Innsbruck Informiert

Jg.2004

/ Nr.11

- S.45

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STADTGESCHICHTE

Der jüngste Stadtteil, das O-Dorf,
ist 40 J a h r e alt g e w o r d e n ...
D e r n o c h j u n g e S t a d t t e i l „ O l y m p i s c h e s D o r f v e r d a n k t sein E n t s t e h e n d e n I X . u n d X I I . O l y m p i s c h e n W i n t e r s p i e l e n . Das I O C
( • I n t e r n a t i o n a l e s O l y m p i s c h e s C o m i t e e ) h a t t e seine R i c h t l i n i e n
u n d nach d e n e n m u s s t e die S t a d t I n n s b r u c k 1964 die a k t i v e n Teiln e h m e r der Winterspiele unterbringen.
Dies war immerhin eine stattliche
Zahl, handelte es sich hierbei doch
um U n t e r k ü n f t e für rund 3000
Sportler und Funktionäre. Zusätzlich mussten noch für DienstpersoFür das Stadtarchiv/Stadtmuseum
von Mag. Barbara Kobler
na! (Bedienung, Küche, Transport),
Verwaltung und Lager Räume bereitgestellt w e r d e n . Es war eine
große Herausforderung für die Stadt
Innsbruck, all diesen Anforderungen
gerecht zu w e r d e n , war man nun
doch in den internationalen Blickwinkel geraten.
A m 29.Jänner 1964 wurden die IX.
Olympischen Winterspiele eröffnet
und endeten am 9. Feber 1964 mit einer großen Abschlussfeier. Das Skiass
Egon Zimmermann holte damals bei
der Abfahrt Gold und Josef Stiegler
Gold im Slalom. Zum Erfolg Osterreichs trug auch Christi Haas bei, sie
gewann die Damenabfahrt. Bei den
Spielen I 976 (4. Feber bis 13. Feber)
dominierte Franz Klammer bei einer
sehr spannenden Abfahrt und ließ so
seiner Konkurrenz keine Chance.
Eine Schwierigkeit - damals und
heute
bei solchen Projekten war
und ist die Finanzierung. Bekämpfen
wollte man auch ein anderes Problem: die Wohnungsnot. Die Stadt
Innsbruck hatte das Ziel, dieses
..Olympische D o r f " in Form eines
modernen Tiroler Dorfes zu gestalten. Eine solche Anlage wäre zuerst
am Hang der Nordkette geplant gewesen, doch war dies weder technisch noch finanziell in einer doch
relativ kurzen Zeit möglich. So entschied man sich im Juni 1960 für die
Erbauung von Wohnhausblöcken an

590 Menschen, die nicht in Österreich geboren wurden, mit Hauptwohnsitz.
Die Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (HG) verwaltet im O l y m pischen D o r f 1492 Wohnungen, die
großteils Eigentum der HG sind. In
den letzten fünf Jahren w u r d e n
ca. 9,2 Millionen Euro in die Instandhaltung und Sanierung sowie in
die Verbesserung der Sicherheit bei
den Aufzügen investiert. Etwa neunzig Prozent der Wohnungen im OD o r f sind städtische Wohnungen.
Eine hohe Bevölkerungsdichte

der Ostgrenze der Stadt Innsbruck.
Es handelte sich dabei um das Gebiet von Neu-Arzl, östlich des Landeshauptschießstandes, das damals
zum größten Teil noch aus Wiesenland bestand.
Geplant waren anfangs acht 10-geschossige Doppelwohnhäuser mit
insgesamt 624 Wohnungen. Der Teil
des O-Dorfes von 1964 wurde am 15.Jänner eröffnet und
im Juni I 964 zogen die ersten
Mieter ein. Fünf Häuser wurden von der Stadt Innsbruck
und aus Mitteln des W o h n haus-Wiederaufbaufonds errichtet, die Kosten von zwei
Häusern wurden von einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft getragen und das letzte
Haus wurde mit Förderungsmittein der öffentlichen Hand
finanziert.
Danach ging es w e i t e r : In
den folgenden Jahren w u r d e
fleißig weiter geplant und gebaut und 19/6 entstand das
zweite Olympische Dorf. Die
Gebäude von 19/6 stehen direkt an der Innpromenade typisch für die 70er Jahre sind
die orangen Markisen. In der
zweiten Phase ging es nicht nur Die Siegerinnen der Damenabfahit / den Olympi
um Wohnraumbeschaffung, sehen Winterspielen 1964(Chnstl Haas, EdM Zun
° mermann. Traudì Hecher).
man wollte auch den zukünftibringt natürlich auch Probleme mit
gen Bewohnern mehr Wohnqualität
sich, so etwa das doch „enge Z u bieten und so vor allem jungen Fasammenleben" und die wenigen A u milien Wohnungen zu erschwinglichen Preisen anbieten. 1964 umfastoabstellplätze. Die Stadt Innsbruck
ste der neue Stadtteil ca. 26,3 ha Bauversucht, den Schwierigkeiten jeland, davon waren 15 Prozent als
doch Positives gegenüber zu stellen.
Straßenland ausgewiesen.
So kann man hier die Grünflächen,
Zurzeit leben 6084 Einwohner mit
das sehr gut ausgebaute VerkehrsH a u p t w o h n s i t z im Olympischen
netz und die gut entwickelte InfraDorf. 354 mit Nebenwohnsitz und
struktur positiv erwähnen.

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