Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.1

- S.3

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Diese Ausgabe – 1953_Amtsblatt_01
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Nummer 1

Amtsblatt ber Landeskcnlvtstclbt Innsbruck

fallcr den Auftrag, die neue städtische Friedbofhallc mit
melircrrn Gros",p!astiken ^u schminken. Tic hiefür geschaffe»cn Holzstainen „Glaube, Hoffnung und Liebe", m
einem „archaisiei enden Expreffiouismus" luach Hanimer)
gehalten, fanden geseilte Aufnalime. Die Rundbögen über
den dici Eingnng^toren schmückie er überdies mit romanifchen ,^»»slf^iüilN aufiveisenden Ncliefs. I n der
Folgezeit widmete sich der >i»miler inimer cisiiger der
Echaffnng von Älldnisbüsten. I n der jüngst elschicueuen
„Nuuslgeschichle der Sladt Innsbruet" urlei"t Piof.
Hein"ich Hauimer hierüber nn"c folgt: „Cein Bestem schuf
Santif^ller jedoch in einer Neilie von Bildnisbüslen
ans Stein und Aronze, die packendste Naturuäbc mit
eincnl großen und st»engen Formcnaufbau verbinden.

Veite 3

Ter Künstler will dadurch das Dauernde der dargestellten
Pcriönlichlcit in monumentale! Veidielmmg festl)n!tlN."
Prof. Sanlifaller war eine in der T i a t t Innsbruck
weit bekaunlc und wegen seines bescheidenen und fnundliclcn Wesens allgemein belielne Peijöulichleit. Auch seit
seiner im Ialiie 1949 erfolqlen Eruemnmg zum Pioüssor
der Nieuei Alademie der bildenden >tüusle — einr^welf^llos für den ^l"eisier wie dao ^!m>d Tirol hohe ?luo,^e chnnug ^ verbrachte er seine U> laobs.M stct^ in Innsbruck.
Und wenn Sanlifliller auch llagte, das; iln» seine Äcinfstianlheit, die Marmorslaublun,,e, Brsll,w>rden uiacle,
so Halle doch niemand gealntt, das; dieser so fiisclie, lebhaf>e und sckmffcusfrohe 9.1mnn schon so bald im Fncdhof
zn Mlniahilf zur letzten Nuhe gesellet melde.

Chrenringlräger Anio.-Prof. Dr. Heinrich yammer
llniv.-Prof. D r . Heinrich H a m m e r , Ordinarius für
Kiiilst.Mhichle an der Universität Innsbruck, bat am
28. Jänner 1953, wenige Wochen vor seinem 80. Geb„rtstag, nachdem er bereits feit längerer Zeit nntcr den
Beschwerden nnd Mühseligkeiten des fonschreitcnden
Allers gelitten hat, das Zeilliche gesegnet. Einen Großteil
seiner Arbeitskraft und seines Schaffens hat der einer
alten Innsbrucker Familie Entstammende der Erforschung
der Kunstwerke seiner Heimat gewidmet. Über seine verdienstvollen Vorgänger auf dem Gebiete der Innsbrucker
Stadt^eschichtsforschung, wie David v. Schünherr, Josef
Garbcr, Konrad Fischnaler, Hane Hörtnagcl u. a., hinaus
konnte der Verstorbene noch beinahe drei Jahrzehnte der
studierenden Jugend seine reichen kunsthistorischen Kenntnisse als Professor für Kunstgeschichte an der heimischen
Universität vermitteln. Wie aus Prof. Hammers Selbstbiographie l T c h l e r n - S c h r i f t e n , Band 68) hervorgeht,
war eine weitere lange Reihe von Forschungen der Kunstgeschichte anderer Tiroler Orte oder dem Schaffen verschiedener Tiroler Künstlerversönlichkeiten gewidmet, von
denen wieder viele Beziehungen zn Innsbruck aufzuweisen
hatten; so schrieb er allein einige Dutzende von Künstlerbio.^raphien für das bekannte „Lexikon der bildenden
Künstler" von Thicme-Bccker.
Noch wenige Monate vor seinem Ableben durfte Prof.
Hammer das Erscheinen seines letzten großen Buches, der
„Kunstgeschichte der Stadt Innsbruck", erleben. Dieses,
sein Lebenswerk, stellt eigentlich eine durch neue

