Innsbruck Informiert

Jg.2003

/ Nr.11

- S.46

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STADTŒSCHIC.HTK

Zur Geschichte der Innsbrucker
Straßenbeleuchtung
S e i t j e h e r w a r es das B e d ü r f n i s d e r M e n s c h e n ,
abseits d e r n a t ü r l i c h e n B e l e u c h t u n g d u r c h die E i n w i r k u n g
d e r S o n n e o d e r des M o n d e s sich k ü n s t l i c h e L i c h t q u e l l e n
z u s c h a f f e n , sei es d u r c h d i e E n t d e c k u n g des F e u e r s , u m sich
an b r e n n e n d e n H o l z s c h e i t e n z u w ä r m e n o d e r sich v o r
n a t ü r l i c h e n G e f a h r e n ( w i l d e T i e r e . . . ) zu s c h ü t z e n .
Heute sind es ausgeklügelte Lichtsysteme (vgl. beispielsweise das Beleuchtungssystem durch die Firma
Bartenbach in der Museumstraße),
welche durch indirekteAusleuchtung
die „Nacht zum Tage" machen.
Durch die Entwicklung der künstlichen Beleuchtung veränderten sich u.

Versorgung bzw. der elektrischen Beleuchtungsverhältnisse im Vorderfeld
österreichischer Städte zu finden ist.
Seit der Eröffnung des Gaswerkes
wurde kontinuierlich am Ausbau der
Straßenbeleuchtung gearbeitet und
diese sukzessive gesteigert.abgesehen
von Kriegszeiten, wo öffentliche Lichtanlagen starke Zerstörungen erfuhren. Betrachtet man die Statistik für

fassen. DurchVergleiche mit Städten in
Italien und Deutschland darf man aber
annehmen, dass die Anfänge einer
Straßenbeleuchtung durch die Anbringung „ewiger Lichter" an HeiStraßenbeleuchtung
ligenbilder, vornehmlich solcher an
Eckhäusern, zu finden sind. Im 16.
Jahrhundert sind für Innsbruck
dann die ersten öffentlichen PechAus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum
pfannen belegt,welche spärlich anvon Mag. Roland Kubanda
gebracht einen schwachen Helligkeitsschimmerfür die Gassen und
a. die Lebensgewohnheiten der MenTore erzeugten. Interessant ist eischen. Abendliche Freizeitgestaltung
ne Mahnung des Stadtrates, der am
wurde durch sie erst richtig möglich.
4. September 1544 bei StrafanAber auc h auf wirtschaftlichem Gebiet
drohungverlangte, ,,dass niemand
Jahr
spielte das künstliche Licht eine enoraus der Bürgerschaft nach 9 Uhr
me Rollc,da die Produktion und Herabends ohne Licht sich blicken las- Diagramm: Straßenlampen in Innsbruck 19372000. Eigene Zusammenstellung
se". Der Stadtrat verlangte von jedem ab dieser Uhrzeit, dass er mit eiden Zeitraum von 1937 bis 2000, so
ner Fackel bewaffnet durch die Stadt
zeigt sich dieser Trend eindeutig: Waging. Im weiteren Verlauf wurden Ölren es I960 beispielsweise 3510
lichter eingeführt, welche dann 1850
Straßenlampen, die in Innsbruck die
durch Petroleumlichter ersetzt wurden.
Nacht erhellten, so konnte diese Zahl
Eine Revolution in der Beleuchtung
im Jahr 2000 mit 8904 Straßenlampen
markierte die Errichtung des Gasmehr als verdoppelt werden. Rechnet
werkes an der Sili durch den Augsman dies auf die Bevölkerungszahl
burger Unternehmer Ludwig August
Innsbrucks um, so fallen auf eine
Riedinger: Am 20. November 1859
Straßenlampe im Jahre I960 rund 29
KR/PL-98: Innsbruck, Margarethenplatz
Personen, 2000 fallen auf eine Straßen(heute Bozner Platz) gegen Rudolfstraße mitlieferte das Gaswerk, welches Holzgas
lampe nur mehr rund 15 Personen. Diealter Bogenlampen-Beleuchtung. Um 1900. produzierte, erstmals Gas in die heuOriginal im Stadtarchiv/Stadtmuseum,
tige Innenstadt und in die Altstadt. Die
se intensive Beleuchtung bringt aber
Sammlung Kreutz, Sign. KR/PL-98
anfängliche Beleuchtung umfasste 206
auch ökologische Probleme mit sich, da
Stellung von Waren an keine TageszeiGaslaternen, wovon 80 bis 7.10 Uhr
durch das weiße Licht herkömmlicher
ten mehr gebunden war. Dies bewirkabends, I 15 bis 721 Uhr nachts und I I
Quecksilberdampflampen Schmetterte anfänglich einen krassen Gegensatz
Laternen die ganze Nacht hindurch
linge und Insekten angelockt werden
zwischen Stadt und Land, da Fortbrannten.
und verbrennen. Derzeit ist der schrittschritte in der Beleuchtung zuallererst
Der zweite Meilenstein ili der Beweise Austausch der Straßenbeleuchin Städten eingeführt wurden und erst
leuchtung bildete relativ kurze Zeit
tung durch Natriumdampfhochdrucknach und nach auf Gemeinden und
darauf die Errichtung von Elektrizibzw. Metalldampflampen, welche gelbkleinere Ortschaften übergingen.
tätswerken (1888/89 am Mühlauer
lich leuchten und dem nachtlichen MasDie Anfänge der öffentlichen BeBach, I 903 Sillwerk bei Matrei), wobei sensterben der Insekten, Einhalt gebieleuchtung Innsbrucks sind schwer zu
Innsbruck hinsichtlich der elektrischen
ten, im Gange.
rT»

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