Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.9

- S.3

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Rummer 9
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Seite 3
gen über die Wohnungsgröße und den Mietzins bei vielen Parteien den Verdacht, daß das Wohnungs oder das Finanzamt auf Grund dieser Meldungen eingreifen könnte. Zur Beruhigung der
Bevölkerung wird mitgeteilt, daß nach vorläufiger Auszählung der Bevölkerung durch das Statistische Amt der Stadt Innsbruck sämtliche Zählpapiere an das österreichische Statistische
Zentralamt nach Wien weitergeleitet wurden und daher weder das Finanzamit bruck noch das Wohnungsamt Innsbruck noch eine sonstige Innsbrucker Behörde oder Dienststelle die Zählpapiere
zu Gesicht bekommen haben. Leider war
es bei der kurzen zur Verfügung stehenden Frist von wenigen Tagen, in denen alle Zählpapiere bei der Volkszählungsstelle des Stadtmagistrates gesammelt waren, nicht möglich, alle Angaben,
besonders diese über die Verwendung der Räume und deren Größe, nachzuprüfen.
Nach Einlangen der gesamten Zählpapiere begann nach dem 14. Juni die Arbeit zur Überprüfung und Zusammenstellung des „Vorläufigen Gemeindeergebnisses“ das häuser= und straßenweise
erarbeitet wurde und in der Gemeinde Hauptübersicht zusammengesaßt erscheint.
Vorläufiges Gemeindeergebnis.
Stadtteil
Häuser
Hausbogen
bogen
Anwesende
vorübergehen
vorübergehen
d Anwesende
d Abwesende
Innsbruck,
1542
1329
10651
28517
1240
3348
Innere Stadt
Wilten
1162
1108
6735
18830
814
1135
Pradl
1183
1130
7137
20353
629
429
Hötting
1432
5151
14470
408
366
Mühlau
273
255
944
2681
97
91
Amras
294
264
767
2370
113
73
Arzl
325
828
2497
85
99
Vill
51
50
103
345
16
8
Igls
150
130
342
1075
59
186
Summe
6528
6023
32658
91138
3461
5735
94.599
(Fortsetzung folgt)
Wie Pradl seine erste Schule und seinen Widum erhielt
Von Wilhelm Eppacher
Diese Frage stellt sich mancher Innsbrucker, wenn er gelegentlich an den riesigen Pradler Schulbauten vorübergeht. Jedermann weiß, daß der Stadtteil am rechtsseitigen Sillufer über eine
hochmoderne Dop pelvolksschule und über eine ebensolche Doppelhauptschule, die zusammen von 3028 Kindern besucht werden, verfügt. In letzter Zeit hat man von der Notwendigkeit eines
neuen Schulgebäudes gelesen und im Innsbrucker Gemeinderat ist vom Ban des selben bereits lebhaft debattiert worden. Tatsächlich ist die hohe Zahl der schulpflichtigen Pradler Kinder in dem
heute bestehenden Schulraum nicht mehr unterzubringen. Die Entwicklung auf diesem Sektor scheint gewaltig und verdient einmal einige Beleuchtung. Bis gegen Ende der ersten Hälfte des
vorigen Jahrhunderts war es für die Bewohner der Ort schaft Pradl keine allzu schwierige Frage, wie und wo die Kinder den Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen erhalten sollten.
Unbekümmert schickte man dieselben über die schmale Holzbrücke, die die damalige Gemeinde Amras—Pradl mit der Landeshaupt stadt verband, in die Schule von Dreiheiligen und bezahlte
gerne einen kleinen Betrag zur Instandhal tung des städtischen Schulgebändes. Die Schülerzahl hielt sich im Durchschnitt auf 35, überschritt jedoch selten die Zahl 50. Vor nunmehr gut 100
Jahren
trat dann eine Anderung ein. Die Frage der Unterbringung der Schüler wurde zum Problem, das den Pradlern Kopfzerbrechen verursachte. Im folgenden sei von einigen Aktenstücken, die vom
Hochw. Herrn Pfarrer Alfons Kröß entgegenkommenderweise aus dem Pradler Pfarrarchiv zur Verfügung gestellt wurden, die Rede; sie geben hinreichend Aufschluß auf unsere in der Überschrift
gestellte Frage.
Am 2. Oktober 1848 richtet Kurat Kajetan Lotterhofer an das k. k. Landgericht Sonnenburg folgendes Schreiben:
„Der Unterzeichnete ersucht hiemit um die Bewilli gung zur Erbauung eines Schulwidums in der Gemeinde Pradl aus folgenden Gründen:
1. Mangelte es ihr bisher an einer eigenen Schule, weswegen sie ihre Schulkinder, über 60 an der Zahl, nach Dreiheiligen zum Unterricht schicken mußte. Weil dort bei der wachsenden Zahl der
Kinder es an gehörigem Raum der Schulzimmer fehlt, so hat schon im vorigen Jahr der löbliche Stadtmagistrat von Innsbruck die Entlassung unserer Kinder angekündet.
2. Erachtet es wegen überhandnehmender Zahl der Einwohner — jetzt 562 — bei der bestehenden Fabrik das fürstbischöfliche Konsistorium zu Brixen für wesentlich notwendig, daß der jeweilige
Seelsorger. der bisher nur excurrendo vom Stifte Wilten diese Seel