ForschnngZergebnisse erweiterte Znsammenfassung aller
vorher von ihm über die Kunstgeschichte Innsbrucks verfaßten Abhandlungen dar. Während Konrad Fisclmalcr
im fünften Bande seiner „Innsbrucker Chronik" den
Künstlcrkreis der Stadt in kurzen Biographien zusammenstellte, unterzog Hammer in seinen Arbeiten die Kunstwerke selbst, angefangen von den primitiven Zeichnungen
auf den Urnen prähistorischer Menschen bis zu den
modernen Schöpfungen noch lebender Meister, einer l n t i schen kunslhistorischcn Betrachtung. Die Stadt Innsbruck
hat Prof. Hammers Verdienste durch die Verleihung des
Ehrenringes der Smdt gebübrcnd gewürdigt.
Am Nachmittag des 12. Jänner 1953 winde die sterbliche Hülle Prof. Hammers in der Familiengruft am städtischen Westfriedhofe beigesetzt. Alle bedeutenden Persönlichkeiten des kulturellen Lebens gaben dem beliebten
Gelehrten das letzte Geleite: Vertreter der Etadibchm den
mit Bürgermeister D r . F. G l e i t e r nnd beiden Vizebürgermeistern an der Spitze, S . Magnifizenz NettorProf.
D r . B. B r c i t n e r mit dem akademischen Senat nnd
zahlreichen Professoren, Mitglieder des Museumsausschusses mit dessen Vorstand Präsident D r . E. D n r i g
usw. usw. Den Kondukt führte Propst D r . I . W e i n ga r t n e r , der bekannte Kunsthistoriker und Fachlollcge
des Verstorbenen, persönlich. Am offenen Grabe nahmen der Neklor sowie der Amtsnachfolger, Prof. D r .
Olto v. L u t t e r o t t i , in kurzen, tiefempfundenen Reden
letzten Abschied von Prof. Hammer.

Zweck und Ziel der „Stunde der Musikschule"
s i n e lldorzcngiinq killet di? il rid cringle
tur alle solgclit>cn Ocbcmfcngcmqi^ das im licnil? Museumstrafte 1? a untergebrachle städtische Institut ist eine „Schule"
Dann musi man auch die beiden Kolgcruugon bejahe»^
einmal, das; die Schüler dieser klnstall „nicht für die Schule,
sondern sür das leben lernen"" somit: des Schulbesuches
Ruhcn soll sich in kommenden 3ulMN auswirken lbics
näher zu beleuchten märe Inhalt einer eigenen Velrachllingj,
zum anderen, das, die Nnstalt lso wie jede andere Schulej
die Hauptaufgabe darin erkennen musi, die ihr
lcn Menschen mit der geistigen und manuellen
der Xehrgkgenstiirlds vertraut zu machen Sie musi die

Schüler hinführen zum «krkenncn nii"d Verstehen der, mit der
Materie verbundenen Probleme der Vergangenheit, aber
auch der Gcgeilmarl!, oder noch besser, der nächsten Zu»
kunfl! Sie mus> diese Probleme de» ihr aniiertraulcn Men>
schcn nahebringen, deren Grösie und dcren durch die al!ge>
meine Cnlmicklung bedingte sristenz ocrstchbar machcn. lls
merden viele 3escr diese Gcdankcnqänge im Prinzip« bejahen, für den Sonderfall Musik jedoch verneinen. I n der
Menschheitsfriichl „Schone und bildende Künste" ri!mmt
die Musik unbestreitbar eine mit den anderen Künsten
glcichrangige Slollung ein. Vergleichen wir nun bcispicls^
weise die l u r i k früherer Zeit, 3. A, Goethe oder Heine, mit