Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.11

- S.55

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AK n u i

i.

Projekt „Die helle Not" prämiert
Innsbruck beispielgebend
V o n d e r I n n s b r u c k e r K o m m u n a l b e t r i e b e A G w u r d e ein z u k u n f t s w e i s e n d e s K o n z e p t f ü r d i e B e l e u c h t u n g des g e s a m t e n
I n n s b r u c k e r S t a d t g e b i e t e s e r a r b e i t e t u n d in d e n v e r g a n g e n e n
Jahren u m g e s e t z t .
Über 10.000 Lichtpunkte sorgen
zwischen Hungerburg und Igls, zwischen dem Olympischen D o r f und
Kranebitten für ein auch für das
menschliche Auge angenehmes neues Lichtniveau. Die moderne Beleuchtungstechnik (Metall- und Natriumdampfleuchten) bringt eine bessere Ausleuchtung der Straßen (auch
bei Nässe und Nebel), ist wesentlich
wirtschaftlicher (längere Lebensdauer und große Energieeinsparung bei
gleichem Lichtniveau) und sie ist
umweltfreundlich.

Das (bisher) kalte, weiße Licht der
,,Rundumstrahler" lockte Insekten an
und wurde zur tödlichen Falle. Dadurch wurde der natürliche Lebensraum der Insekten, Schmetterlinge
und Falter gestört. Die nunmehr warme Lichtfarbe (durch geringeren
Quecksilbergehalt) und hochmoderne Spiegeltechnik verringern die negative Beeinflussung: Die Anlockwirkung wird auf ein Zehntel der bisherigen Beleuchtung reduziert. Somit
ist die Beleuchtung Innsbrucks vor allem auch ein Beitrag für den A r t e n schutz!
D e r Umweltbeitrag unter dem
Projekttitel „Die Helle N o t " wurde
nun im Rahmen des Programms „ Z u kunft in den Alpen" der internationalen Alpenschutzkommission CIPRA
honoriert.

Eine der sechs von der MAVA-Stiftung für Naturschutz zur Verfügung
gestellten Auszeichnungen - die heiß
begehrten Preise wurden in einem
alpenweiten Wettbewerb aus mehr
Umweltanwalt Sigbert Riccabona und
als 570 Projekten ermittelt - wurde
Schmetterlingsforscher Dr. Peter Huemer bei der Verleihung des Preises.
im Rahmen der Jahrestagung der
(Foto: CIPRA)
MAVA in Brig (Schweiz)
an den Schmetterlingsforscher Dr. Peter Huemer
vom Tiroler Landesmuseum und an Umweltanwalt
Sigbert Riccabona überreicht.
:
Durch eine mit dem
Preisgeld in der Höhe von
25.000 €
finanzierte
Übersetzung der Homepage und der Broschüre
zum Thema
Lichtverschmutzung in die Alpensprachen
Französisch,
Innsbruck bei Nacht dezent in gelbes Licht getaucht. Slowenisch und Italienisch
(Foto: IKB) soll eine Internationalisie-

20

rung des bedeutenden Umweltprojektes ermöglicht werden, das Forschung und angewandte Lösungen
vereint.
Das bereits mit dem Ford-Umweltpreis ausgezeichnete Projekt „ D i e
Helle N o t " geht auf eine gemeinsame Initiative vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und der Tiroler
Umweltanwaltschaft zurück und widmet sich der Problematik ausufernder und unnötiger sowie umweltschädlicher Beleuchtung, vor allem im
Straßenbereich. Den Experten des
Landesmuseums,einem international
renommierten Z e n t r u m für alpine
Schmetterlingsforschung, w a r die
Problematik der enormen Anlockw i r k u n g von weiß strahlenden
Quecksilberdampflampen auf Nachtfalter mit Millionen jährlich getöteten
Tieren schon lange bekannt. Auch
A s t r o n o m e n beklagen die massive
Überstrahlung des Himmels durch
Kunstlicht.
Nicht zuletzt w i r k t sich die nächtliche Beleuchtung zunehmend negativ auf die menschliche Gesundheit
aus. In enger Kooperation von Ferdinandeum und Landesumweltanwaltschaft wurde daher unter der Projektleitung von Maria Sieg! eine Kampagne zur Umrüstung auf umweltfreundlichere gelbe Natrium-Hochdruckdampflampen gestartet. ( W W )

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So ein Falter-„Fricdhof wird durch die
neue Befeuchtung verhindert.
(Foto: Landesmuseum)

I N N S B R U C K I N F O R M I E R T - N O V E M B E R 2005