Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1952

/ Nr.7

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1952_Amtsblatt_07
Ausgaben dieses Jahres – 1952
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Amtsblatt der

Die

Seite !l

" Ehrcllkcttc dcs Bürqcilncistcl"5 voll

Nach geraumer ^eit durften die x^nnsbriicker ioieder
einmal dio goldene (5hrentetle ihres Bürgermeisters
delvunderlt. A m Fronleichnamstage dieses Jahres
zierte sic Hals und Brust unseres Bürgermeisters
D r . Franz breiter, der, hinter dein Tanctissinnlni
schreitend, an der ^andesprozession, die bei herrlichem
Wetter dnrch die Straßen Innsbrncks zog, teilnahni.
Während dielleicht die ältere (Generation doni Ve
stchcir der Bürgernieistcr-Ehrenkette einigeilnahen
Kenntnis haben dürfte, sind die jüngeren Bewohner
nur sehr wenig darüber nnterrichtet; daher sind sol^
gende Zeilen über dieses kostbare I n w e l , das uns
gottlob trotz Verwüstnng und Untergang vieler K i l l
turgüter erhalten geblieben ist, ivohl angebracht.
Der Innsbrncker Gemeinderat trug sich (nachdem
der Gedanke bereits einmal unter Bürgermeister
D r . Falk erörtert wnrde) vor nninnchr bald 5il) J a h ren mit dein Vorhaben, seinem Bürgermeister Will).
G r c i l i n Form einer Amtskette ein sichtbares Zeichen
feiner Würde zn verleihen, das er oder sein gesetzlicher
Stellvertreter bei feierlichen Gelegenheiten tragen
sollte. Da öffentliche Gelder für derartige Zwecke nicht
verwendet werden sollten, spielte die Frage der F i nanzierung die hindernde Nolle. Es vergingen Jahre,
bis das Vorhaben in Wirklichkeit umgesetzt wurde. Beschleunigt wurde es — wie ein damaliges Gemeinde
ratsmitglicd in der Tagespresse mitteilte —dnrch den
Umstand, daß es dem Innsbrncker Bürgermeister
Wilhelm Greil anläßlich einer Kaiserseicr i n Trient
beinahe nicht gelungen wäre, eineil Polizeikordon zu
überwinden, eben daher, weil Wilhelm Greil keinerlei
Zeichen seiner Würde an sich trng. Als günstiger Anlaß
;nr Verwirklichung des Planes erschien der 6l). Ge
bnrtstag des Bürgermeisters G r c i l am 25. M a i 191N.
(5ine größere Anzahl von Bürgern beschloß die S t i f
lnng der Ghrentette und war sich einig, derail Kosten
im Zcichnungslvcgc aufzubril^gcn.
Architekt Kirchmayr, Professor der hiesigen Staats
gewerbeschnle, erhielt den Auftrag zum Entwurf des
Modelles und Goldschmied Norz jenen znr Ansfüh
rung in (hold. Ans 22 breiten, zart dnrchbrochcnen
Gliedern i n der Größe eines 50-Kronen Stückes beste
hend, Iveist die Ehrenkette in der Mitte einen in
romanischen Formen gehaltencn ri,"l emaillierteii
Tiroler Adler ans. Rechts nnd lints davon sind zwei
kleinere quadratische Plaketten mit abgernndeten
Ecken angebracht, welche das von alten, i m Besitze des
Museums Ferdinandenm befindlichen Münzen ab
genommene ^eliefbild des Kaisers ^ l a r i m i l i a n und
seiner Gemahlin d i a r i a von Bnrgund ansioeiseii^
drei lose eingefiigle kleinere Prägestücke, Viachbil
dnngeil der von Meinhard I I . geprägten Silber
groschen, vermitteln den Übergang m der großen
ovalförinigen Plakette mit dem von ",we> Niltelii
flankierten Innsbrncker Stadtwappen; dahinter sieht
man den Stadttnrm. Das Äiotiv hiezn slainint aus
einem am Erker des Goldenen Dachls angebrachte!,
Sknlptnrfries. Ans der Nückseite findet sich der Na»»,
für die eingravierte Widmung. An dieser P
hängt als Abschlußglied eine mit kostbaren s
gefaßte hochwertige Perle, die nach Angabe des

gen Inhabers der ^ i r i n a Nor; ein l^eschenkstück Kaiser Franz Josefs lin dcn Bürgermeister von I n n s bruck ist.
Die Urkunde, die dein Bürgermeister Wilhelm
;n seinen, <><>. l^^burtstage überreicht lonrde, ist
^andesoberoffi;ial i. P. K"arl Jeneioein auf
Pergament sehr geschmackvoll ausgeführt. Sie befindet sich in einer hübschcn, mit dem in Silber nnd
E m a i l gearbeiteten Stadtwappen verzierten Mappe
ans Schweinsleder und hat folgenden Wortlaut: Die
nnterzeichnelen Ehrenbürger nnd Bürger der Landeshauptstadt Innsbruck stifteil hente zum »><>. (Geburtstage des hochverehrten Herrn Bürgermeisters Wilhelm
Greil eine goldene Bi"lrgcrlneister"Kette, die auf einein,
Schilde die Widmung zu tragcu hat: „Gewidmet von
Bürgern Innsbrucks au läßlich der Feier des l,l). Geburtstages des Bürgermeisters Wilhelm G r e i l . " Diese
Kette wird der Stadtgeiiieiiide Innsbruck übergeben
als ein Zeichen der Verehrung nnd Dankbarkeit für
die nnvergänglichen Verdienste ihres ersten Trägers
und soll den tilnftigeu. Geschlechtern unserer Stadt eine
bleibende Erinnerung an diesen M a n n wach halten,
der seine hohen Geistesgaben, seine unermüdliche
Tatkraft
Bürgerst,m in den