Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.5

- S.10

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Amtodlatt der Vcmdcohauptstadt

I

Nencrschcinunqen für Innsbruck
Innsbrucks! Urkunden aus dom Slijtsarchin Wilten 12Z8
bis 1350, Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Innsdruck, herausg. von Karl O ch a de I,b a u e r, Rr. 2, Inns«
druck, Selbstverlag des Stadtmagistrats, 1951, Oktav,
22 Seiten, preis 8 7.50.

Wort im Gebirge, Schrifttum aus Tirol, herausgegeben
mit Unterstützung der Kulturabteilung der Tiroler Landesregierung von Josef Leitgeb, Hermann Rechner und ßriedr.
punt. 202 Seiten, kart,, 8 19. — , Tu,rolia-Verlag, Innsbruck"
Wien.

Die ältere Innsbrucker Stadtgeschichte ist Vornehmlich ein
Ringen um immer weiteren Roden auf dem rechten I n n user, der irgendwie vom bisherigen Eigentümer, dem alten
prämonstratenserstift Wilten gewonnen werden mußte. An
dieser verkehrsgeographisch seit jeher wichtigen Stelle mußte
aus politischen und wirtschaftlichen Gründen eine Stadt ent«
stehen. So litt Wilten unter seiner günstigen Lage. 6s
konnte nicht die Ruhe genießen, die den Ziemlich abseits gelegenen Klöstern Slams und Georgenberg-Fiecht im allgemeinen zuteil wurde. So ist die alte Innsbrucker Geschichte
wesentlich mit der Geschichte des Stiftes Wilten verknüpft.

Dankbar nimmt man cnich die 3. Folge dieser tirolischen
Neuerscheinung zur Hand. Von den 16 Mitarbeitern, fast
alles stille, bescheidene Sänger, ist die halste dem Innsbrucker Heimatboden angehörend, hier sind wahre Dichter
am Werk, die den Mut aufbringen, in eine Zeit unaufhaltsamer Mechanisierung und roher Materialisierung hinein«
zurufen. Eigentlich müßten diese Rufer weithin gehört werden! Aufhorchen sollten auch jene, die bei der Auswahl von
Lesestoff so tun, als ob das heutige Tirol auf literarischem
Gebiet eine Ru» wäre und nur mehr Ausland und Abersee
Werke mit höheren Werten Zu bieten vermöchten. Das ,^l1ort
im Gebirge" verleiht uns nicht nur Einblick auf den Stand
der heutigen Tiroler Literatur, sondern es liefert den Ve«
weis, daß unser Heimatland in literarischen Velangcn auch
heute, genau wie seit 800 3ahren, ein gewichtiges Wort zu
reden hat. Es wäre zu wünschen, daß recht viele Hände,
wenn auch langsam, so doch sicher, nach diesem Werk greifen würden.
W. Eppacher.

Aus diesen Gründen hat K. Schadelbausr die ältesten
Innsbrucker Urkunden aus dem Stiftsarchiu Wilten veröffentlicht. Einige ältere Stücke hat er deswegen ausgelassen, weil sie schon im 4. Vand l1808j des „Sammlers für
Geschichte und Statistik von Tirol" abgedruckt sind. Ls wäre
ganz gut gewesen, sie hier trotzdem nochmals wiederzugeben, weil man dann in dem vorliegenden hefte ^ e n alles
beisammen gehabt hätte und weil der genannte Vand in
den meisten priuatbibliotheken fehlen, bzw. heute in AuchHandlungen sehr schwer erhältlich sein dürfte. Die Herausgabe des vorliegenden Heftes ist jedenfalls dankenswert.
Wir besitzen ja leider bis heute kein Nordtiroler Urkundenbuch, in dem solche Urkunden stehen müßten. Wenn in kommender Zeit eines erscheinen könnte, müßten allerdings mindestens etliche von diesen Wiltener Urkunden nochmals abgedruckt werden, Aber bis dorthin hat es noch gute Weile,
schon aus finanziellen Gründen.
Der Abdruck der Urkunden ist ordentlich ausgeführt. Da
das Heft weit mehr für Innsbrucks Stadthistoriker als für
Erforsch er hilfswissenschaftlicher Probleme destimmt ist, ist
es verständlich un,d kann es gerechtfertigt werden, daß K.
Schadelbauer wegen Raumersparnis bei längeren Arkunden in deutscher Sprache das Formelhafte ausgelassen hat.
Das Register am Schlüsse des Heftes erleichtert dessen Benützung.
Das Heft ist dem verewigten Abt Heinrich Schuler von
Wilten gewidmet, dieser äußerst liebenswürdigen und gewinnenden Persönlichkeit, einem Manne, der auch als Wiltener und Innsbrucker heimatkundlicher Forscher sehr Verdienstvolles geleistet hat.
Der Sammlung „Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv
Innsbruck" ist weiterhin viel Erfolg Zu wünschen, hoffend
lich läßt sie sich nun auch quantitativ ausbauen.
Dr Hans Kramer.

«len«

Verleger, Eigentümer u. Herausgeber: Die Stadtgemeinde
Innsbruck. — Verantw. Schriftleiter: Dr. Karl Schade!«
bauer, Innsbruck, Rathaus, Zimmer Rr. 190. — Anzeige,,"
Verwaltung: Annoncen-Eipedition „Rouitas", Innsbruck,
klnichstraße 8/1. Druck: Felizian Rauch, Innsbruck.