Innsbruck Informiert

Jg.2004

/ Nr.8

- S.26

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STADTGESCHICHTE / NATUR

Kalvarienberg: Eine Fibel
aus d e m alten Rom
D e r Arzler Kalvarienberg,
der sich steil etwa 100 m über
die Talsohle erhebt, ist mit
seiner barocken Kirche einer
der markantesten Geländep u n k t e im Inntal um Innsbruck. Wegen der herausragenden Lage w u r d e i m m e r
wn-dcr vermutet, es müsse
schon vor Errichtung der Kirche Bauten auf dem Hügel gegeben haben, z.B. eine Burg.
Ausgrabungen haben aber nie
stattgefunden.
Da in den letzten Jahren die
Abbruchkante des Südhanges
bedrohlich nahe an die Kalva-

Das Ornament
schlages.

des Fibel-Um-

Darauf wurden unter der Leitung von Heinz Müller und
Dr. Dietrich Feil (Institut für
Klassische und Provinzialrömische Archäologie der Universität
Innsbruck)
zwei
Suchschnitte geöffnet, welche
sichere Hinweise für eine viel
ältere Bebauung des Hügels
gegeben haben.
Sie w a r e n Anlass f ü r die
Ausgrabungen, die seit dem 5.
Juli 2004 unter Leitung von D.
Feil in Zusammenarbeit mit
Heinz Müller stattfinden und
von der Stadt Innsbruck finanziert werden.
Im Laufe der ersten zwei
Grabungswochen
wurden
Flächen von insgesamt über
100 qm vor allem entlang der
südlichen Hügelkante — mit
angemessenem Abstand zum
Hangabbruch! - g e ö f f n e t . Dabei erwies sich, dass zumindest im gesamten nordwestlichen Teil der

Hügel kuppe
teils

schon

Schmetterlingsfauna
Innsbrucks im Visier
bei Vili noch gute LebensbeTiroler
Landesmuseum.
dingungen. Diese blumenreiStadt Innsbruck ( U m w e l t r e chen Flächen sind gerade für
ferat und Stadtarchiv) haben die Artenvielfalt von Tagfalwie bereits berichtet - ein
tern in der ansonsten eher
dreijähriges Forschungsprowiesenarmen Landeshauptjekt
zur
Erhebung
der
stadt von großer Bedeutung.
Schmetterlingsbestände im
Bereich der N o r d kette
gestartet.
Daraus sollen u.a.
Maßnahmen für die
Lebensräume der
Schmetterlinge abgeleitet und damit
deren W e i t e r b e stand
gesichert Der Bergahorn-Zwergfalter, entdeckt im Gewerden. Projektlei- ^" e t ^ e s Rauschbrunnens. (Aquarell R. Johansson)
ter Dr. Peter Huemer (NaAber auch die Nachtfalterturwissenschaftliche Sammlungen) erforscht mit einem
Team von erfahrenen Profis
und Fachamateuren, unter anderem vom Verein B I O D A T Alpin, Bestand und Lebensweise der Falter.
Die Erhebungen zeigen bereits erste erfreuliche Ergebnisse. So konnte in den noch
schönen
und
relativ

gemeinschaften weisen in
Innsbruck nach den bisherigen Untersuchungen teilweise eine sehr bemerkenswerte Naturnähe auf.
So konnten am 5. Juli im
Gebiet des Gasthofs Rauschbrunnen in einer auffallenden
Nachterfassungsaktion über
250 (!) Falterarten gefunden
werden, darunter erstmals in

großflächigen Halbt r o c k e n r a s e n bei
Vili unter anderem
eine starke Population des in Oster*+ti
reich gefährdeten
Roten Scheckenfalters gefunden werden. Die W ä r m e
liebende A r t ist an
den meisten eheP>lick auf die Grabungsfläche, rechts Heinz Müller! sehen Kaiser- maligen FundstelDie Wiesen in Vili, Lebensraum der Schmet(Foto: Walter Dandrea) zeit gehört der len in T i r o l verterlinge.
(Foto: TLMF/Huemer)
schwunden.
Sie
rienberg-Kirche gerückt war,
bisher schönste Einzelfund an:
reagiert sehr empfindlich auf
eine nahezu intakt erhaltene
w u r d e n Sanierungsarbeiten
Tirol auch der hoch spezialiDüngung oder zu frühe Mahd
n o t w e n d i g . Dafür w u r d e n
Bronzefibel mit durchbrochesierte B e r g a h o r n - Z w e r g f a l und findet auf Grund der nanem D e k o r im „ T r o m p e t e n Teile des Hügels, die vorher
ter, dessen Raupe ausschließturnahen traditionellen Beunzugänglich waren, gerodet
Stil", die aus dem 2.-3. Jahrlich an Bergahornfrüchten
wirtschaftung in den Wiesen
hundert n. Chr. stammt.
und sichtbar gemacht. Hier
frisse
b e o b a c h t e t e Heinz Müller
(Archaeo Tirol) im Juni 2004
einen Mauerrest im HangabAb sofort kann bequem von zu Hause das Benutzerkonto verwaltet werden. Auf dei Inb r u c h und stellte in Bereiternetseite w w w . i n n s b r u c k . b v o e . a t findet man unter „Service" das Benutzerkonto.
chen, w o die Grasnarbe
Lesekartennummer und Kennwort eingeben (Geburtsdatum. z.B.: 0 1.0 I. I 980) und schon
durch Baumaschinen beschäsieht man den aktuellen Kontostand. Fällige Bücher und Medien können gleich verlängert
digt w o r d e n war. Steine fest,
werden. Bücher können reserviert werden (80 Cent); unter „Neues in der Stadtbücherei"
die n i c h t zur geologischen
sind die Neuankaufe des laufenden Monats zu finden.
Struktur des Hügels passen.
knapp
unter
der Oberfläche
ältere Reste zu
finden sind. Das
Fundmaterial
reicht von vorgeschichtlicher
bis in spätrömische oder frühmittelalterliche
Zeit. Der römi-

24-Stunden-Service in der Stadtbücherei

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INNSBRUCK INFORMIERT - AUGUST 2004