Innsbruck Informiert

Jg.2006

/ Nr.2

- S.9

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Diese Ausgabe – 2006_Innsbruck_informiert_02
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P O L I T I S C H E RESSORTS

POLITISCHE RESSORTS

Wirtschaft, Tourismus, Sport:
Drei konstante „Säulen" des Erfolgs
V i z e b g m . D r . Michael B i e l o w s k i
ist neben seiner Aufgabe als I. Stellvertreter der Bürgermeisterin für die großen
Ressorts Wirtschaft, Tourismus und Sport
verantwortlich. Dazu gehören auch der

alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden,
um den noch wie vor relativ guten Beschäftigungsstandard nicht nur zu halten, sondern zu verbessern. Ich denke dabei vor allem auch an neue hochwertige Arbeitsplätze, die in Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen geschaffen werden.
(Beispiel Life-Science-Center, das nun nach
der kurzen Zeit seit seiner Eröffnung schon
erweitert werden muss.) Wichtige Projekte für die Innenstadt sind das Kaufhaus Tvroi Neu und damit verbunden die Gestaltung der Maria-Theresien-Straße als Aufenthalts- und Flanierzone."

„Wie Hegt Innsbruck im Städtetourismus, der in vielen Städten rückläufig ist?"
„Innsbruck ist auch hier erfreulicherweise eine Ausnahme. Das Tourismusjahr
2005 ist - entgegen dem allgemeinen Trend
- für Innsbruck wieder erfolgreich verlaufen. Der Zuwachs im gesamten EinzugsbeVizebgm. Dr. Michael Bielowski:
reich des Tourismusverbandes .Innsbruck
Zeit und Geld für die Sportjugend
und seine Feriendörfer" beträgt bei den
Nächtigungen 1,45 Prozent Insgesamt
Beteiligungsbereich, die Märkte sowie die
wurden 2,078.897 Nächtigungen verzeichpolitische Verantwortung für das Amt „Innet Die Stadtregion bilanziert mit einem
formation und Organisation". Innsbruck inPlus von 3,19 Prozent Innsbruck einformiert befragte Dr. Bielowski zu den
schließlich Igls kann auf 1,200.784 NächtiSchwerpunkten seiner Arbeit
gungen verweisen. Der Erfolg ist das Ergebnis unserer Bemühungen, Innsbruck in aller
Innsbruck i n f o r m i e r t : „Die InnsWelt - vor allem aber auf den Nahmärkten
brucker Jugend ist sportbegeistert und will
Sport auch aktiv betreiben. Welche Investitio- - zu bewerben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Innsbruck war Thema einer insgesamt
nen für den Breitensport stehen an?"
dreistündigen Frühstücksshow im amerikaVizebürgermeister
Dr.
Michael nischen Fernsehen (NBC) mit einer EinBielowski: „Die Investitionsbereitschaft schaltquote von 20 Mio. Zusehern."
Innsbrucks ist kein leeres Schlagwort W i r
„Sie sind auch für die Beteiligungen
reden nicht nur davon, Investitionen wur- der Stadt der zuständige Ressortpolitiden und werden tatsächlich laufend ker. Wie sehen Sie die Entwicklung in
getätigt. Aktuelle Projekte sind die Errich- diesem Bereich?
tung der Leichtathletikanlage am .Tivoli",
„Auch die Wirtschaftsbetriebe der Stadt
der Kunstrasenplatz Hötting-West und und jene Firmen mit städtischer Beteiligung
der Bau der Garderobengebäude für die (insgesamt 32) tragen zur Erhaltung der
Leitgebhalle und den Sportplatz Wiesen- Wirtschaftkraft und der Arbeitsplätze bei.
gasse. Insgesamt ein Investitionsvolumen 2005 wurden von diesen Unternehmen
von 4,037 Mio. € . Nach dem Winter wird 160 Mio. € investiert Nunmehr wurde mit
der nun mit einem Kunstrasen ausgestatte- dem Aufbau eines quartalsweisen Berichtte Sportplatz in der Reichenau wieder ein erstattungssystems
begonnen. Dieses
Anziehungspunkt sein. Ich freue mich, dass .Controlling" ermöglicht einen verbesserauch die Half-Pipe auf der Seegrube von ten Informationsaustausch zwischen der
der Jugend begeistert angenommen wird.
Stadt und den diversen Unternehmen.
„Europaweit
haben Städte
wirtschaftliche Probleme. Wie ist es in Innsbruck um die Wirtschaft bestellt?"
„Innsbruck hat weiterhin Aufwind. Im
Vergleich zu anderen Städten kann ich sagen, dass die Innsbrucker Wirtschaft gut
am Weg ist Allerdings ist jeder Arbeitsloser ein Arbeitsloser zu viel. Daher müssen

10

Das Büro von V i z e b g m . D r .
Michael Bielowski befindet sich im
Rathaus, Eingang Maria-TheresienStraße 18, 2. Stock (Lift), Zimmer Nr.
2338. Terminvereinbarungen unter Telefon 5360 2338 (Brigitte Wiedner).

