Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.2

- S.6

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Amtsblatt dcr ^andce>haliptstadt

von

Dr.

vor hnndcrt Iahrcn
zebruar 1853:
I . lwird im „Tiroler Voten" idie Reuaüülage eiiNiLS städtischen
ßri^edhofes an dor nondöstlichen Seiche der SW dt, am
linken Jimufer, in etwas erhöhter Lage projektiert.
Kal„m eine 6"aiUsitstaid"t ider TNoniarchie habe chren §riedHof noch in d,e>r Staidt un>d auch 3ri,e!nt un,d Voz,en
hätten bereits e«Ml g,u>t!es Veilssiiei gegeben. I n beim Aussah heißt es u.a.: „c5s giöihört unter >die, wichtig sten
>e>r öfse>nckl>"!,ch,e.n Gesunldhei>ts>pll>öge, Vorkehzu treffen,, «weiche idazu dielnen,, die^m schädilichen
<5in,fwsse puiirlildor Lmianiackion"en auf die Menschliche Oe«
!s>un,dhe>it norzu"beugen" daß idi« Cffiiunien menschilicher
LeichlelN in einiem vorzngiliichen Griaid>e !d,ahin gehören,
haben berühmte ilrzte cruvliefen unid lehrt >den Neobachter d^e. LiHahrung. Riehmen »mir >an>, idaft in ,deim
Staidtfocichof zu Innsbruck bei ziunehmender Aevölkewenden, un!d berücklicht!ige,n mir, daft weniOstens sünff
Jahre als Da,uor der VermefuWg ersoridleriiich soi,en!, so
stellt sich heraus, daft Zu gieichW Zeit eintausend Leichen
in Verweisung begriffen,, einM In"sektionslierd biwen,
^der fortwährend unterhalten wwd. Diese VetoachtllNlg
n e M e n t kiufineoksamkelit, un,d sollte H>ie Cholera au,f
ilhren schrecke,n,erregen,d>en Na,n!d,eou/N,ge,n auch uns
überfallen, wi>e da>nin??"
7. teilt >oi,e Redaktion «des „3iro!>e>r Rotem" in einem län<
geren kwfscch, „Theater in Innsbruck", ihren Lesern mit,
dast sie sich entschlossen habe, künftig Theaterkritiken Zll
oeröfsenitlichen. Räch elinelr kurzen Vespoech^üng der einiZen,kräfte wi«>d ab/schlißfte n,d sestOestellti „Die
ersten §äch,er i n Schiaiu- und Lustspiel, lsowie in >d,er Posse

sind ideimnach nollikomimem befrii.cldiigienld besetzt, init kius
nlahime des IntriiWntc^n, ider bisher ein piuin v<,, gelbl,ilc"ben ist, lMd jetzt wohl b!«ibo>n wii>d. von d>er zu
früh g!e,schc>ilterten Oper sinld be,rcits die lehtc» Trümmer
— traurige Mahiiizsichen — iweglgeschwoiN"Mt word««"
dafür aber soll — wie wir hören — die Diooklion zur
kNisgl,eichu!N,g un.d Sühne des wachst«Wgen pli,bliiiku!ms
,di,e besten Vühne"nstücke der NeliHelit, weiche init ei,n>e>m
beiispieliosejNi I"urorc dlie Ru^de Mer alle Nühnien
machen, sich ucwschaM halben, un!d mit Rcigiüm ider Kasten
i n rascher kilüfeMWNldevfolOe! uns vo>rzu>fiihren
s>c!M. Das dürfen mw erwarten. Unter ,d nennien mir uorläufi^ bloft: Das Lüg,en, Rähkät,hchen,
diie Imirnicksten >u,n,d ,die ^di^sen. Dabei wolle die Di«
rektion Sorgte trafen für c,in!s g,meckmäftig<" IVc,sel>uii,g,
welche,d>em <3c!Ì>ste!d>es Stückes entspricht, uü>d nich,t den
^0ln>t>rakl!bcldinigiun!gen. Ls wäre zu jäinmicri"ich, meim
das Pich"IUum ldurch derart!i,g>L KI>cii,n!!>ich>kc"ite,n uiüd Cmi<
li ss en-Intrigen in se"me,n Genüssen ,beciin!trächtiigt wunde."
10. wir/d mitMteU, daft der berühm.tie Sprachkenner Prof.
Mltterruhnler in Vriven idem Herldm^Nideum d>as „Vaterlumser" in lMwdevt Sprachlen UiNid Diialclktcn gc,schen>kt
halbe.
— eröffnet Viirgerm«i,ster Dr. CIemag,, daft ihm der Kaiser >die ck^tihebung von
sciiinc,ni ssmite a,us Gesumdh.eitsrücksichten g,estatt,e>t.
15. hält Prof. Dr. Köhler ini §er,din>anideum einten Vortrag
über Meranider u. Humbowts „Kosmos".
20. w i r d zum Dcm non «linlein gegen ihn versuchten Attentat ein feieriiiches
Hochamt in ,der St.-^la!kobs-psarrk!irche

