Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1952

/ Nr.11

- S.4

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Nummer 11

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Interessant ist in der vorstehenden Aufstellung, das; die Zahl
der Eigenheime schon verhältnismäßig nahe an die Zahl der
Miethäuscr heranrückt. Die Aufnahmefähigkeit dieser beiden
Gruppen von Hänsern ist naturgemäß verschieden, da die Eigenheime vielfach nnr ein oder zwei Wohnungen umfassen, während
Miethäuser je nach der Zahl der Stockwerke im allgemeinen drei
bis fünfzehn Wohnungen enthalten. ,
Ausstattung der Häuser
Benutzbare Häuser insgesamt
d a v o n m i t Anschluß an
Wasserleitung
elektrischen Strom
Gas
mit Kanalisation
Unterkellerung*)
Garten
"

6.354
Prozent
5511 86.7
6193 97,5
2.965 46,7
3.752 59.0
4.847 76.3
3.147 49.5

Prozent

Wasserleitung. 13.3
Strom
2.5
Gas
53.5
Kanalisation . .41.0
Unterkellerung 23.7
Garten
50.5

Beachtenswert bei der Ausstattung der Häuser Innsbrucks ist
der Umstand, daß nur 2.5 Prozent aller Häuser ohne elektrischen
Stromanschluß sind, daß aber 13.3 Prozent noch des Vorteiles
einer Wasserleitung im Hause entbehren. Schlimm ist es mit der
Kanalisation bestellt, da erst 59 Prozent aller benutzbaren Häuser
an die Kanalisation angeschlossen sind. Leider war es bisher noch
nicht möglich, das bestehende große Projett der Stadtgeineinde
für eine Tiefkanalisation am linken Innufer zu verwirtlichen.

Ausstattung der Wohnungen
Benutzbare Wohnungen insgesamt
davon mit Anschluß an
Wasserleitung innerhalb der Wohnung , , , .
Wasserleitung außerhalb der W o h n u n g . . . .
elektrischen Strom
Gas
mit Abort innerhalb der Wohnung
Badezimmer

26.656
18,744
6.l l I
26.354
16,794
18.42«
8.050

Prozei«
70,4
22.9
98,9
63.0
69.1
30.2

Hier zeigt sich ungefähr das gleiche Bild wie im Abschnitt
über die Ausstattung der Häuser. Es ist interessant, daß hinsichtlich der installationsmäßigen Ausstattung der Wohnungen I n n s ^
brnck gegenüber Salzburg — von den anderen großen Städten
Österreichs sind noch keine Veröffentlichungen erschienen — einen
erheblichen Unterschied aufweist, da z. B. in Salzburg innerhalb
einer Wohnung in nnr 50.5 Prozent der Wohnuugen eine Wasserleitung und in 43.3 Prozent eine Nbortanlage sich befindet.
Badezimmer sind dort in 19,3 Prozent der Wohnungen vorhanden, Gasanschluß gibt es in 31.3 Prozent der Häuser, während der Hundertsatz an Wohnungen mit elektrischen Strom in
Innsbruck und.Salzburg (97.1 Prozent) fast gleich groß ist.
I n Innsbruck ist beachtenswert, daß in rnnd 70 Prozent der
Wohnungen Wasserleitung und Abort innerhalb der Wohnung
angelegt sind und 30.2 Prozent aller benutzbaren Wohnungen
Badezimmer besitzen, eine Feststellung, die auf eine wesentlich
bessere Wohnkultur als z. B. in Salzburg hinweist.
Nelag der Wohnungen

Häuser mit Wohnungen
Prozent
Benutzbare Häuser insgesamt
davon ohne Wohnungen
mit 1 Wohnung
2 Wohnungen
3 bis 5 Wohnungen
6 bis 10 Wohnungen
11 und mehr Wohnungen

6.354
221
1.706
877
1,574
1.613
363

3.5
26.8
13.8
24.8
25.4
57

Benutzbare Wohnungen insgesamt
davon mit weniger als 1 Person pro
l/2 Wohneinheit*)
1 Person pro V2 Wohneinheit . . .
2 Personen pro "/^ Wohneinheit..
3 Personen pro "/^ Wohneinheit..
4 Personen pro "/^ Wohneinheit..
5 und mehr Personen pro
V2 Wohneinheit