Ausbau der an mten Dienste
und neue " leimplätze
D l Eugen Sprenger ist Vizebürg nheims Saggen sowie die Errichtung
meister mit Ressortverantwortung für les Zubaus beim Heim St. Josef (35 BetSozialwesen (Soziale Dienste, JugendwA) s j n d im Laufen. Am Tivoli-Areal und
fahrt, Behindertenarbeit), die Gesundhe , Lohbach entstehen neue Wohnheime
Vorsorge, den Umweltschutz, die Lan i t insgesamt 256 Betten.
Forstwirtschaft sowie den Grünbee Wekhe
Schwerpunkte
gibt
e$
im
einschließlich Friedhofe.
xundheitswesen und im Bereich der
lendwohlfahrt?"
Innsbruck i n f o r m i e r t : „Wie reagì
,Der Schwerpunkt im Gesundheitswedie Stadt auf die zunehmende Zahl ;•
i liegt auf der Vorsorge: Beispiele sind
Menschen, die im Alter eine ambulante
hnprophylaxe, Haltungsturnen, Hauttreuung bzw. einen Heimplatz benötigen
tersuchungen, Prostata-Informationen,
Ifen für übergewichtige Kinder, aber
Vizebürgermeister
DI
Eug ch das Methadon-Programm, die PneuSprenger: „Zunächst ist festzuhalt >kokken-lmpfaktion und nicht zuletzt
dass wir bemüht sind, unseren betagt von der Stadt geförderte MinimedMitbürgerinnen - sofern sie es wünscf j d j u m | m R a h m e n d e r J u g e n d w o h l f a h r t
•z irden mit einem Aufwand von 5 Mio. €
sehen 600 und 700 Kinder betreut. Im
>rjahr konnte das Kinderheim Pechegari neu strukturiert und den Bedürfnissen
gepasst werden."
Welche Maßnahmen haben am Um:ltsektor besondere Dringlichkeit?"
Vor allem die Verringerung der Feinubbelastung ist ein Thema. Daher trete
i für eine erneute Förderung der Umîllung von festen Brennstoffen auf Gas
w. Heizöl .extraleicht" ein. Das wärmeklinische Sanierungsprogramm für alte
Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger
"ohnanlagen durch Aufbringung eines
mit Senioren in Westendorf
>llv/ärmeschutzes und Modernisierung
r Heizungsanlagen wird weiter umge- möglichst lange ein Verbleiben in der
genen Wohnung zu ermöglichen. Dar twurde und wird auch weiterhin die amr. »Grünraumgestaltung sowie Höchlante Pflege (Seniorenbetreuung und - vsser- und Lawinensicherheit
geratung, Haushaltshilfe, Menüservice, PI ir en ebenfalls zu Ihren Aufgabengesio- und Logotherapie etc.) ausgebaut, sten. Kann im laufenden Jahr der
den letzten Jahren wurde diese Leistun, »elpark am Lohbach fertig gestellt
palette um ca. 50 Prozent erweitert xderi?"
freulicherweise ist es auch gelungen, Es ist für 2006 vorgesehen, die ca.
Mindest-Selbstbehalte für die Stunden* 000 Quadratmeter umfassende zweite
ze maßgeblich zu reduzieren und dar ustufe in naturnaher Gestaltung zu
"enden. Auch der Hochwasserschutz
leistbarer zu machen."
r
„Oft
wird von einer Innsbruck cd weiter geführt. Fertig gestellt wird
Wohnheim-Offensive gesprochen. W h das Lawinen-Auffangbecken im
ühlauer Graben. Das Erneuerungsprodiese weiter fortgesetzt?"
„Es wird nicht nur darüber gesproch* i m m der Spielgeräte in den Parkanlaes gibt sie tatsächlich in einem beach n wird fortgesetzt, die Ballspielplätze
chen Ausmaß. Die Innsbrucker Sozial Waltherpark und am Gutshofweg
Dienste betreiben sechs Heime. Zielsf r d e n saniert."
zung des Sozialplans ist die Errichtung
400 neuen Betten. Eine Erleichtert Das Büro von Vizebgm. DI Eugen
brachten bereits das Wohnheim St. * Prenger befindet sich im Historischen
phael mit 128 Betten und das Wohnhe athaus (Stadtturmgebäude), HerzogInnere Stadt mit 60 Betten. Im Wohnhe iedrich-Straße 21,1. Stock. TerminverHötting wurden zwei neue Pflegestat nbarungen unter Telefon 5360 1911
nen errichtet. Auch die Generalsanieru -aria Erger).
und der Ausbau (40 neue Betten)