Neuerscheinungen fur Innsbruck
„Seit 1599 Glockengießerei Graftmayr" — 100 Seiten mit
130 Abbildungen- Druck 3u.roli,a," 6e>I"b,sttierIiag der ßirma.
Die VeröfsenGichunMN über Innsvrucker Geschäftshäuser
unld ßinmen e^faihren durch di,e uool>ileM,n>de Re"u«rscheiniun>g
ei"me merwolle Vere!cherun«g. Aniläftlich des IZojährbgen Ae>
stan>des der weiiltlbekannlten c3Iockenigi,efteoei Graftmau.r gaib
Obto K n i t e i , selbst «in Än,gehörig,er der Arma Graftm^a^r,
dieise ßeMchmfl herans, die eine kurze Darstellung der
<3Iockenikun!de, ider §aiimli"en,g>eschichte wli>e anch >der cZIockonmlisik geben soll. I n erster Linie imift die ebeiüso kunst- wie
gieschmiackuollö klus>stattun,g des Üuches heruongehobon
,wer>den, sawie >di>e überreiche Vebiillderunig., ldi^e ebenso für
idie cZlocken- wlie ,d!i>e heiimatkun>de iwertuoll ist. Die reiz»
uollen, färbiig wieidergegebenen Ti te! leisten stammen von
Prof. Rlüdolf Le>itgcib.
Der erste Nbfchniitt, „Olockengeischichte", schilidert ldas Aufkommen sowiiö die Verbreitung der Glocken seit den ältesten
Zeiten. Das Zweite Kapitel, „ßamiiilenMschichte", beginnt mit
der Lrzählung von der Nanderzeit des Gesellen Vartlme
Graftmaur aus Tumpen im Otztal, /der ini Jahre 1594 in
klachen bei Melister Joan voi: Treer e,inic,n uo>rtreGIilch>o>n
Lehrer fan>d. Seit dem 17. Icchrhulodert gewann die Glocken»
giefter famiglile Grasimaljr idann rasch an Ansehen, klm
24. Nprii 1836 kaufte I . Nep. Graftmau.r den Cdelsih Straft,
in Niiten von >den Grasen Trojer lmd verlegte damit
a>n oinieüi ,wich,l>igen VerkehrsknolenPilinkt.
id>ie 3n!nsbrlicker Ze,it,de,r ßirma. Schon vier

Jahre später erhält sie den kluftrag, idie 112 Zentner schwere
Glocke für den Rordturm der St.-Iakolbs-Pfarr>kirche HU
gielften. Nm 1. Dezember 1840 wl»rde ,di>e Glocke in sieben
Minuten gegossen unid z,ur WeihnachtSjinette bereits erstmals
gieläutet. Die lwMeren Schiicksaile dos I überMhenld, sei n,lir noch an idi>e von den Lesern
Zerstörung der Glockengiestere»! beli den
vom Dezember 1944 erinnert. Doch kaum hatte der Krieg
sein schreckliches Cnids gefunden,, ,ais fleistige 5)änide linver»
ziigiliich an den Wiederaufbau schritten, so ^d^aft bereits im
Oktober 1945 die ersten neuen Geläute d>
i c> Ni!tener Guft>
statte verlassen konnten.
Kustos ßr. Kollreider von Lien.) lieferte, „Graftmaljr in der biwenidcn Kunst", in dc>m er jene Kami»
behanideit, die sich au>f dem Geibli^ot der oil»
Kunst hervortaten, wie ,z. A. ider klltarbilidnisilier
un,d porträtiist Joh. Georg Dom. GrasMair l1691-1?51j,
über den der Verfasser seine Doktorarbeit schrieb. Die weiteren Kapitel bchawdeln die „Glockentechnik", „Glocken«
Musik" UiNid deüi „technlifchen Betrieb". 5ulain,inenltoll>unge über „Tiroler Meister aus sechs Iahrhui»dert<"n" un^ „be>
rühmte Glocken un,d ihre Nteister" beschüesn"n die inha!ts<
volle ßestschrist. Ihre l)erausgabe in der heut/e sonst so
geistesarmen un>d Mlater>ial>istisch"ei: Zeit uoridiont besonidors
auch vom St"an"dplmkte der Tiroler i)ciinatforsc!p>ng c Dr. K. Schade!bauer