Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1952

/ Nr.2

- S.3

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Diese Ausgabe – 1952_Amtsblatt_02
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dcr Landeshauptstadt Innsbruck
Die durchschnittlich!," Aufenthaltsdauer des Freiildeii
betrug i»l Fremdenjahr l 950/5 l iu Inllsbrnck (ohne
^gls) 2.0 I 3age, in I g l s 5.9 Tage; iin Wiuterhalb
jahr in Innsbruck (ohne I g l s ) 2.05 Tage, in I g l s
9.1 Tage; iin Soiniuerhalbjahr in Innsbruck lohne
I g l s ) 2.lV Tage, in I g l s 5.2 Tage.
Der Höhepunkt iin Fremdenverkehr fälll auf die
Clonale J u l i nnd August. I u Iunsbrllck einschließ
lich I g l s lvaren ini J u l i insgesamt !il>.77lj l^äste init
tt5.7A4 Übernachtllllgen, iin Anglist :l5.7:j:i scisto mit
99.9A5 ubernachtllngell verzeichnet. Obwohl bereits
dl) J u l i die erHöhle Anzahl ail Fremdeilbetteii zur
^erfiignüg stand, N"aren hanptsäclilich im ^tadlinnern
die Gaststätten zeitiveilig voll besetzt lind Privalqllar
ticrc mnßtcn i l l Anspruch geuommcn lverdcii.
Hinsichtlich der Angaben über Fremde iil Privat^
quartieren war man nnr auf Tchätznn.qszahleu ange
N"iesen, die selbstverständlich bei der Berechnnnq der
Platzaue.initzunl"l answer Betracht bleiben. I m Monat
I n l i betrnq die Platzansniltznng 7 1 . 8 ^ , im August

Seite 3

7!").".> ^F i,n Tagesdurchschnitt. Ans das gan^e I a l ) r
I W 0 / 5 ! berechnet beträgt sie >:>.:;""/.
^cach dem VX"rt"nnflvland stehen von den Ausländern
die Engländer so>vohl in der Zahl der piaste ( ^ l . l".j".j)
als mich der Übernachtnngen (^.).l)!l2) an der Spitze.
-_"«"».^ ^ der Ansländernbernachtnngcn entfallen ans
sie. Ihnen folgeil die Italiener mit l i . - ^ der Über
nachtungen, die Schweizer (ll>/.) ^ ) , Franzosen
(".».-^ 7< )", Deutsche (7.5 "/o), Belgier (7.5 I n Innsbruck ist auch die gut ausgestattete städt.
Iugeudherbcrge in der Pradler Hallptschnle (mit Nebenbetrieb !>>> Sommer in der Mädcheichanptschnlc
Äuchael Gaismayr Straße) voll Bedeutuug, da das
Iugendwanderir eine internationale Erscheinung geworden ist, die bei den, meisten enroväischen Nationen
sehr gefördert wird. 15.2ttl ( M e mit 30.929 Übernachtungen, wovon auf 9l>d>9 Ausländer 15.920 Übernachtnngen entfielen, weist das (Gästebuch der Herberge
im Jahre 1950/51, aus.
L. Mandi.