INNSBRUCK INFORMIERT - FEBER 2006

Ausbau der Daseinsfürsorge und
Weiterentwicklung statt Schuldenqual
Als Stadtoberhaupt ist Bürgermeisterin
Hilde Zach gesamtverantwortlich für das
Geschehen in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Ihre speziellen Ressorts,
für die sie die Hauptverantwortung trägt,
sind die Finanzgebarung, das Personal und
der Kulturbereich. Bei einem Gespräch mit
der Bürgermeisterin hat „Innsbruck informiert" gefragt, auf was es ihr in den einzelnen Ressorts besonders ankommt

„Wie schaut es im Kulturbereich aus?
Sind da Kürzungen notwendig?"
„Während der Zeit in der ich für die
Kultur die Ressortverantwortung habe das sind nun schon elf Jahre - hat es noch
nie Kürzungen gegeben. Das wird auch in
absehbarer Zeit so sein. Absolutes High-

Innsbruck informiert: „Es heißt, Innsbruck sei praktisch schuldenfrei. Wie ist das zu
verstehen und was heißt praktisch?"
Bürgermeisterin Hilde Zach:
„Das ist wörtlich zu nehmen. Als Herwig
van Staa 1994 zum Bürgermeister gewählt
wurde, zählte Innsbruck mit einem Gesamtschuldenstand von rund 175 Mio. € zu
den am höchsten verschuldeten Städten
Österreichs. Eine kluge und sparsame Budgetpolitik ermöglichte bis 2002 eine Verringerung des Schuldenstandes auf sage und
schreibe 33,9 Mio. € . In der Folge ist es mir
gelungen, den Schuldenstand um weitere 9
Mio. € zu verringern. Er beläuft sich somit
Ende 2005 auf 24,9 Mio. € . Zieht man die
Darlehen für die Wohnbauförderung in
Höhe von 14,5 Mio. € und jene für gebührenpflichtige Infrastruktureinrichtungen
ab (das Geld kommt über die Gebühren
zurück), bleiben Schulden in der Höhe von
8 Mio. € übrig. Innsbruck hat aber zinsengünstigst angelegte Rücklagen in der
Höhe von 12,4 Mio. € . Würde man mit den
Rücklagen die 8 Mio. € vorzeitig zurückzahlen, käme Innsbruck mit seinem Budget sogar in den schwarzen Bereich. Dies wäre jedoch ein Verlustgeschäft, weil die Zinsen
für die Veranlagung höher sind als die Zinsen für das Darlehen. Deshalb ist Innsbruck
praktisch schuldenfrei."
„Immenser
Schuldenabbau,
keine
neuen Darlehen und trotzdem jährliche
Investitionen in der Höhe zwischen 40
und 55 Mio. € . Wie ist das möglich?"*
„Eben durch kluges und sparsames Wirtschaften: Abbau der Kosten im Verwaltungsbereich mit gleichzeitiger Leistungssteigerung und die Realisierung von neuen
Projekten auch mit Hilfe der Privatwirtschaft Auch die Wirtschaftsbetriebe der
Stadt bzw. mit Stadtbeteiligung sind bestens eingestellt und ebenso wie die Stadt
keine Schuldenmacher mehr. Dies ist die
Grundlage für die Erhaltung und den Ausbau der Daseinsfürsorge für die Innsbrucker Bürgerinnen sowie für neue Investitionen."

INNSBRUCK INFORMIERT - FEBER 2006

Bürgermeisterin Hilde Zach:
Rathauschefin und Hüterin der Stadtfinanzen
light war im Vorjahr die Gründung der
Theater- und Orchester-GmbH und der
neu verhandelte Kostenaufteilungsschlüssel 55 Prozent Land und 45 Prozent Stadt.
Damit bleiben 800.000 € jährlich in der
Stadtkasse und können für andere wichtige
Vorhaben eingesetzt werden. Stolz bin ich
auf unsere Musikschule, auf ihr hohes Niveau und auf die großartigen Erfolge der
Schülerinnen bei den verschiedenen Wettbewerben. Städtische Vorzeigeobjekte sind
auch das Stadtarchiv/Stadtmuseum, das
Museum Goldenes Dachl und die Andechsgalerie. Der .Innsbrucker Sommer" hat einen sehr guten Qualitätsstandard erreicht
und wird natürlich auch heuer wieder
stattfinden. Ich hoffe, dass der .Dauerbrenner4 Kunstfakultät nun möglichst rasch
.über die Bühne geht" und dass wir auch
eine finanzierbare Lösung für das Haus der
Musik finden.
Allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus danke ich für ihren
großartigen Einsatz im Sinne einer bürgerfreundlichen Verwaltung, für ihre Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden und für
ihr Verständnis für alle Maßnahmen, die
aus Gründen der Sparsamkeit im Bürokratiebereich notwendig sind."
Bürgermeisterin Hilde Zach hat
ihr Büro im Rathaus, Maria-TheresienStraße 18. 2. Stock, Zimmer Nr. 2332.
Terminvereinbarungen unter der Telefonnummer 5360 2330 (Doris Müller)
oder 5360 2332 (Monika Rofner).
Die Interviews führte Wolfgang Weger

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