Innsbruck Informiert

Jg.2007

/ Nr.10

- S.44

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STADTGESCHICHTE

Bemerkenswertes aus der Feuerwehrgeschichte Innsbrucks
D i e E n t w i c k l u n g d e s F e u e r l ö s c h w e s e n s in I n n s b r u c k
ist m i t d e r G e s c h i c h t e d e r S t a d t I n n s b r u c k e n g v e r b u n d e n ,
d a b e r e i t s b e i m G r o ß b r a n d a m 5. A p r i l 1292 n a h e z u
d i e g e s a m t e S t a d t e i n Raub d e r F l a m m e n w u r d e .
Mit der Feuerverordnung von 1642
wurde die Organisation der Brandbekämpfung stark verbessert: Neben
der Verpflichtung der Hausbesitzer
und -bewohner zur Mithilfe im Löscheinsatz und Vorhaltung von LöschFür das Stadtarchiv/Stadtmuseum
von Brandrat Johann Zimmermann
Berufsfeuerwehr Innsbruck
geraten erfolgte die Installierung eines
städtischen Turmwächters zur Brandentdeckung und Alarmierung durch die
Sturmglocke im Stadtturm.
Im Jahr 1857 war es durch die
Bemühungen des Innsbrucker akademischen Turnlehrers Franz Thurner

Einsatzerfolg führte zu einer personellen
und technischen Erweiterung der jungen Innsbrucker Wehr.
Mit der Feuerlöschordnung von 1864
war die Grundlage für eine moderne
Organisation des Feuerwehrwesens
geschaffen, 1871 wurde die bereits auf
400 Mann angewachsene Feuerwehr
Innsbruck in drei Löschzüge unterteilt.
Durch die Eingemeindung der Amraser Gemeindefraktion Pradl und der
Gemeinde Wilten im Jahr 1904 erfolgte
eine weitere personelle Erhöhung. Mit
insgesamt sechs Kompanien bestand die
Organisationsform „Freiwillige Feuerwehr Innsbruck" bis zum Jahr 1938.
Unter Bürgermeister Wilhelm Greil
kam es 1897 zur Gründung der Berufsfeuerwehr Innsbruck, welche anfänglich aus sechs besoldeten Männern
bestand.
Der Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich im
März 1938 brachte eine Abkehr vom
Vereins- hin zum Führerprinzip sowie
die Eingliederung der Feuerwehr in das
Hauptamt „Ordnungspolizei" mit sich.

Durch die Auflösung der selbständigen Dorfgemeinden von A m ras, HötThurncrs Freiwillige Feuerwehr Innsbruck (Foto
ting und Mühlau und Eingliederung in die
um 1864/65). Das Foto zeigt Thurner in der
Mitte sitzend im Kreise seiner Feuerwehr- Landeshauptstadt Innsbruck mit I. Okkameraden. Auf den Helmen ist das Kreuz tober 1938 sowie 1940 von Arzl und
der Turnerschaft zu erkennen, welches aus 1942 von Vili und Igls erfolgte der beden vier „F" des Wahlspruches „Frisch an zirksmäßige Zusammenschluss der
Mut, Fromm im Rat, Froh das Lied, Frei die
Feuerwehreinheiten zur Bereitschaft
Tat" gebildet wurde.
der „Freiwilligen Feuerwehr der Gauhauptstadt Innsbruck". Die Berufsfeumöglich, die erste Freiwillige Feuerwehr
erwehr Innsbruck wurde in eine FeuTirols und des heutigen Österreichs in
erschutzpolizei umorganisiert.
Innsbruck zu gründen und somit eine
grundlegende Verbesserung des Feuerlöschwesens herbeizuführen. Die
aus anfänglich nur 18 Männern bestehende Feuerwehr Innsbruck bestand
bei einem Großbrand im August 1858
ihre Feuertaufe, der bemerkenswerte

20

Im Zeitraum vom 15. Dezember
1943 bis 20. April 1945 sind 22
Luftangriffe auf Innsbruck verzeichnet. D e r schwerste und fatalste
Bombenangriff erfolgte dabei am 15.
Dezember 1943. In der kurzen Luft-

m

angriffszeit von nur fünf Minuten
wurden von amerikanischen Bombern 125 T t
Sprengbomben auf
Innsbruck
abgeworfen,
wobei
269 Tote zu beklagen waren. Bei der
Menschenrettung
und
Brandbekämpfung unter schwierigsten Umständen w u r d e n sämtliche Innsbrucker Feuerwehren eingesetzt.

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Brandbekämpfung in der Maria-TheresienStraße.

(Fotos: Stadtarchiv/StadtmuseumIFeuerwehr)

Bereits kurz nach Kriegsende erfolgte
eine Neuorganisation der Feuerwehr
Innsbruck. Aus den damals noch sieben
Einheiten A m ras, Arzl, Hötting, Igls.
Mühlau, Neu-Arzl. Vili und der Berufsfeuerwehr wurde 1948 der „Bezirksfeuerwehrverband InnsbruckStadt" gebildet.
Aufgrund des allgemeinen W i r t Schaftsaufschwunges und der dadurch
vorhandenen Budgetmittel waren die
weiteren Jahrzehnte von einer Modernisierung der technischen Ausrüstung der Innsbrucker Einheiten und einer personellen Aufstockung der Berufsfeuerwehr geprägt. Nach der Verlegung des Gerätemagazines im Jahre 1898 von der Stainerstraße in den
Hof des neuen Rathauses, war es nunmehr im November 1966 möglich, die
neue Hauptfeuerwache neben dem
Tivoli-Areal einzuweihen.
Die Einführung des Hubschraubers
für den Feuerwehreinsatz und die Entwicklung des Katastrophenschutzes in
Innsbruck waren weitere herausragende Punkte dieser Zeit.

I N N S B R U C K I N F O R M I E R T - O K T O B E R 2007