Gedanken über die Entwicklung des Fremdenverkehrs in Innsbruck
I n den vorausgegangeuen Ansführnngen wnrden
die Entwicklung nnd der Stand nnseres Fremdender
kchrs »von der statistischeil Seite her bclenchtet und ein
anschauliches Bild gegeben.
Dieser für misere Wirtschaft überaus bedeutende
Faktor ist wesentlich abhängig von der ihn uutcrmaueruden Frelndeiwertchrspropagauda. I m folgenden soll nnn kurz die Rede davon sein.
Heiliges Jahr nnd Festspiele in Oberammergan
gaben dem Neisejahr l950 ihr Gepräge nnd brachten
Besucherzifferu, die alle Erwartungen weit übertrafen.
Wird eine weitere Steigernng möglich fein, war
die Frage, die über den propagandistischen Vorbcreitnngen des abgelanfenen Neisejahres schwebte. Ernst
war die Aufgabe zn nehmen, denn immer drückender
wird die Kon"kurrenz nnscrer Nachbarländer und das
Zauberwort „Österreich, das billigste Reiseland"
existiert nicht mehr. -402.000 Prospekte nnd die gleiche
Zahl Informationsbroschüren, 10.000 Plakate, eben
so viele Stadtpläne mit Winter nnd Sommer Umge
bnngskarten nnd 2500 Stanzen unserer Stadt wurden, nach genauer Marktanalyse an über 2000 Reisebüros in Europa uud Übersee zur Verteilung gebracht.
Das besondere Augenmerk galt auch dem weiteren
Ansban der Persönlichen Verbindnngen mit den
Neisebürodiret"tionen nnd ^»lchllllgsstellen und damit
der Werbung an O r t nnd stelle. Annähernd W0
Reisebüros iu ^remen, Düsseldorf, Franl"fnrl, Ham
bnrg, Hannover, .^töln, Slnltgarl, Vondon, Amster
dain, Antlverpen, Den Haag, Brüssel, "^larseille, ^ii;za,
Paris, Bern, l^enf, Ziirich, l^enua, Iviailand, Rom
und Trieft wurden bearbeitet.

Durch die aufgezeigten Werbemaßnahmen, die dnrch
(kinschaltnngen und Artikel in führenden Tageszeitungen nnd Zeitschriften fowie Scndnngcn über eine
Reihe europäischer Radiostationen verstärkt wurden,
war es möglich, die Zahl der an unserem Rallin interessierten Reisebüros neuerdings zu vergrößern nnd
anch i l : dell Reihen der individuellen Neisegäste nene
Fremde zn gewinnen.
Die Erledigung dieser zahlreichen Einzelalifragen
ans dem I n - und Anstand bedeutet einen nicht zn
überfehenden Propagandafaktor. Die Kosten für die
Fremdenwerbnng werden vom Innsbrnckcr Verkchrsvercin getragcii, der auch ivähreud der Saisouen eine
^roße Zahl von Veranstaltungeu dllrchführt oder untersti"cht. Dadurch ivaren allf diesem Gebiete auch weitere erfreuliche Fortschritte festzustellen, nnd das ehemals geprägte Schlagwort „Innsbrnck, die tote Stadt"
dürfte somit nicht mehr zn zitieren sein.
Die ersteii Wochen des Fremdeiwerkehrsjahres 1952
liegen bereits wieder hinter nns. Die propagandistischen Vorbereitttngcn für die Sommcrsaison 1952
sind ili großeil Zügeil bereits allgclansen. Die Planung
sieht eine Ausweitung des Volnmcns vor. Dies erscheint dringend geboten, da einerseits sich die Koulfurrenz nnserer Nachbarländer weiter verschärft hat (die.
Preise nnscrer Beherbcrgiingsbetriebe, mit Ausnahme
der 1.-.Nasse Hänser, sind dem Anslandspreisnivecm
angeglichen), andererseits empfindliche ^iörnngen da
dnrch erwartet werden müssen, daß der englische To»
risl nur mehr 25 Pfund im Jahr für Auslandsreisen
erhält und der Reiseverkehr aus Deutschland noch immer nur „am Papier" geregelt erscheint.
Dr. .^ettl.

Julius Neisp f.
Obmann des ^iinsbrilcker

Verschönernngsvereines, gestorben in xmnsbrucl am 29. Männer 1952.

J u l i u s ReisP, geboren am l ! . April !^<5>, tam als
gebürtiger Steiermärker schon vor vielen >mhrzehnlen
nach Innsbruck, ivo er zuerst bei der ^üdbahu und

dem ersten Weltkrieg dann bei der Bundesbahn
als weiter der Wam"ndirigierungs Abteilung Anstel
lnng fand nnd schließlich, nach l^rsüllnng seiner ver-