Innsbruck Informiert

Jg.2004

/ Nr.5

- S.37

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JUGEND

J u g e n d a m t — i m Einsatz
für das Kindeswohl!
Z w e i K i n d e r h a t die F a m i l i e - eines j ü n g e r als d r e i J a h r e , das
a n d e r e i m K i n d e r g a r t e n a l t e r . E i g e n t l i c h eine N o r m a l f a m i l i e , die
aber durch besondere U m s t ä n d e zu e i n e m Problemfall w i r d . Der
M a n n a r b e i t e t , d i e F r a u ist psychisch e r k r a n k t u n d f i n d e t k e i n e n
Z u g a n g zu i h r e n K i n d e r n . Sie sind nie a u f d e m S p i e l p l a t z , sie sind
blass, m o t o r i s c h u n d s p r a c h l i c h z u r ü c k g e b l i e b e n . E i n e r d e r Fälle,
m i t d e n e n sich das s t ä d t i s c h e A m t f ü r J u g e n d w o h l f a h r t befasst,
Lösungen anbietet und findet.
Im konkreten Fall konnte mit einer
vorübergehenden Unterbringung in einem Kinderheim, verbunden mit einer
„Kontakthaltung" zu den Eltern und
Therapie, geholfen werden: Das Geschwisterpaar ist wieder „aufgeblüht".

„Milieubedingte"
Erziehungsprobleme
Rund 20.000 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 18 Jahren leben
m Innsbruck. Trotz „aufgeklärter"
Wohlstandsgesellschaft sind Probleme im Umgang und in der Erziehung
mit Kindern nicht auszuschließen und das nicht nur „milieubedingt".
„Bis zu fünf Prozent der Kinder und
Jugendlichen sind in der Betreuung,
einer der Maßnahmen der Jugendw o h l f a h r t " , verweist Dr. Bernhard
Holas (Amtsleiter des Amtes für Jugendwohlfahrt) auf ein anspruchsvolles und auch sensibles Arbeitsgebiet
des Jugendamtes der Stadt.
In den letzten fünf Jahren waren es
an die 800 Fälle, mit denen sich die
Mitarbeiterinnen des Jugendamtes beschäftigten - In 200 bis 300 Fallen
kommt es zu einer zumindest vorübergehenden Unterbringung außerhalb der Familie! Rund 5 Mio. Euro
müssen in Innsbruck jährlich für diese
Erziehungshilfemaßnahmen durch die
Jugendwohlfahrt ausgewendet werden.
Der Bedarf an Unterstützung ist
letztlich ein Spiegelbild der sozial- und
gesellschaftspolitischen Entwicklung
der letzten Jahre: Es gibt immer mehr
Alleinerzieherinnen, die Scheidungszahlcn steigen (in Innsbruck werden
über 50 Prozent der Ehen geschieden).

Wohnungsprobleme, berufliche
und psychische Probleme werden immer mehr zum Handicap. Muss dann
in dieser Situation noch die Verantwortung für ein Kind übernommen
werden, ist das Problem fast „vorprogrammiert":Junge Paare, vor allem
Alleinerzieher/innen,sind dann überfordert, sie wollen oder können sich
nicht mehr mit dem Kind befassen.
Von klassischer Wohlstandsverwahrlosung bis hin zu schweren psychischen Erkrankungen reichen die Folgen. Die negative Spitze des Eisbergs
findet sich in der „Jugendobdachlosigkeit": Diese Jugendliche sind meist
vorübergehend nur mehr über
„Streetwork" erreichbar.
Der Auftrag des T i r o l e r Jugendwohlfahrtsgesetzes ist klar umrissen:
Vor und nach der Geburt sind hilfebedürftige Kinder und Eltern bei den
erzieherischen Aufgaben zu unterstützen und zu stärken. Dieser gesetzliche Auftrag wird im A m t für Jugendwohlfahrt durch die Mitarbeiterinnen der beiden Referate „Sozialarbeit der öffentlichen Jugendwohlfahrt"

INNSBRUCK INFORMIERT - MAI 2004

und „Jugendwohlfahrt-Rechtsvertretung" erfüllt. Das Hilfenngebot reicht
von allgemeiner Beratung in verschiedensten Lebenssituationen, der
Weitervermittlung an spezialisierte
Beratungs- und Serviceeinrichtungen
über die sogenannte Rechtsvertretung vor Gericht bis zur Setzung von
Erziehungshilfemaßnah men.
Das Referat JugendwohlfahrtRechtsvertretung befasst sich mit der
Feststellung der Vaterschaft, der
Durchsetzung der Unterhaltsan-

Der Leiter des Jugendamtes, Dr. Bernhard
Holas.

(Foto: A. Andreaus)

sprüche sowie der Vermittlung von
Unterhaltsvorschüssen. W i c h t i g ist
dabei, dass sämtliche unverheiratete
Mütter anlässlich der Geburt ihres
Kindes zu Beratungsgesprächen eingeladen und über ihre Rechte informiert werden. Amtsleiter Dr. Holas:
„Es geht um die Absicherung der exi(Fortsetzung auf Seite 14)

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