Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.10

- S.5

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dl-r V

am ^and alle banlieu einstöckig geban! >eicn, an!
worlele der Bezirl^schnlleiter, es wäre eine ,>> große
physische Belastung für .^tiilder, da sie von ",>, >>anfe
an Stiegen nicht gewohnt sind!
i m ganzen ^and ist der Pflichlschulnnlerrichl sür
die ersten aäU iahre nnentgeltlich. ^chnlanlobnsse
bringen die minder kostenlos znr Schnle nnd abends
nneder nach Hanse. Dasselbe gilt ancl) für den Binder
garten, loo die Binder von «^ bis l<» Uhr beaufsichtig!
N"erdeu und ihren ^nnch enüveder milnehmen oder
dort gegen geringes Entgelt, oft anch kostenlos, er
halten. Der durchgehende Schnlnnterricht b M . K i n dergarten ermöglicht der Mntter die ganz oder halb
lägige Berufsarbeit. Die steigende Zahl lveiblicher
Arbeiluehiner offenbart eine der bedeutsamsten Eut
n"ickluugeu, die sich in den Vereinigten Staaten voll
;iehen. Sie beruht ans den veränderten sozialen Auffassungen von der Frauenarbeit, ans den vermehrten
Beschäftigungsmöglichkeiten, die sich Kranen in 5er
«Großstadt uird im modernen Wirtschaftsleben über
Iianpl bieten, sowie ans der Befreiung von einem gro
ßen Teil der Arbeitslast im Hanshalt. Entscheidend
dürfte aber n"ahrscheinlich der Wunsch der grauen
nach einem tätigen Leben und nach Unabhängigkeit
sein.
ieder Europäer, der Amerita bereist, ist erstannt
über den riesigen Autoverkehr. Es ist aber kein W n n der, lvenn lnail bedenkt, daß jede Familie dort mindestens ein Anto besitzt. Viele Antos werden auf Na
ten gezahlt oder mau erhält auch gebrauchte Wageu
um einen wesentlich geringeren Preis. Nene Antos,
billige Typen wie Plimionth, Ford, kosten zirka 170
Tageslöhne eines Arbeiters. E i n wesentlicher Faktor
der Betriebskoston eines Autos ist das Benzin. Eine
(Ballone :j<) Kilometer fahren kann, kostet den Arbeitslohn von
zwölf Minuten. D a ein Arbeiter oft 40 bis 60 Kilometer bis zur Arbeitsstätte zurücklegen mnß, ist das
Auto für ihn cine Notwendigkeit. I n den meisten
(^esuudheitsämteru ist z. P. der Besitz eines eigenen
Antos Bedingung znr Anstellung einer Fürsorgerin.
I n Michigan, wo ich vier Wochen in einem Gcsnndheitsamt arbeitete, hatte ich (Gelegenheit, das Sied
lungswesen besonders zn beobachten. Es lvar ein ans
gesprochener Industriebezirk, in dem sich die Orte mit

Innsbruck

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unvorstellbarem ^empo vergrößern. ^ 0 >vare>l dort
Siedlungen, die sich im Laufe der letzten stoben Jahre
nm das Zehnfache vermehrt haben. I c h besichtigte
;, ^ , eine staatliche ^iedlnng für kinderreiche Familien (;irla !<».<»<»<» Lente); es lvaren alles Zweifami
lienhänser, bestehend ans drei nnd mehr Zimmern,
Küche mit Elektroherd, Kühlschrank, warmes nnd
kaltes Wasser und Bad. Die Miete ist je nach Ein
tommen abgestuft. Die Heizung nnd warmes Wasser
wird für die ganze Siedlung zentral von einem Heiz
Hans ans besorgt. M a n findet anch viele Siedlungen
von Privakinternehmnnqen, bei denen die Miete verschieden hoch ist, dafür wird der Mieter aber nach
zwanzig wahren Eigentümer. Meist bestehen die Sied
Inngen ans Holzhäusern, sind Parterrebauteu oder
einstöckig, gewöhnlich Einfamilienhäuser, mit einem
kleinen Rasenplatz vor dem Hans, aber ohne Zann,
Die Straszen dnrch die Siedlungen sind breit, da sie
als Parkplatz für die Autos dieueu.
M i t einem Ingenieur, der für die sanitären Airlagen der Siedlungen verantwortlich war, besuchte
ich eine Wohnwagensiedlnng. Sie bestand ans zirka
<^0 Wagen, alle ans das modernste eingerichtet: ein
kleiner Wohnranm, daneben die Küche mit Gasherd,
Abwaschvorrichtnng mit kaltem und heißem Wasser,
Kühlschrank, Duschraum und WC., dann der Schlafranm mit eingebauten Kästen. Diese Antos werden
von drei bis sechsköpfigen Familien oft jahrelang
bewohnt. Bei Urlauben oder bei den in Amerika sehr
hänfig vorkommenden Übersiedlnngen wird einfach
das Anto vor den Wohnwagen gespannt nnd eine andere Anlage besiedelt. Diese Wohnwagen sind billiger
als Einfamilienhänser nnd werden vielfach von Familien oder jungen Ehepaaren, die oft ihren Wohnsitz wechseln, benützt.
Während meines dreimonatigen Aufenthaltes i n
Amerika habe ich vieles kennen gelernt, was das Leben
angenehmer nnd schöner gestalten könnte nnd was,
wie ich hoffe, anch hier mit der Zeit Fnsz fassen wird.
Alles kann man natürlich nicht nach Österreich verpflanzen, wie z. B. das Empire State Building mit
seinen 102 "Stockwerken, von dessen obersten ich New
3)orkö Pulsierendes Leben beobachten konnte — doch
schöner, dachte ich mir, ist trotz allem der Blick von
nnseren Bergen daheim.

Das Fahnadwesm ill Innsbruck
Von Wilhelm Eppacher.
Es erscheint nicht übertrieben, lvenn behauptet
wird, daß nnler allen Fahrzengen das Fahrrad am
meisteu zur Velelmug des Verkehrs iu Inusbruck bei
trägt, insbesondere während der Mittags nnd Feier
abendstuudeu ist iu den Straßen der Stadt eine wahre
Flut oon Fahrrädern zu beobachten, die, seit nunmehr
ein paar Jahren, bereits zn einem Charakteristik!!!!»
des Iunsbrucker Straßenbildes geworden ist. Räder in
allen ^ypen nnd Großen, Räder in allen Farben nnd
Qualitäten, von der bescheidensten bis znr luxuriöse
sten Ausführung bewegen sich iiber alle Verkehrs
ivege, lven"> nnd gner, überall ein buntes nnd belebtes

ild einengend. Zweifellos gehör! das Fahrrad ;n den nützlichsten Fahrzengen unserer Zeit. Niemand wird seiue Bedeutung und Wirtschaftlichkeit in
Frage stellen; es ist auch haudlicb und praktisch und
belästig! den Fnßgeher nicht mit Ranch, Staub nnd
Getöse wie größere nnd schwerere Fahrzeuge.
Sicherlich schadet es uicht, wenn der Leser etwas er
fähr!, wie das Fahrradwesen, das nun bald auf l<)0
Jahre mrückblicteu kauu, in unserer ^tadl entstanden
nnd gewachsen ist.
Ooqcn <5nde der KlmszicM"ililnx" dos vorigen Jahrhunderts
die 3il"o!er durch ihre damals noch recht deiche»-