Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.12

- S.40

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STANDPUNK il,

Weihnacht —
Fest des K i n d e s
In der N o t der Nachkriegsjahre wurde der Christkindleinzug wieder eingeführt. Damals haben Eltern mit bescheidensten Mitteln Engelkleider zusammengenäht, und
die Bevölkerung hat auf dem
W e g von St. Nikolaus in die
Stadt Kerzen in die Fenster
gestellt, um dem Christkind
den W e g zu weisen. Im vergangenen Jahr wurde er nach
einer über 20-jährigen Pause
wieder eingeführt - allerdings
hoch professionell mit überzogenem finanziellen Aufwand von über € 120.000,-.
Die Veranstaltung war sehr
formal organisiert und durch
politische Einvernahmen instrumentalisiert. Die Kinder
haben das Christkind im Eilzugtempo vorbei fahren sehen. Heuer sollen aufgezeigte

Der Christkindleinzug
ist k e i n Selbstzweck!

Fehler vermieden werden.
Der finanzielle Aufwand ist,
trotz der bereits angeschafften Ausstattung, nach wie vor
hoch. Weihnacht ist auch ein
Fest der Bedürftigen und Obdachlosen. Der kommerzielle
Aufwand steht in hartem W i derspruch zur Einfachheit der
Krippe und des Stalls, mit dem
sich das Jesuskind begnügen
musste.
Vizebürgermeister DI Eugen
Sprenger

ÖVP
Innsbruck
www.ocvp-innsbruck.at

Christkindl(einzug) — sieht
man es heuer auch wirklich?
Angeblich soll m i t dem
C h r i s t k i n d l e i n z u g in Innsbruck „die Rückbesinnung
auf den eigentlichen Sinn der
Weihnacht wieder verstärkt
in den H e r z e n der M e n schen Platz greifen". Schön
wär"s ja - und wer"s glaubt,
glaubt auch an den W e i h nachtsmann. Und wenn man
die eigentlichen Adressaten
des Spektakels, nämlich die
Kinder, danach fragen w ü r de, wie sollten denn die antworten
können.
Oder
macht man das Ganze in
W a h r h e i t doch nur, um ein
paar Besucher mehr in die
Stadt und damit in die Geschäfte zu locken?
W a r u m w i r dann t r o t z dem
z u g e s t i m m t haben?
W e i l w i r den Veranstaltern

nach dem letztjährigen Flop
noch einmal die Chance geben wollten, die Scharte auszuwetzen und die sündteuren Ideen und Anschaffungen wenigstens noch einmal
der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Denn wenn
es diesmal wieder nicht richtig klappt, w i r d es w o h l wie für so manchen Verantw o r t l i c h e n - das letzte
Christkindl gewesen sein.
GR Mag. Christian Kogler

IJ.HHIHM

rrl

FEDERSPIEL

P o l i z e i 1 3 3 (Europa-Notruf 112)

Feuerwehr 122
16

„Ich gehe kein Risiko ein!"
sagt die zuständige Stadträtin
und verordnet den Hirten extra teure, schwer entflammbare Umhänge, obwohl ja nur
elektrische Lämpchen verwendet werden. Dazu „passend" kommt vorneweg der
große Feuerwehr-LKW mit
Blaulicht, Diesel und Lärm
statt
Weihrauch
und
Glöckchen. Etwa 15 Proben
stecken im exakten Marschieren der uniformierten Hirten,
welche demnächst „aus Sicherheitsgründen" vielleicht
auch noch Knieschützer und
Helme tragen müssen!?
Selbstverständlich stehen
w i r zur Wiedereinführung
dieses schönen Brauches und
die vielen Zuschauer bestätigen diese Ansicht. W i r sind
aber dagegen, dass eine

selbstgefällige, teure Verwaltung zum „Hauptdarsteller"
w i r d und unsere Kinder dabei
zu gleichgeschalteten Marionetten verkommen.
Unser Christkind steht für
das Stille und Unkommerzielle. Den Unterschied zum grellen „Weihnachtsmann" muss
auch der Einzug des Christkindls zeigen!
GR Robert Engelbrecht
Klubobmann

FPO
D i e Freiheitlichen

Zwischen Christkind,
Santa Claus und X-mas-Event
Der Christkindleinzug hat
in Innsbruck eine lange Tradition und hat schon Generationen von Innsbrucker Kindern begeistert. Gerade in
Zeiten der zunehmenden
Amerikanisierung und dem
damit verbundenen Vormarsch von Santa Claus &
Co. stellt der Christkindleinzug ein deutliches Zeichen
gegen diesen Trend dar und
trägt zu Bewahrung unserer
Tradition bei.

Kitschige abrutschen. Vielmehr sollte der Christkindleinzug gerade in unserer heutigen hektischen und kommerzialisierten
Vorweihnachtszeit Anlass zur Rückbesinnung auf die alten, ursprünglichen W e r t e des Festes geben. Deshalb sollte die
Stadtregierung den Christkindleinzug als besonderes
Erlebnis für die Kinder konzipieren und deren Vorfreude
auf das bevorstehende Weihnachtsfest zum Ausdruck
bringen.

Trotzdem darf der Christkindleinzug, der ein als Einstimmung auf das bevorstehende Weihnachtsfest gedachtes Ereignis in der
besinnlichsten Zeit des
Jahres ist, weder nach
amerikanischem Vorbild zum X-mas-Event
verkommen noch ins
IL2ZIALES

GR Harald Schuster

A

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NNSBRUCK

Rettung 144
Alpiner Notruf 140
INNSBRUCK INFORMIERT- DEZEMBER 2005