Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.10

- S.7

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1951_Amtsblatt_10
Ausgaben dieses Jahres – 1951
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Nummer tl)

Amtsblatt der Landeshauptstadt I n n

nehmen, dl> er am Ziele angekomine», uni» Rade slurzend,
uiie tot zusam»le»sa»k.
Die Hil"ma I . Jar i» Innsbruck ,»ser,er!e ii» Jalire 1889
inie folgt" Velociped deutscher ßirmen. Vicljcles zu 120, 150 lind 250 Olilden.
Kugellager an beide» Bädern, solile Vorder« und hinter»
l"lidgabel, prima Sattel und Gummiringe, halbvernickelt,
stocke», Laterne» e!«, , auch ans Teilzahlungen,
Der Innsbrucker Radfahrer-Tlub veranstaltete zu seinem
10. Ktiflungssesle II892! ii» vereine i»it dei» Vergnügungs
komilee der Tiroler ^"aildesalisstellung i» der Zeil vom 8.
bis !0. September ein internationales Radfahrer Wetlron"
n o i in der eigens hiezli eibanlen Rennbalni im großen
Hnfe der Mosterkaserne.
1894 wlirde der Tiroler Radfahreruorband, der durch eine
lauge Zeit in Innsbruck als einer der rührigsten galt, gegi"iindet. I n diesem Jahre erschien zum ersten Male der
. t i r o l e r Radsport", ills Herausgeber und Schristleiter dieser Monatszeitung Zeichnete Rud. Zech, Wüten, Leopoldstraße 14. 1895 tagte der 12. Bundestag des deutschen Radfa^ rorbundes in Graz, wozu auch Innsbruck eine Vertretung
entsandte. — Nber Intervention des Kriegsmi»isteriums
wurde die behördliche Verfügung getroffen, das; die Radfahrer bei ihren Ausflügen lind Aufzügen sich künftighin
jenc>r Hornsignalo, die den in der österreichischen Armee eingeführten Signale ähnlich sind, nicht mehr bedienen durften.
l l m 1896 ist der Velociped-Industrie in ciuropa neben
Amerika ein neuer gewaltiger Konkurrent in den Japanern
entstanden. Ihre Räder fanden infolge eines erstaunlich büIigc>ü Preises einen lebhaften Absah. Dabei waren sie stark,
czesüllig und nach den neuesten Modellen gebaut. — Einen
grosten Aufschwung erfuhr der Tiroler Radsport anläßlich
der internationalen Ausstellung in Innsbruck l1896>. I n
diesem Jahre wurde in Innsbruck der deutschuölkische Radfahix"r-Aerein „Arda" gegründet.
Das „Tiroler Volksblatt" vom 14. Juli 189? brachte die
aufsehenerregende Mitteilung, das) man in der Stadt 3ie»H
gar cine r a d f a h r e n d e Nebamme beobachten konnte.
1898 entstand auf dem Saggen auf einer 12.000 m"- grosten Fläche eine herrliche Radsahrer-Ablmgs,bahn, die diesem Zwecke diente, bis die Saggennerbauung erfolgte. —
beachtenswert ist auch folgendes Inserat in de» „ I n n s brucker Rachrichten" 1898 Nr. 264" Die 2000 in^ große Ausstellungshalle am Saggen mit Restaurationsbetrieb steht dem
radsli!irenden Publikum als Anterrichts- u»d Abungsplah,
sowi? Zlir Aufbemahrling der Räder über Winter gegen
billig sie Abonnements zur Verfügung. Die Abungssahrbahn

