Innsbruck Informiert
Jg.2004
/ Nr.4
- S.39
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STANDPUNKTE
Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Thema „Obdachlosigkeit"
Ein Dach über dem Kopf
W i r bekennen uns vorbehaltlos zur Hilfe für O b dachlose. Ziel aller Maßnahmen muss die soziale und
wie notwendig und so kurz
wie möglich ein Dach über
dem Kopf anzubieten. Darüber hinaus ist die Stadt ein
wichtiger Geldgeber für verschiedenste Sozialinitiativen.
Die Zuwendung von sozialen Leistungen ist aber nur
die zweitbeste Lösung. D e r
Vorbeugung, der Vorsorge
und der Hilfe zur Selbsthilfe
ist mindestens ebensoviel
berufliche
Augenmerk zuzuwenden,
Sozialpolitik hat jenen
Menschen, die ihr Leben aus
eigener Kraft nicht mehr bewältigen können, Hilfe anzubieten. I m m e r noch sind
Schulden, Scheidung und
Sucht die Hauptgründe für
Obdachlosigkeit.
Reintegration
wohnungsloser Menschen
sein. In diesem Sinne haben
Herwig van Staa
FÜR INNSBRUCK
Hilfe zur Selbsthilfe
Für sehr viele Menschen ist
Obdachlosigkeit ein Teil eines
Kreislaufs, aus dem es schwer
ist. wieder herauszukommen.
Ohne Wohnung keine Arbeit
- ohne Arbeit kein Geld, um
eine Wohnung zu finanzieren.
Egal, ob sie diese Lage mitverschuldet haben, ohne Unterstützungen gibt es kaum W e ge aus der Misere. Dabei sind
sowohl Einrichtungen notwendig, die „niederschwellig"
nutzbar sind - wo man/frau
sich waschen und aufwarmen
oder medizinische Hilfe in Anspruch nehmen kann, wie auch
Projekte, die beim Wiedereinstieg ins „normale" Leben
unterstützen: Schulden regeln
helfen, bei der Arbeitssuche
behilflich sind, Übergangswohnungen zur Verfügung stellen.
Was die/der Einzelne von diesen Möglichkeiten in Anspruch
nehmen kann und will, müssen
wir ihr/ihm selbst überlassen.
W
Bürgermeisterin
Hilde Zach
Klubobfrau
w i r in den letzten Jahren u.
a. für die Errichtung des Alexihauses und die Erweiterung des Hauses in
der Hunoldstraße
gesorgt. In diesen
Einrichtungen versuchen w i r den
www.fuer-innsbruck.at
Menschen so lange
R
Das generalsanierte Obdachlosenheim der Hunoldstraße
Nur die eigene persönliche
Entscheidung garantiert einen
Erfolg. Zwang wird niemandem nützen!
Da der nächste Winter bestimmt kommen wird, noch
ein Wunsch zum Abschlüsse
kein ,,Hin-und-Hergeschiebe"
der Problematik mehr zwischen Stadt und Land bei minus I 5°, denn auch obdachlose Flüchtlinge sind Menschen,
die mindestens einen warmen
Raum, Sanitäreinrichtungen
und eine Matratze zum Schlafen haben müssen.
Ulli
DIE
GRin Mag.
Schindl-Helldrich
GRÜNEN
DIE INNSBRUCKER GRÜNEN
INNSBRUCK INFORMIERT -APRIL 2004
Die Stadt Innsbruck hat in den letzten Jahren
dafür Sorge getragen, dass obdachlosen Mitbürgerinnen menschenwürdige U n t e r k ü n f t e angeboten werden können. Lesen Sie b i t t e hier die
Stellungnahmen der Gemeinderatsfraktionen zur
Obdachlosenproblematik.
Es braucht m e h r
als n u r ein Obdach
Eine wohlhabende Gesellschaft kann es nicht zulassen,
dass irgendjemand auf der
Straße leben muss, egal, ob
„einheimisch" oder Flüchtling.
In N o t geratene Menschen
brauchen Hilfe, unabhängig
von ihrer Herkunft und ihrem
Rechtsstatus.
Die Ursachen und Auswirkungen von Obdachlosigkeit
sind vielfältig, entsprechend
differenziert müssen die Angebote sein. Hilfseinrichtungen, die sich um Obdachlose
kümmern, sollen außerdem finanziell gut abgesichert sein.
Was in Innsbruck fehlt, sind
Notunterkünfte, die das ganze
Jahr über und rund um die
Uhr geöffnet sind.
Um wieder ins Wohnen zu
finden, brauchen manche
Menschen
Unterstützung.
W e i t e r e Angebote von betreuten Wohnformen könnten hier helfen. Für junge
Wohnungslose sollte es zudem mehr Streetwork und
insgesamt mehr Beschäftigungsprojekte geben.
W i r Sozialdemokratinnen
setzen auf viel mehr sozialen
Wohnbau und eine Politik für
Wohnungslose,
die
der
Wohnversorgung und einer
begleitenden Betreuung Priorität einräumt.
Gemeinderätin
Sigrid
Mari nelI
SPO
Innsbruck