zum
ordeutl. Professur der italienischen Sprache nnd Literatur an der Universität bekanntgegeben.
Ili. bietet die Ml,"ycr"sche Eisenhandlung am Ursulinengrabcu u. a. auch — die heute so verpöulcn — „gußcisenen
Grabkrcuze roh und vergoldet, und cmailirtes Kochgeschirr, beides in großer Auswahl", zu billigsten Preisen
an.
I«. wird der Univ.-Pruf. Dr. Alois Für, Professor für
Ästhetik und der klassischen Literatur sowie der lateinischen und griechischen Philologie, zum deutschen Prediger in Rom ernannt.
—> steigt der König Friedrich August von Sachsen nntcr
dem Namen Graf von Hohenstcin im „Österreichischen
Hof" ab.
I!>. berichtet der „Bote", daß ,,dcr berühmte Kampfgenosse
des Passcirer Wirtes Andreas Hofer, der hochw. Paler
Haspinger, in Tabling domizilicrend, dnrch die allerhöchste Gnade eine jährliche Zulage von 200 Gulden erhalten hat".