Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.12

- S.3

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Nummer 12

Seite 3

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

mit und nur wenige der älteren Bewohner stehen ihm
uninteressiert oder gar abncigcnd gegenüber.
Die früher in Tirol geübten Wcihnachtsbränche

des K i n d l w i c g e n s und des A n k l o p f e i n s
sind ill Innsbruck schon lange nicht mehr gang und
gäbe.
W. Eppacher.

Die Geschichte des Innsbrucker Rathausgebäudes
Von Wilhelm Eppacher
1908:

1909,

Werden neue Kanzleien eingerichtet, das Rathaus
mit Jalousien versehen und der Fassadennerputz vorgenommen sowie das «Iuartier der Stadtpolizei und
die Schubarreste in sanitärer Beziehung bedeutend
verbessert.
Februar 25.: I n der Gemeinderatssihung werden die
Rechtsverhältnisse mit Herrn Lang bezüglich Verkaufstrakte und Papierware seiner Firma eindeutig
geklärt. M i t h i n steht der Stadt auch der Garten, an
der Fallmerayerstraße gelegen, zur freien Verfügung. I m Lause des Sommers wird hier ein Huerbau mit großer Durchfahrt aufgeführt. Herr Lang
gewinnt Kellerräume und im ersten Stock riesige Lager für papiererzeugnisse. Die Räume zur ebenen
Erde südlich der Durchfahrt fallen der Freim. Feuerwehr zu, welche jetzt außer über eine Gerätehalle
auch über Aeratungs- und Schreibzimmer und andere Rebenräume verfügt- über der Durchfahrt w i r d
ein drei Stockwerk hoher Steigeturm erbaut. Die Polizeiarreste erhalten im Reubau und in den teilweise
umgebauten bisherigen Lokalen allen hygienischen
Ansprüchen vollkommen entsprechende, vermehrte
Unterkunft. Die Rettungsabteilung erhält, Während
sie sich bisher mit einem kleinen Zimmer begnügen
mußte, alle für sie erforderlichen Räume zugesprochen" sie verfügt nun über eine Wagenhalle, über
mehrere Aufenthaltsräume, Wohn-, Schlaf- und
Verbandgimmer.
Der ganZe Umbau verschlingt
42.000 Kronen. Während der Jahrhundertfeier trägt
das Rathaus eine feenhafte Beleuchtung) es schwamm
in einem Lichtermeere, „das die klugen blendete".
Das Tiroler Volksblatt schreibt hiegu: „Wenn mir
noch die allgemeine Beleuchtung aller Fenster und
die aus Vergeshöhen hinzurechnen, so muß I n n s bruck am Tage der Kaiserankunft einen Effekt erzielen, wie ihn noch nie eine Stadt der Welt erzielt
hat." Zwischen der Illumination prangen der Tiroler
Adler, das Stadtwappen und die Initialen des Kaisers sowie die-Zahlen 1809-1909.

1910:

Der dritte Rathaushof wird, um das Ausfahren der
Feuerwehr zu erleichtern, gepflastert.

1912,

M a i 1 . : Bürgermeister <3reil erklärt in der semeinderatssihung, daß die Anzahl der städt. Kanzleien für
die stets wachsenden Ansprüche nicht mehr ausreichend sind," schon muß wegen Platzmangel das städt.
Armenamt in die Fallmeraljerstraße 6 verlegt »werden.

1919,

Juli
die
mit
um

1920,

September 2.: W i r d für Adaptievungen in der
Sicherheitsmache ein Kredit von 6000 Kronen und
ein solcher von 5000 Kronen für die Vergitterung
der Stadtkassefenster bewilligt.

1923,

Jänner: Zur Stützung des Gebäudes und Erneuerung des Ballons werden Eisentraversen eingezogen"
für die Herstellung der Rathausfassade, für Verputz
und Streichen in dunklem Ton werden am 13. April
55,000.000 Kronen bewilligt.

(Fortsetzung und Schluß )

1924:

Die beiden Gaslaternen am Eingang werden auf
elektrische Beleuchtung umgestellt und entlang der
ganzen Fassade ein gestreckter Betonsockel hergestellt.
Oktober 16.: Einbau des Telephons.

1926,

August: Modernisierung des ganzen Rathauses einschließlich der Fassade, der Büros im ersten und
zweiten Stock, prunkvolle Ausstattung des Bürger«
meister-Zimmers und Installation aller Licht- und
Heizanlagen.

1927,

September 19.: 600 Glühlampen werden an der Rat«
hausfassade für die Festbeleuchtung anläßlich der Eröffnung des Acheniseemerkes angebracht.

1928,

Dezember 20.: Wird im Gemeinderat über die Errichtung des Auskunftbüros links vom Eingang, wo
gleichzeitig der Verkauf von Fahr- und Eintrittskarten getätigt werden soll, beraten," auch die Errichtung der Portierloge wird in Erwägung gezogen.
Die
Eröffnung des Verkehrsbüros erfolgte am
21. Juli 1929, jene der Portierloge am 2. August desselben Jahres.

1929,

Juli 19.: Der Stadtrat beschließt, über den ausgedehnten amtlichen Betrieb,des Rathauses eine organisatorische Kraft in der Person eines eigenen Magistratsdirektors zu ernennen. September 1?.: Vemil»
ligung eines Kredites von 620 Schilling zur Anschaffung von 20 Metallbetten für das Obdachlosen«
Asu.1 im zweiten Rathaushofe, wo eine von der Rettungsabteilung freigswordene Garage dafür eingerichtet wird. Durch den Tod der Eheleute Lang wird
der zweite Stock des «Iuertraktes im ersten RathausHof frei. Die darauf folgenden erforderlichen baulichen Veränderungen machen einen Kredit von 50.000
Schilling nötig. Der Stadtoatssihungssaal und eine
Reihe neuer Kanzleien werden in den neuen Trakt
verlegt.

1935,

Oktober 9.: Der Gemeinderat beschließt, Pläne zur
Errichtung einer Gedenktafel für den verstorbenen
Bundeskanzler Dr. Dollfuß ausarbeiten zu lassen.
Die Enthüllung soll am zweiten Gedenktage seiner
Ermordung >im zweiten Stiegenhauspodest des Rathauses erfolgen.

1936,

Juni 25.: Enthüllung der
Treppenhause, 1. Stock.

1937,

Jänner 29.: Der Gemeindetag bewilligt größere
Summen für InstandsehungKarbeiten im Rathause,
insbesondere im zweiten Stock. I n der Sitzung vom
28. M a i erklärte Bgm. Fischer: „ M e i n Ziel ist darauf
gerichtet, sämtliche Hmter und Dienststellen der
Stadtgemeinde unter ein Dach >zu bringen, woraus
sich bedeutende Einsparungen im Personal- und Sachaulwand ergeben würden." Er beauftragte den
Aauausschuß, die Frage" eines Neubaues zu studieren.

1938,

Oktober 11.: Beginn des Flügelanbaues in der Fallmerau,erstraße-Ado!f-pichIer-PIatz zur Unterbringung
von rund 140 Kanzleien, mit umfangreichen Kellerräumen und Kesselanlagen für die Zentralheizung
sowie Luftschuhräumen für die Angestellten des Ma-

19.: Es wird ein Kredit von 11.000 Kronen für
Herstellung starker Eingangstore bewilligt, ,daidas Rathaus gegen Straßen tumulte, wie einer
Ostern vorgekommen, gesichert ist.

Dollfuß-Gedenktafel

im