Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.11

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1951_Amtsblatt_11
Ausgaben dieses Jahres – 1951
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
der <"andcc>bauptsladt

l l

strade, ^ m eisten Weltkrieg Vizepräsident des Noten
>treuz^>, nalmi ev sia) nach dessen unglücklichen "?ln">
^ang mi! gewohnter Begeisterung der ^üdlivol^v
/frage aü, ^ i n vValjie l!>l<^ zeichnete il)n .kaiser."»tarl
ttlit dem Nillerkren; des ^-ranz Josef ^rdenv aus
und 1i>-!l faß Prior ^ielricl, sogar füv tnr",e >"",ci! im
Abgesehen von seiner mannigfaltigen ^äligteil in
Stift und Pfarrei fand Tom. Tielrich noch ^eil für
schriftstellerische Arbeiten, ^ o gehörte er am Beginn
des Jahrhunderts dein Nedaktionskomitee des B l a l
tcs ,/^eist der Wahrheit", das mehrere Jahre in
Innsbruck erschieu, an. l>>clegenl!ich der Eingemein
dung des Dorfes Willen in die Stadt Innsbruck
schrieb er lUW „ E i u offeues Wort iu der ^rage der
Bereinigung Wilteils mit Iuusbruck". >".!<><> ver
fasste er einen Aufsatz „Albrecht Dürer, Tizian und
^nkas Kranach in Iilnsbrllck" und mehrere über den
Kamps um die katholische Ehe iu Österreich. l W 8
gab Dictrich eine Broschüre „ I s t die tägliche Schul"
messe für Iilllsbruck noch zeitgemäß?" Heralls und
1 seieu noch folgende Arbeiten herausgegriffen: „ D a s
^tirchengitter in der Stiftskirche zu W i l t e u " (1908),

Seite 3

„Priester nnd Presse" (UU1), „ S i a r d Hascr, der pairiotische >lnrat von Straß anno l « W " (1W9), „Gelnechtetes ^>olk" (l!)2<;), „Schnlc und Erziehung in
S n d t i r o l " , „Der Pinsverein in T i r o l " , „ D i e höchste
Viebe" (l<>!7, ein PrediMuich) uslv.
Ani ^onnta.q, den "28. Oktober, unn"de Pfarrer
Dietrich bei herrlichsten! Herbstwetter in der S t i f t s qraoställe an der Außenseite der Pfarrkirche zur letzten Nnhe hebeltet; das geistliche uud lveltliche Obcrl,anpl der Sladl so>vie "Abordunnge!l der Wiltcner
^chi"chen, loie mehrere Studentenverbindungeu uud
eine riesige Menschenmenge gaben ihm das letzte Geleite. Sozusagen als Venuachtuis hinterließ Pfarrer
Dietrich »einen Wunsch, demnächst eine Restaurierung
der kunstreichen Wiltener Pfarrkirche ",u beginnen,
die er der hohen soften wegeu iu kleinen Abschnitten
unter Mithilfe der Bevölkerung durchführen wollte.
Die Beliebtheit des verstorbeuen P f a r r h c r r n kommt
besonders dnrch das allgemeine Bedaueru über seiueu
-viugaug uud die desorgte ?frage nach einem ähnlichen
^iachfolger, der es gewiß nicht leicht haben wird, sich
das Ansehen seines Vorgängers zu erwer"beu, zum
Ausdruck.
"
D r . K. Schade!baner.

Die Geschichte des Innsbrucker Rathausgebäudes
Von Nilhelm, Epvacher.
Während >oir über das alte Nathane am Stadt"
türm hinreichend aufklärendes Schrifttum besitzen
(vor allem von D r . Hammer uud Haus Hörtuagl),
besteht über das nun bald durch 55 Jahre als Nathans verwendete Gebäude iu der Maria-ThcrcsieuStraße 18 noch keinerlei derartige Arbeit. Vielgestaltig ist scine Geschichte, die au Bedeutuug jeuer der
audereu Häuser uud Paläste dieser Straße uicht

nachsteht.

Frühere Gebäude.
I n der ^ischualerChrouik Bd. 4, S. <>7, ist die
Besitzerfol,qe der au dieser Stelle gestaudeuen früheren
Banlichkeitcu, es mögeir drei oder gar vier gewesen
sein, die ctwa i m 15. Jahrhundert erstanden sind,
aufgezeichnet. D a r i n scheinen folgende Namen auf:
Stefan S l e g c l , Tischler, Ludwig S e e l o s , Buch
senmeister, Hans S e e l o s , Haus F r e u u d , Wolfgaug V o l a n d , Pfleger zu Velleuberg, Christoph
^rh. von W o l k e n st e i n , ^iegmnnd S e i d e n st icker, Tischler, Auua T a f l e r, Wolfg. G u m p P,
Tischler, Frh. von W e l s p e r g , I o h a u i t l^ieorg
Graf K ü n i g l, .^lourad l^> n g g e r, Ambros S a u i
io e i u, Hans Wolf S cl, m i d von Wellenstein, Pa>>!
>l r e n ; b e r g e v, "Llar l^ i n > i n g e r, Hoftaminev
sekretär, und I n z e l p a c h e r . Tie Behansnng saint
Garten, Sladl uud Bruuuen „so von der Stadt
xmnsprugg zil dieser Behausung auf Wohlgefallen
verliehen ist" hat P a u l Ereizverger am 8. Jänner
UN7 um l<>00 Guldeu getauft. Erst um 1775 schei
ueu die verschiedenen Häuser iu das Eigentum einer
einzigen Hand, nämlich jener des Gvafen Innozenz
von K ü n i s s l und dessen Erbeil gelangt zn sein, nm
dann 1tt!57 aii Peter ^ e r st l überzngehen. letzterer

veräußerte die Objekte einem Alois ^ n tz. der in
einer der Banlichkeiten nnter denl Namen „Österreichischer Hof" eine bescheidene Gastwirtschaft einrichtete, jedoch die Hauser bald abreißen und an ihrer
Stelle in den Jahren 1847/48 uuter Mithilfe des
Wiener Hoteliers M a u l i t einen Hotelueubau aufführeu ließ.
Während des Zeitraumes, in dem diese Paar Häuser besitzweifc vou der eiuen Hand in die andere wanderten, hat sich uuter ihrem Dache ein Ereignis,zngetrageu, das den Inusbruckern in das Gedächtnis
gerufen zu werden verdient. Bekanntlich wurde 1547
bis 1552 der vom Kaiser K a r l V . gefangen genommene Churfürst Johauu Friedrich von Sachseil iu
Iuusbruck in Hast gehalten. Das Haus, in welchem
der hohe Gefangene von einem Fähnlein Spanier
Tag und Nacht bewacht wurde, ist, wie eine Nachforschnng des verdienstvollen Nedatleurs der „Volksuud Schützeuzeituug", David Schöuherr, herausstellte, gerade auf der Stelle des heutigeil Nathauses
geslaudeu. I m Garten jenes alten Hanfes wnrde
auch dem Ehurfürsteu die Freisassuug verlüudet. I n
diesem Hause hat somit gleichfalls der berühmte
Maler ^iukas Cranack. der freiwillig seines Herrn
Gefangenschaft teilte, seine iu Innsbrnck uoch mehrfach vorfiudl icheil Bilder, die sich nach ivi e vor großer
Bewunderung ersrenen, gemalt.

Der „österreichische Hos".
I m Sommer l.^lü stand der B a u , der zum großen Teil heute noch besteht, fertig da, so daß am
15. August die Eröffuuug erfolgeil konnte. Der
nächste Besitzer dieses für die damalige Zeit wahrhaft