Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.4

- S.8

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

5
von

Di"

vor hundert Iahrcu
i l p r i l 1851:
l . trifft König Ludwig von Bayern alis Roiii kommend
!)ier ein lind übernachtet samt Gefolge im Gast!)ofe
zum Goldenen Adler.
K, wird über den Selbstmord eines Dienstmädchens, das
sich im Siükana! ertränkt hatte, berichtet.
7. findet eine aufterordentliche
Bürgerausschuft-Sihung
statt, um zu beschließen, „ob die in den Tälern hinterrift unid Aachen bereits non Unternehmern gefällten
Hölzer non der Stadtgemeinde Innsbruck übernommen
werden" follen. <5s handelte sich um ca. 5000 Klafter.
IL. mwd der Maurer Josef Kelderer aus hotting, als er
beim Strafhausgebäude arbeitete, durch eine einstürzende Mauer so schwer uerletzt, das; er bald danach
starb. Cinige Menschenfreunde
veranstalteten eine
Sammlung zu Gunsten der ßamilie und brachten 11
Gulden in die Redaktion des „Voten" mit der Bitte eine
öffentliche Sammlung auszuschreiben.
23. werden in der Bürgerausschuftsitzung verschiedene Ansuchen behandelt. Das Gesuch «des Johann Lanznaster um
eine persönliche cihirurgie-Gerechtsame wird abgelehnt,
da „die Stadt mit ärztlichem Personal mehr als hinreichend vorsehen sei". Dem Schriftsetzer Johann Georg
Aufschläger aus psäffling in Bauern und dem Knopfmacher August Mendel aus Hannover wird „wegen
ihrer empfehlenden Eigenschaften" die Aufnahme in den
Gcmeindcusrband bewilligt. Da Bürgermeister und
Vizebürgermeister auf drei Wochen verreisen mußten,

wurde für die Zwischenzeit 3andesger!chlsral ?r, v.
Klebelsberg zum Aizebürgermeister bestimmt,
27. überreicht eine Offiziers-Deputation dem Müilorkom
Mandanten KML. R. v. Rostbach einen prachtvollen
Säbel mit der Anschrift! „Das Offizierskorps des 40.
^in>ien-Infanterie-Re.giments seinem verehrten Inhaber."
28. wird bekannt, daß im Winter-Semester 1«50 51 insgesamt 320 Studenten die heimische Universität besuchten
l19? Juristen und 32 Philosophen).
2ü. berichtet die „Tiroler Zeitung", das; Unterrichtsminister
v. Thun »die Absicht habe eine katholische Universität zu
gründen und diese nach Innsbruck zu verlegen.

Dic! Turmuhr der Weihorburg.
I m Zuge, einer Renovierung des Schlosses Weiherburg
durch die Stadtgemeinde, als Besitzerin, wurde die reparaturbedürftige, alte Turmuhr abgenommen und zu Uhrmacher Gustav Kröner gebracht, der als Kenner alter Uhrwerke
gilt. Dieser erklärte die Turmuhr als eine „Spindeluhr mit
Pendel- und Stundenschlagwerk", die zwischen 1630 und 1650
angefertigt worden sein dürfte. Die Glocke, auf welcher der
Schlag erfolgt, wurde von Heinrich Reichart im Jahre 159«
gegossen.
Uhrmacher Kröner hatte die Turinuhr, nachdem er die
Wellen, Räder und verschiedene ^ager ausgebessert sowie
neue ßlaschenzüge und Gemichtsseile angefertigt hatte, einige
Zeit in der Auslage seines Geschäftes, Herzog-KriedrichStraste 10, zur allgemeinen Besichtigung ausgestellt.

Neuerscheinungen für Innsbruck
„Johann Jakob tzerkomcr — Zur Person, Umwelt und
Herkunft des Barockbaumeisters"
von I?. Hildebrand
Duftler O.3.IZ. in der „ßestschrift zum 1300jährigen Jubiläum des heiligen Magnus" herausgegeben von der Stadt
Küssen, 1950.
Hans hörtnag! hat in zwei Beiträgen seines Buches
„Unnsprugg" Beziehungen zu dem bäurischen Lechstädtchen
Küssen aufgezeigt. I n dem Aufsatz „Der Stab des heiligen
Magnus und die Maikäferplage in hotting" schilderte er,
wie der Innsbrucker Bürgermeister im Jahre 1678 an das
Kloster St. Mang in Küssen um die leihweise Überlassung
des Stabes dieses heiligen sandte, um damit die aufgetrelene Maikäferplage zu bannen.
I n der Abhandlung über „Die Baumeister der St.-Iakobs-pfarrkirche" erzählt hörtnagl, wie man für den Neubau der Pfarrkirche auf den Küssener Baumeister Johann
Jakob herkomer aufmerksam geworden sei un^d diesen dann
nach Innsbruck berufen habe. I m Krühjahr 171? war man
dann mit herkomer handelseins geworden und im Juni
traf dieser mit seinem „polier und Schwiegersohn, Haus
Jörg Kischer" in Innsbruck zur Xsguug der Grundliük"i!
für die neue Kirche ein.
I". h. Duftler gibt in seiner hier zu behandelnde» kirb^!
wertvolle Hinmeise auf das ^ebeu und die Verwandtschaft
herkomers lgeb. 2, Juli 164« zu Sameister, qest, 37, Okto-

ber 1717 zu Küssens. Dabei fällt nun ein I r r t u m hörtnagls
auf. Da herkomer „nie geheiratet" hatte, konnte auch fein
polier Kischer nicht gut sein „Schwiegersohn" sein. Tattnchlich gibt h. Dustler auch an, daft herkomers Schwester
Regina den Väcker Georg Kischer von Markt Oberdorf geheiratet habe, und dies die Litern des Poliers gewesen
seien. Und von diesem Neffen Johann G. Kischer stammt auch
das Bild im Bibliotheksaal zu St. Mang „Johann I . herkomer auf dem Totenbett", das h. Dustler seiner Arbeit
beigegeben hat, Johann Georg Kischor hat dann als Nachfolger seines Onkels den Bau der Innsbrucker St.-Jakobspfarrkirche fortgesetzt lind vollendet.
K, Schadelbauer

Viojer Nummer des „Mutslilattes" lieqt eine
der GoscliäjtsstoNc der Österreichischen klasjenlotterio 3. prolopp, Wien V I . , Atariahilfer Strafte 29, dei.

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