Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1952

/ Nr.5

- S.6

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Seite 6

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

eine Billigung der Behelfsbauten der bisherige
Begriff von einer Wöhmmg gedrückt werde. Eine M i
schung der privaten nnd der öffentlichen Mittel hätte
hohe Mietzinse zur Folge, wenn sich die privaten M i t
tel rentieren sollen.
Den Ausführungen des Bgm. Greitcr schloß sich
S M . Maier an, der erklärte, dah die Stadt, wenn sie
nicht die Mittel habe, selbst die Wohnungsnot zu b
seitigen, denen, die Privat bauen wollen, eine M
lichkeit dazu bietcu sollte. GN. Schöpf erinnerte an
den seinerzeit gefaßten Mehrheitsbeschluß, den vorhandenen Wohnraum zu überprüfen, um ihn besser
ausnützen zu können, und forderte eine Novellicrung
des Wohriungsansordcrungsgesetzes in der Form, daß
das Vorschlagsrecht der Hansbesitzer gestrichen werde,
um kinderreiche Familien, die von den Hausbesitzern
im allgemeinen abgelehnt würden, unterbringen zu
können. Außerdem nahm GN. Schöps dagegen Stellung, daß viele Hausbesitzer und Hausverwalter aus
Grund des WÄ)nnngsanforderungsgcsctzcs in der
Lage sind, nur solche Bewerber vorzuschlagen, die
für die Wohnung eine Ablöse zahlen können.
I n einer ausführlichen Stellungnahme wies S t N .
Dr. Kunst darauf hin, daß die Wohnungsnot nicht
allein eine österreichische, sondern vielmehr eine Angelegenheit der ganzen Welt sei nnd mit den sozialen
Problemen zusammenhänge. Dnrch eine Verwirklichnng der Vorschläge des Bgm. Dr. Grciter könne
man die Wohnungsnot nur vorübergehend lindern.
Die Sozialisten sträubten sich nicht gegen das private
Bauen, weil in jeder nengcbanten Wohnung Wohnnngsuchende unterkämen und die Beschäftigung von
Arbeitern und Angestellten gesichert werde. Für breiteste Schichten des Volkes aber, zu denen nicht nur

Nummer

Arbeiter, Angestellte und Beamte, sondern auch selbständig Erwerbstätige gehören, komme keine Wohnung
mit einer Verzinsung in Frage, wie sie private Wohn
hansbaner erwarten. Nach Ansicht der Sozialisten sind
Staat, Länder nnd (Gemeinden nur geineiusmu in der
Lage, das Problem zu lösen.
GR. Pettauer meinte, daß öffentliche Mittel nicht
verwendet werden dürften, um Baracken zn errichten,
doch könnte die Stadt in einzelnen Fällen, wenn ein
Bewerber sich selbst etwas errichten will, Grundstücke
für Behelfsheime zur Verfügung stellen.
Für ein gemeinsames Bauen der öffentlichen
Hand mit den Privaten trat StN. Gamper ein, doch
müfsc die Stadt anch einen sozialen Wohnungsbau
aus eigenen Mitteln durchführen, um deneu eine
Wohnung zu vcrschaffeu, die sich nicht selbst helfen
können. GN. Oberhammer erklärte, der Vorschlag des
Bürgermeisters habe vor allem das Ziel gehabt, den
Lenten aus Kellerlöchern, Bunkern nnd Ställen
herauszuhelfen. S t N . Dipl.-"Ing. Hradehky betonte,
daß die Stadt nicht die Behelfsheime errichten, aber
denen, die dazu in der Lage sind, keine Schwierigkeiten bereiten soll.
M i t Mehrheit angenommen wurde schließlich ein
Antrag des Bgm. Dr. Oreitcr, iu besonderen Fällen
den Stadrat zn ermächtigen, für die Aufstellung eines
Behelfsheimes (Baracke) einen Grund auf ^derzeitigen
Widerruf gegen einen Anerkennungszins zur Verfügnng zn stellen.
Vorher sind im Sinne eines Zusatzantragcs des
Bgm.-Stellv. Flöckingcr die Fachkreise darüber zu
befragen.
An die öffentliche Sitzung schloß sich eine vertrauliche an.
Pz.

Erinnerungstafel für Vifchof Johannes llmberg
Ende April d. I . wurde über dem Haustor seiner Geburtsstätte, Innstraße Nr. 43, in Ausführung des Stadtrat»
beschlusses vom 17. Jänner 1952, eine Gedenktafel angebracht, die sich in das dortige Straßenbild sehr gut einfügt und auch
dem Stil des Hauses vollkommen entspricht. Ver Entwurf der Gedenktafel stammt vom städt. Vauamt, ihre Ausführung in
Kartuschenart von der Firma Linser. Die Inschrift der Tafel lautet: „Erinnerung an den Hochro. Herrn Vischof Johannes
Amberg, geboren am 28. Jänner 1802, gestorben am Ili. März 1882, Gründer der Landestaubstummruaustalt in Mils bei
Solbad Hall." Das Lebensbild Ambergs, eines bedeutenden Sohnes der Landeshauptstadt Innsbruck, begraben in der Mutter»
gotteskavelle der Pfarrirche in Feldkirch, ist bereits in der Iänner-Ausgabe dieses Amtsblattes zum Gedenken seines 1l>0. Ge»
burtstages und seiues 70. Todestages erschienen,
.
Eppacher

von D r . Karl

Innsbruck vor hundert Jahren
M a i 1852:
3. ,seht das k. k. Ministerium für Landeskultur und Aergwesen den preis für einen Klafter Scheit- und Rundholz im Innsbrucker Holzarten mit 8 Gulden 48 kr. fest.
— verabschiedet sich der jubil. hofrat Daniel ßrh. v. Mensi
mit folgender Anzeige im „Voten": „3m Begriff, aus
§amilierlrücksichten Tirol, das Vaterland meiner Kinder lind durch neununddreiftigjährigen Aufenthalt auch
mein Zweites Vaterland, wahrscheinlich für immer zu
verlassen, sage ich dem biedern Volke, dem meine gri>
ßeoe 3ebenshälfte gewidmet war, den vielen Gefährten
und GeHilsen i n meinem ämtlichen Virken, sowie allen

meinen wohlwollenden freunden mit Gefühlen, die sis
gewist verstehen werden, noch ein herzliches Lebewohl!"
5ofrat u. Menfi war 1814 nach Tirol gekommen und
wn"kte hier in den verschiedensten einfluftreichen Dienst«
kategorien," er übersiedelte nach Graz.
5. findet eine NnrgercnisschiisMziina. statt, in del" eingangs
die Crhühung des Vrennholzpreises umständlich behandelt wird. Weiters wurde die ^"stsehimg einer neuen
Urotsatzskala nach dem Tarife von München beschlossen,"
das Weizenbrot erster Gattung Mundbrotj sollte nicht
in den Tarif aufgenommen werden, sondern den Väckern
freigestellt bleiben, dieses vrot nach Hualität, Gewicht