Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.7

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Spcckbacherdeulkmals Platz zu schaffen. Tie kosten des
Denkmals waren auf 5l)0.()l)l) Kronen geschätzt. Aber
bereits iu der Gemeiuderatssitzuug vom W.September
19l)9 gourde die Deu^kmalfragc wegen der zu hohen
Kosten ausgegeben. Nochinais beschäftigte sich damit
der Innsbrncker Gemeinderat unter dein 24. März
1910, wo mau davon sprach, das Denkmal doch znr
Aufstellung zu bringen, jedoch nicht oben auf der Spitze,
sondern am Fitße des Paschbcrges in nächster Nähe
der Sillbrücke am Bcrgisel. Der Schützeumajor Josef
Speckbacher, der hervorra gelaste Führer Nordtirols
im Freiheitskriege "von 1809, das erste Vorbild für
Nucrschrockeuheit uud Wagemut in vaterländischen
Belangen, hat in der Landeshauptstadt Innsbruck,
weuu wir von der Benennung einer Straße nach
seinem Namen absehen, bis heute noch nicht das ihm
gebührende Denkmal erhalten.
Erwähnenswert ist auch eiu weiteres Vorhabcu,
das "ebenso wie das vorerwähnte niemals zur Ausführung gelangte. Der Iuusbrucker Verschönerungsverein regte 1927 die Errichtung eines Hcldeuturmes

Nummer 7

auf dein Mauser Kopfe au, wodurch die Frage des
Kriegerdenkmals für die gesalleuen Iuusbrucker hätte
eine Lösung finden sollen. Auch die Erstellung eines
Hedächtuisturmcs für die im Kriege Gefallenen des
Landes T i r o l wurde mehrmals erörtert, hat aber im
Lande selbst wenig Anklang gefuudeu. Dasselbe war
der Fall, als es sich darum handelte, ein Denkmal als
auffallende Erinnerung an den Verlust Südtirols zu
projektieren. Noch weniger wurde dein Vorschlag auf
Erbauung eines Schutzhauses oder einer Restauration
B eacht1mg geschc nkt.
V o m A p r i l bis J u n i 1936 wurde die Dampftk"in
bahn des Mittelgebirges auf elektrischen Betrieb nm
gestellt.
Abschließend ist noch zu sagen, daß der Paschberg
zu den auscrl^seust>cn Naturschöuheiteu der näheren
Umgebung von Innsbruck gehört. Die vielen Kost
barkeiten, die er in sich birgt, werden aber behördlichen
Schlitz erfahren müssen, wenn sie auch weiterhin, wie
zu hoffen ist, als Anziehuugspuukt für erholuug
suchende und heiulatliebendc Besucher dienen sollen.

Die Knaben nnd Mädchenvolksschnle Dreiheiligen - 75 Jahre
Als die Stadtgemeinde Innsbruck vor einem Treiviertcljahrhnndert nach mehrjährigen uud reiflichen
1"lberlegungen znr Errichtung der Dreihciligeuschule
iil der Iahustraße schritt und dafür dell nicht unbe»deutenden Betrag von 72.l)0l) Gulden znr Verfügung
stellte, vollbrachte sie eine große Tat für die Gegen
wart nnd Zukunft der Landeshauptstadt. Nachdem
der Grund hiefür teils von einem iu der dortiqeu
Gegend bcsteheudeu Nädermllchl."ran!r>eseu, teils von
dem nachbarlichen Gcselleuvcrciu erworben war,
wurde das Schulgebäude iu deu I ä h r e u zwischen 1874
und 1tt7li uuter dem Bauiuipizieuttu S t a n i c k
aufgeführt. Die Dreiheiligcuschule zählt demnach zn
den ältesten in der langen Reihe der Pflichtschulge
gcbäude auf dem InusbruFer Stadtgelnet. Wohl wäre
das J u b i l ä u m ill das Schuljahr 1951/52 gefallen; da
aber zu jcucr Zeit die durch die Kricgswirreu entstandenen vielfachen Schäden noch nicht ganz behoben waren, fiel die 75->Iahr-sseier folgerichtig in das heurige
Schuljähr. Die Schulleituug hat sich alle Mühe ge
g,e zig richtige Maß gefunden, wie es für die Feier einer
öffentlichen Anstalt gehörend erscheint.
Einige Tage vor der Feier ließ die Schulleituug
cine 2() Seiten starke Fcstbroschürc m i t dein B i l d der
Dreiheiligeuschule auf der Titelseite und m i t Vorwor
teu des Herrn Bürgermeister D r . Greiter, des Herrn
Stadtschuliuspcktor Anton B r u M c r und des Herrn
Schilldirektor Max. Plattuer erscheinen. Der Verfas
ser der gediegenen Schrift, Herr D r . Hans Bruuer,
ein verdienter Heimatforscher nnd selbst Bewohner
des Inusbrucker Vorortes Dreiteiligen, hat mit viel
Liebe nnd Fleiß alles Wissenswerte über die Schule
darin z,usammc!Mtragen, wofür ihm der Dank der

Stadt In"nsbruck gebührt. Vedmkt man, daß Totlor
Bruncr bereits ein Achtziger ist, der das Werden und
Wachsen der Drciheilissenschulc seit seiner frühesten
I u g c u d miterleben koluUe, sl) konnnt seilicnl Büchlein
„75 Jahre Volksschule Dreiheiligen" geraden dokn
mentarische Bedelltnng zu.
Überdies hat die Schulleitung zu einer ili der ,^tlei
lleir Bühne am <>. J u l i stattsscfuudeneu Akademie ein
geladen, zu d^"r eine große Anzahl von Vlteru, Schülerll uud Lclhrcrn erschienen war. A n Stelle des verhinderten Herrn Bürgermeister D r . Greiter uahin
als Vertreter der Stodtgemeindc Innsbrnck Herr
Bürgermeifterstellvertreber -heiurich S i i ß au der
Feier teil. Die Laudcsbch"ö"rde ^war dlirch Laudesschuliilspektor Prof. A. M a y r vertreteu. Überdies erblickte man eine Reihe anderer Person!ichkeiteu vou
Stadt uud Laud sowie Vertreter aus dem Lehrkörper
der Volks-, Haupt- und Mittelschulen Inusbrncks.
Das Programm dieser Schulakademie, bestehend aus
den Ausprachen des Schulleiters, der ^chulleileriu, des
Laudcsschulinspektors uud des Bürgcrmeisterstellvertreters sowie aus mehreren künstlerischen (5illlagen
ans dem Gebiete des (^esaiMS, der Musik nnd der
Dichtung, kann als überaus geluugeu oezeichuet >oerdeu. Deu Hi,chepullktder Darbictuugeu bildeten Haydns
Opus 64, gespielt vom Kouzcrtllreister des Iuusbrucker
^yinphonieorchesters, Prof. Franz Bruckbauer, und
der Hymnus ans die Schule, gedichtet lind vorgetra
gen von F r a u Ing6borg Purner-Mühlhofer, der
preisgekröutcu Iuusbrnckcr Dichteriu.
".Ucöge die Anstalt, in der im abgelanfeiu"n Schill
jähr die ausehliliche llud vielsagende Schülerzahl vou
5M> K"llabell, und 5>l>() Ältädcheu Uilterricht erhielt,
auch weiterhin für Innsbruck segeusrcich wirken!
W. Eppacher.