Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.9

- S.6

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Seite 6
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Nummer 9
Musikstücke vortrugen, worunter besonders das von letzterer gesungene Tiroler Schützenlied sehr gesie!“ erhält die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck von den vom Kaiser zur Behebung der
Wasserverheerungen gestifteten 25.000 Gulden 2500, die Generalmajor Kellner v. Köllenstein zuteilte.
spendet ein Menschenfreund zur Zeier des kaiserlichen Oeburtstages dem Bürgermeister 100 Gulden zur Verteilung unter die Hausarmen.
21. findet eine Bürgerausschußsitzung statt, in der zuerst verschiedenen Personen der Dank für ihre Hilfe bei dem Hochwasser ausgesprochen wurde, wie z. B. den Bürgern Johann und Peter
Huter und Thomas Gritsch. Wegen Mangelhaftigkeit der Arten mußten die Beratung der Gesindeordnung und der Autrag wegen Deckung der Kosten für die Handelskammer vertagt werden. Auf
den Rekurs von vier Arbeitern, die wegen Tabakrauchens zu Arrest verurteilt worden waren, hin, erklärte sich der Ausschuß mit dem Vorgange des Magistrats einverstanden, empfahl jedoch die
mildeste Behandlung; „sofort soll aber vorzugsweise bei den städtischen Arbeitern das Tabakrauchen mit den wieksamsten Mitteln hintangehalten und alsdann ein erneuertes allgemeines Verbot
erlassen und strenge gehandhabt werden". Die dem Peter v. Helleigl wegen Verstellung des Trottoirs durch GüterAuf= und Abladen auferlegte Strafe von 10 Gulden wurde erlassen, da dieser
wenige Tage zuvor ein Geschenk von 500 Gulden für den Bau einer Realschule
gemacht hatte.
22. wied der Redakteur der Innsbrucker Zeitung, Wiedemann, aus München, wo er sich auf einer Vergnügungsreise befand, polizeilich ausgewiesen; er soll sich mißliebige äußerungen gegen die
baurische Regierung erlaubt haben.
24. beginnt das große Kaiserschießen in dem neuerbauten Landeshauptschießstand, den folgenden Willkommgruß schmückte:
„Willkommen zum Wahlkampf und Kaiserbest Ihr Schützenbrüder aus Ost und West Und aus dem Süden des Landes!
Ein Hoch unserm Kaiser aus voller Brust!
Die Eintracht aller in Feohsinn und Lust Sei das Merkmal unsers Verbandes.“ Mittags wurden die Bestsahnen in einem großen Festzug von der Wohnung des Oberschützenmeisters zum
Statthalter und dann zur Schießstätte gebracht. Den Zug eröffnete eine Abteilung des slädtischen Schützenbataillons mit der Jahne der Kaiserin Maria Huna an der Spitze der
Schützenmusikbande; dann folgten die Regimentsmusik der Kaiserjäger, die Stubaier Schützen „in ihrer kleidsamen Nationaltracht“, ein langer Jug einheimischer und fremder Schützen mit
Schwegeln und Trommeln, voraus die Fahne von Spinges, getragen vom Schützenveteranen Norz, und in der Mitte die Denksahne Erzherzog Johanns vom Meraner Schießen. Den Zug
beschlossen die Mühlauer und Wiltauer Schülzen „mit ihrer braven Musikbande in ihrer schmucken Festkleidung“.
— reist der Fürst=Erzbischof von Salzburg, Marimilian
v. Tarnoczy, ab.
— findet ein großes Feuerwerk des Pyrotechnikers Joh. Calligaris im Klosterkasernenhof statt.
28. krifft gegen Mitternacht der König von Preußen unter dem Namen eines Grafen von Jollern von Hohen schwangau kommend ein und steigt im Österreichischen Hofe ab.
31. verbreitet sich das Gerücht, daß der Unterricht in theo retischer Medizin bereits im kommenden Schuljahre er
öffnet werden würde und auch die Ernennung eines Professors der Chemie für die Universität bereits erfolgt sei.
September 1851:
2. wird das große Kaiserschießen, das zehn Tage dauerte, abgeschlossen. Es hatten sich daran beinahe 1000 Schützen beteiligt. Die Hauptbestsahne erhielt Franz Gasser von Sterzing,
Schützenkönig wurde J. Vinatzer von Buchenstein. Auch Erzherzog Heinrich hatte sich als guter Schütze gezeigt.
3. wird der Pfarrer von Ampaß, Johann Frenninger, zum Abt des Stiftes Wilten gewählt. Er war im Jahre 1800 zu Hall geboren.
14. wird im Theater das große romantische Ritterschauspie! „Das Käthchen von Heilbronn“ von Kleist aufgeführt
17. findet eine Bürgerausschußsitzung statt, in der zuerst festgelegt wied, daß ein besoldeter Magistratsrat nicht stimmfähig sei. Weiters verlangt der Bürgermeister das Recht, solche
Gegenstände der Magistratsbeschlüsse, wel che in seiner Abwesenhoit gesaßt werden, falls er denselben nicht beistimmen könne, noch einmal zur Besprechung bringen zu können. Dann wurde
mitgeteilt, daß die Beteiligung der Stadtgemeinde an dem neuen Staatsanlehen ein günstiges Resulkat erbracht habe, da gegen 70.000 Gulden gezeichnet wurden. Der Vicebürgermeister Dr. v.
Wiedemann legte seine Stelle eines chronischen Rehlkopfleidens wegen nieder.
24. findet eine weitere Bürgerausschußsitzung statt, in der der Bürgermeister eingangs die Notwendigkeit eines Ausbaues und einer Erweiterung des Rathausgebäudes begründet. Dann werden
die Empfangsfestlichkei ten für einen allfälligen Besuch des Kaisers erwogen. Als neuer Vicebürgermeister wird Dr. v. Deer gewählt. Eine Forderung des Militärkommandos um eine Scha
densvergütung von 439 Gulden für 140 Paar Schuhe und 48 Pantalons, die bei der Militärhilfe gelogentlich der Überschwemmung zugrunde gegangen waren, und dann noch weitere 225 Paar
Schuhe „erregte beim Aus schusse eine schmerzliche Aberraschung“. Die Stadlgemeinde habe durch die Überschwemmung ohnehin herbe Verluste erlitten und empfinde die gestellte Forderung
um so härter, als eine solche „in ähnlichen Bedrängnis fällen bisher von Seite des allerh. Herars noch nie ge stellt worden war, sowie andererseits die Stadtbewoh ner für eine solche zur Erhaltung
ärarischer Gebäude öfters bereitwilligst geleistete Hilfe und Auswandskosten nie einen Ersatz forderten oder fordern würden, besonders nicht in einem Maße, wobei der Ersatzanspruch für den
Hilfeaufwand zum Werte des geretteten oder ge fährdet gewesenen Gutes in völligem Mißverhältnis erscheint" Es wurde beschlossen, eine Vorstellung bei der Kreisregierung zu machen
28. gibt der Gerichtsarzt des ehemaligen Landesgerichtes Sonnenburg eine eindringliche Mahnung in die Zeitung, sich impfen zu lassen, da erst im September un weit Innsbruck drei nicht
geimpfte Geschwister im Alter von 40 bis 50 Jahren den schwarzen Blattern erlegen seien, während der geimpfte Dienstbote nur einen ganz unbedeutenden Haulausschlag bekommen habe.
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