Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.10

- S.45

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STADTGESCHICHTI

„Alles für den Gast" —
Ausbildungszentrum Villa Blanka
Die Villa Blanka wurde 1885 vom
Maler Edgar Meyer Im Jahre 1885 erbaut. Nach verschiedenen Besitzern
kaufte 1935 die Stadt Innsbruck das
Anwesen und eröffnete 1950 in den

10 Meter tief im Hang und benötigte
als Stütze eine gewaltige Mauer mit
einem Inhalt von 1500 Kubikmetern.
Im Erdgeschoss des Skelettbaus gab
es eine Empfangshalle, drei große, je
30 Schüler Platz bietende KlassenAus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum
zimmer, Lehrer- und Lehrmittelzimvon Mag. Renate Mairoser
mer und die Direktion.
Das Haus erfüllte zugleich einen
Räumen der Villa eine G a s t w i r t doppelten Zweck, Schul- und Interschaftsschule. Aufgrund des Platznatsgebäude und Hotel, da in den Femangels konnte jedoch immer nur eirien 60 Hotelgäste Unterkunft fanden.
ne Klasse mit 25 internen und bis zu
A m 4. November 1965 wurde die
10 externen Schülern geführt werHotelfachschule feierlich gesegnet
den, und so gab es nur jedes zweite
und übergeben. Die GesamtbaukosJahr Absolventen, die jedoch für den
ten beliefen sich auf 14 Millionen
einsetzenden Fremdenverkehr in
Schilling. In den Reden wurde betont,
Tirol viel zu wenig waren.
wie wichtig die neue Schule für die
Heranbildung
des
qualifizierten Nachwuchses im Fremdenverkehr ist. Zugleich
w u r d e schon damals
darauf hingewiesen,
dass die neue Hotelfachschule lediglich die
Verwirklichung
der
ersten Bauetappe darstelle. Im zweiten Bauabschnitt 1967 wurde
die nicht mehr zeitHotel Villa Blanka, 1967.
gemäße Villa Blanka,
Original im Stadtarchiv I Stadtmuseum, Ph-9233
welche 90 Jahre zuvor
Der Verein der Tiroler Gastwirteentstanden ist. durch einen Neubau
und Hotelfachschule ließ nach den
ersetzt. Das vom Architekten Hubert
Plänen von A r c h i t e k t H u b e r t PraPrachenskv geplante Hotel war der
chenskv ein nach modernsten Ge„Zwillingsbruder" der dahinter am
sichtspunkten geplantes InternatsHang liegenden Hotelfachschule. In
und Schulgebäude errichten, welches
der Schulausbildungsstätte befanden
ab Oktober 1964 die Schüler einer
sich im Untergeschoss die Küche, die
dreijährigen Hotelfachschule aufDemonstrationsküche
und
ein
nahm. Es wurde noch einmal mit eiSchülerspeiseraum, im Erdgeschoss
ner ersten Klasse der zweijährigen
das Kaffeehaus, eine Stube im Tiroler
Gastwirteschule begonnen, die anStil, Rezeption und ein großer Speiseschließend nach Absam übersiedelte.
saal mit Aussichtsterrasse, während im
Da der Baumbestand nicht angetasObergeschoss Zweibettzimmer und
tet werden sollte, wurde das GebäuApartments für den Hotelbetrieb unde tief in den steilen Nordhang getergebracht waren.Aufgrund der Aussetzt. Der Skelettbau stand mit dem
stattung wurde das neue Hotel in die
Keller und dem Erdgeschoss ungefähr
Katergorie A (erstklassig) eingestuft.

INNSBRUCK INFORMIERT - OKTOBER 2005

W

Schon fünf Jahre nach der Einweihung, 1974, wurde der Ruf nach einem Ausbau der Hotelfachschule
laut, da nicht alle Schüler aufgenommen werden konnten. Es wurde I 977
vom Verein der T i r o l e r Gastwirteund Hotelfachschule der Z w e i g
„ H ö h e r e Lehranstalt für Fremdenverkehrsberufe" eingerichtet und ein
Erweiterungsbau projektiert. So w u r de nordwestlich vom H o t e l „Villa
Blanka" in einem nach Süden gerichtete Hang ein Internat mit 80 Betten
errichtet,welches am I4.jänner I960
eröffnet wurde. Die Pläne stammten
vom Architekten Karl Lochbihler. In
den folgenden Jahren entwickelte sich
die Villa Blanka zu einem berufsständischen Großbetrieb mit 340 Schülern.
Es wurde auch das Lehrangebot zusätzlich erweitert, indem 1992 der
Aufbaulehrgang und im folgenden
Jahr die zweijährige Schule für Lehre
in H o t e l - und Gastgewerbe eingerichtet wurde.
Die Schule, das Internat und das
Hotel waren auf über fünf Häuser verstreut. Deshalb wurde 1993 ein A r c h i t e k t e n w e t t b e w e r b veranstaltet,
der die Gebäude zu einer baulichen
Einheit zusammenfassen sollte. Es
wurde beschlossen, anstelle der Adaptierung des Hotels einen Neubau zu
errichten. Die Architekten Ines und
Reinhold Bosch gewannen den Architektenwettbewerb. 1995 begann die
Modernisierung des Mädchen- und
Burscheninternates. 2002 wurde anstelle des Schulhotels ein Neubau mit
Schulrestaurant. hochmodernemSchulund Lehrbereich und Tiefgarage errichtet. Neben den 450 Tourismusschülern wurde der FachhochschulstudiengangTourismus untergebracht.
Mit dem neuen Direktionsbereich
wurden in den vergangenen sieben
Jahren 17,7 Mio. € in die Villa Blanka
investiert. 2005 fanden die Bauarbeiten durch die Erweiterung der Aussichtsterrasse ein vorläufiges Ende.

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