Innsbruck Informiert

Jg.2007

/ Nr.6

- S.46

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AKTUE] i

100 Jahre Freiwillige Rettung
„ T u t t i f r a t e l l i ! - alle s i n d B r ü d e r ! " D i e G e b u r t s s t u n d e
des R o t e n K r e u z e s in I n n s b r u c k b e g a n n b e r e i t s E n d e
des 18. J a h r h u n d e r t s , als d i e F r e i w i l l i g e F e u e r w e h r I n n s b r u c k
versuchte, eine eigene Sanitätsabteilung zur Versorgung
von verletzten Personen aufzubauen.
Bereits 1883 wurde eine Rettungsgesellschaft in Innsbruck gegründet. Im
Jahre 1893 wurde der Stadt Innsbruck eine komplette Rettungsstation
mit zwei Krankenwägen zur Verfügung
gestellt. Das Bestehen der beiden
Hilfsorganisationen war jedoch nur von
Für das Stadtarchiv/Stadtmuseum
von Mag. Andreas Ambrosi
kurzer Dauer und zerfiel nach wenigen
Jahren. Gründe dafür waren zu wenig
geeignetes Personal, fehlende Ausbildungsmöglichkeiten sowie das Nachlassen des öffentlichen Interesses.

seinen Dienst aufnehmen. 1910 wurde
das erste Notrufsystem eingeführt,
das damals noch aus privaten Unfallmeldestellen im ganzen Stadtgebiet
bestand und die Notrufnummer 300
besaß. Verletzte genossen damals
noch keinen Komfort - der Transp o r t zu den Ambulanzen musste
mittels Pferdewägen und Handtragen
bewältigt werden. 1915 wurde durch
eine Spende der Firma Swarovski der
erste Rettungswagen in Betrieb genommen. Als 1914 der I. Weltkrieg
über Europa hereinbrach, stand der
noch jungen Rettungsabteilung eine

Für ein neues Rettungsgebäude stellte dann die Stadt Innsbruck 1966 ein
3000 m 2 großes Areal am Tivoligelände zur Verfügung. Nach zweijähriger
Bauzeit übersiedelte der Rettungsbetrieb am 19. Mai 1970 an das Sillufer,
w o er auch heute noch beheimatet ist.
Zu dieser Zeit erlebte die Freiwillige
Rettung Innsbruck (FRI) auch eine ihrer schwersten Stunden: Finanziell

schwere Prüfung bevor. Praktisch Tag Rettungsauto mit 2 PS Pferdestärke, um 1920.
und Nacht standen die freiwilligen
stark angeschlagen, wollte der geHelfer für die notleidende Bevölkeschäftsführende Ausschuss bei der
rung im Dauereinsatz. Nach Kriegs66. Jahreshauptversammlung 1973 die
ende erhielt der Verein einen neuen
Auflösung des Vereins empfehlen.
Namen und wurde am 3. September
Auch diesmal stand die Stadt Innsbruck
1925 in „Freiwillige Rettungsgeselldem Rettungsverein hilfreich zur Seischaft Innsbruck" (FRGI) umbenannt
te, und so konnte im letzten Moment
Das lange angestrebte Ziel einer eidie finanzielle Krise abgewendet wergenen Rettungswache konnte zum
den.
20-jährigen Jubiläum realisiert werden.
Nicht nur in der Landeshauptstadt,
Im Oktober 1927 wurde das Retsondern auch in den Außenbezirken
Erster motorisierter Rettungswagen im Jahr 1915.tungsgebäude in der Wilhelm-Greilwurde in den 80er und 90er Jahren ein
Straße bezogen und blieb über viele
gut funktionierender Rettungsbetrieb
Jahre der Sitz des Vereins. 1938 marGustav Riegel ergriff kurz vor der
aufgrund der steigenden Bevölkeschierte die Deutsche Wehrmacht in
Jahrhundertwende erneut die Initiatirungszahl immer wichtiger. 1982 eröffve und reorganisierte die SanitätsabÖ s t e r r e i c h ein, die FRGI w u r d e
nete die FR! eine Außenstelle in Ke„ b e h ö r d l i c h " aufgelöst und in das
teilung der Freiwilligen Feuerwehr.
niaten und ermöglichte dadurch eine
„Deutsche Rote Kreuz - Ortsstelle
A m 18. Februar 1907 wurden die Satbessere Versorgung der umliegenden
Innsbruck" umgewandelt. Der Zweite
zungen, die der Rettungsabteilung eine
Gemeinden.
Weltkrieg brachte ebenfalls wieder
nahezu selbstständige Verwaltung erEine weitere Außenstelle wurde
einen Aderlass für die Rettungsorgamöglichte, vollinhaltlich genehmigt. Die
1988 im Olympischen Dorf in Betrieb
nisation, und daher war es auch erstgründende Hauptversammlung unter
genommen. 2002 gelang es durch die
mals Frauen und Mädchen erlaubt, im
dem Vorsitz von Viktor Freiherr von
Gründung einer Tochtergesellschaft
G raff fand am 12. April 1907 im GastSanitätsdienst zu arbeiten.
der FRI, die bis dahin vom Grünen
Die 60er Jahre waren geprägt vom
haus Breinößl statt. Nach Jahren zäher
Kreuz betriebene Rettungsdienststeltechnischen Fortschritt und vom sukund schwieriger Verhandlungen war das
le in Grinzens zu erwerben. Diese funzessiven Ausbau des Fuhr- und MateZiel nun endgültig erreicht, eine nur mit
giert noch heute als Außenstelle und
rialparks. Als man die KapazitätsgrenSanitätsaufgaben befasste Rettungsabdeckt das Mittelgebirge im Westen von
zen in der Innenstadt erreichte, wurteilung. A m I. Oktober 1907 konnte
Innsbruck ab.
de über einen Umzug nachgedacht.
der Rettungsverein in Innsbruck nun

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