Seite

biete! den großen Vorteil, das; das Vergauf- nnd Vergab«
fahre» auf erlra hiezu errichteter ^alirba!)» gelibt »"erden
kann, karten sind in der Halle zu löse» oder bei Rölhn. und
Wiedner, Heiliggeiststrafte 15.
Während in früheren Jahren die Radfahrer noch lue!>ach
l>erhas;t und gegen sie nicht selten Steine geflogen waren,
wurde ihnen gegen «inde des vorigen Jahrhunderts in stei>
gendem Maße Sli>»pathie» entgegengebracht. Angenommen,
es »lachte ei» solcher Wahrer, weil er lwie heute> in das
Trainil"aiigeleise geraten war, einen Sturz, da eilten die
bellte, im Gegensah zu früher, nunmehr sofort zu Nilfe. Das
Fahrrad halte sich also noch im vorigen Jahrhundert die
Welt erobert" man hatte erkannt, das; es nicht nur dem
Sporte dienle, sondern auch für ^eben und Gescl)äst höchst
geeignet war. Aus diese!» Grunde entstanden um die Jahrhundertwende zahlreiche Radfahrer-Vereinigungen ii» ganzen ^ande," die meisten wareil dem Tiroler Radfahrer-Verein
aufschlössen. — Auf der Öaller Straße in Innsbruck wurds
erstmals ein „Radlerstreifen" angelegt. — I » Innsbruck beobachtete man Zu jener Zeit schon zahlreiche verschiedene
ßahrradtypen, aus dem I n - und Ausland stammenid" von
den letzteren waren die „Dürkop" lind „Cleveland" die bekanntesten. Line» bedeutenden unterschied zwischen der
einen iind anderen Ti^pe, was Cleganz und Craktheit an»
langte, gab es aber nicht mehr. Line Neuerung für Innsbruck waren die von den Konditoreifirinen Tllunding und
Moser eingeführten Velocipeds mit Aufsahkasten, mittelst
welchen den Kunden die Waren ins t)aus geliefert wurden.
Am 1900 kam das Automobil und machte das Fahrrad
uninteressanter. Der §ahrraduerke,hr nahm aber trotzdem
immer mehr zu und wurde von Jahr zu Jahr wiesslflinker.
— 5. April 1908: Tod des Philipp S a r I a l), Telegraphendirektor, Förderer der Naturheillehre und e r s t e r R a d<
f a h r e r in Innsbruck.
I m Jahre 1920 bestanden in Innsbruck folgende Radfahrervereine i „ V o r w ä r t s " , „Anion", „Arda", „Schwalben",
„Gemütlichkeit", „Wanderer", „Veldidena" und „Vicucleklub Wüten".
I m Sommer 1946 erfolgte die Registrierling sämtlicher
Kahrräder durch die Vundespolizei, ein Verfahren, das jedoch mit 1. September 1948 wiederum aufgegeben werden
mußte.
I m Jahre 1950 wurde festgestellt, daß i» Innsbruck jeder
vierte, zumindest aber jeder fünfte c5inwohner ßahrradbesitzor ist," 19S1 beträgt die Zahl der in der Landeshauptstadt heriimflihenden Fahrräder »ahe 23.000.

K

l V
vcn

I),-

vor hundert
Oktober
l . w i r d bekannt, daß sich Innsbruck insgesamt mit 164.000
Gulden an den »e»en Staatsanleihen beteiligte.
— wil"d alif der poftstraße nach Ziri bei Weilbriinn der
ehemalige Hausknecht auf der Post in Seeseld mit einer
Slichwlinde im Halse ermordet aufgefunden.
8. liodankt sich der Direktor des akad. Gu.m»asiui»ö ösfent
lich dafür, daß der liural von I g l s , Anton perktold,
Chorherr von Wüten, dem Gymnasium sein schönes
liriiptogamen
!4. steigt die prinzelsin Amalie von Sac!,s<"ü als Gräfin von
planen im 5»s!err. Hofe ab,
l5. findet eine Vürgerailsscliiißjüiüng statt, bei der eine»
Großteil der Zeit „das wahrhaft geduldige Warten der
Mitglieder des Ausschusses bis zur allmählichen Zn»
standebringung der stimmfähige» Anzahl derselben" in
Anspruch nimmt. 6s werden Vaupläne, Kostenvoran»
schlage lind die, etwas trübselige Stadllbeleuchtung be«
sprochen. Mehrere HaiiSlbositzer im Stallgäßchen beklagten sich über eine in der Martin Tschurtfthenthaler-