26.656
7.617
15.605
2.615
519
195
105

Prozent
28.6 ^ 57 1
58.5 ^
9.8 l
2.0
0.7 " 12.9
0.4

100.—
Die Zahl der Häuser mit einer Wohnung (Einfamilienhäuser)
ist intercssantcrweise doppelt so groß als jene der Häuser mit
2 Wohnungen. Die Summe der Mietwohnhauser mit 3 bis
10 Wohnungen erreicht die Hälfte der Zahl aller benutzbaren
Häuser, Sie sind daher als der Häuserbestand zu bezeichnen,
der den Großteil der Innsbrucks Bevölkerung in sich aufnimmt.

l i . Wohnungen
Größe der Wohnungen
Prozent
Benutzbare Wohnungen insgesamt
26,656
davon mit V2 Wohneinheit **)
968
1
Wohneinheit
5590
1 »/, und 2 Wohneinheiten
9.303
2 V, und 3 Wohneinheiten
6.345
3 "/z,und 4 Wohneinheiten
2.809
4 V, und mehr Wohneinheiten . . 1.641

3.6
21,0
349
23.8
10.5
6.2
100.—

Das Statistische Zentralamt hat die Größe der Wohnungen
nach Wohneinheiten ermittelt und zwei Gruppen solcher Einheiten
geschaffen, wie sie in der Fußnote der vorstehenden Zusammen"
stclluug angegeben sind.
15.861 Wohnungen oder 59.5 Prozent aller Wohnungen in
Innsbruck sind Kleinwohnungen in dir Größe von 1 Kabinett
bis 2 Zimmer und Küche, 9.Ì54 Wohnungen oder 34.3 Prozent
sind Mittelwohnungen in der Größe von 2 V^ Zimmer bis 4 Zimmer und Küche. Der Prozentsatz an großen Wohnungen ist gering.
*) ganz oder teilweise.
*) V, Wohneinheit - 1 Kabinett (Wohnraum bis 1b m" einschl.)
1 Wohneinheit - 1 Zimmer (Wohnraum über 1b m").

I m schwierigen Wohnungsproblein gibt die Aufstellung über
den Belag der Wohnungen die bedeutungsvollste Auskunst. Die
Aufstellung ist auf eine halbe Wohneinheit bezogen und besagt: I n 7617 Wohnungen trifft es durchschnittlich weniger als
eine Person auf eine halbe Wohnungseinheit, was mit anderen
Worten bedeutet, daß in 7617 Wohnungen ("28,6 Prozent aller
benutzbaren Wohnungen) je Kabinett weniger als 1 Person
oder je Zimmer weniger als 2 Personen wohnen. I n 15.605 Wohnungen (58.5 Prozent aller benutzbaren Wohnungen) wird ein
Kabinett (eine halbe Wohneinheit) von einer Person, bzw. ein
Zimmer (zwei halbe Wohneinheiten) von zwei Personen bewohnt.
I n 3.434 Wohnungen oder 12,9 Prozent aller benutzbaren Wohnungeu sind mehr als zwei Personen pro Kabinett oder mehr
als vier Personen pro Zimmer untergebracht. Dieser Belag bedeutet natürlich vom Standpunkt der Volksgesundheit aus einen
Überbelag.
Von großem Interesse ist es auch, die Beziehung der Zahl der
Wohnungen und Haushaltungen zur Zahl der Bevölkerung zu
ermitteln. I n Innsbruck entfallen bei einer Wohnbevölkerung
am 1. Juni 1951 von 95.0^5 Personen auf eine Wohnung durchschnittlich :<6 Personen und bei 32,344 Haushaltungen ans eine
solche im Dnrchschnitt 2,9 Personen. I n 26.656 Wolnningcn sind
allo 32.344 Haushaltungen untergebracht, daher sieht 5,688 HansHaltungen keine eigene Wohnung zur Verfügung. Solange leine
näheren Angaben über die Art der Haushaltungen, die sich in
Familien- nnd Einzelhaushaltungcn gliedern, bekannt sind, ist es,
wie bereits erwähnt, leider nicht möglich, hinsichtlich der Wol>>
nungsauSnützung durch die Haushalte nähere Betrachtungen
anzustellen. Das Statistische Zentralaint i» Wien lann erst in einigen
Monaten die ans der Volks" nnd WohnungSzälNnng gewonnenen
Daten bearbeiten, erst dann wird es möglich sein, die Wohnungsfrage auf statistischer Grundlage noch näher zu untersuchen. Aller ^
dings darf dabei nicht übrrselicn werden, daß die Statistik nicht
einzelne persönliche Verhällnisse ermitteln kann, sondern daß die
Zahlen, die aus der Statistik gewonnen werden können, i
nur Durchschnittszahlen bilden.
») "/« Wohneinheit - 1 Kabinett (Wohnraum bis 1b m " einschl.)