Innsbruck Informiert

Jg.2003

/ Nr.6

- S.66

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2003_Innsbruck_informiert_06
Ausgaben dieses Jahres – 2003
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Das Genie des „ D i v i n o Claudio"
Im Mittelpunkt der 27. Innsbrucker Festwochen, dem größten und traditionsreichsten Festival für Alte Musik in Österreich, steht heuer Claudio M o n t e v e r d i . „ D i v i n o C l a u d i o " w a r ein Neuerer, ein K o m p o n i s t , der neue Wege beschritt. Sein
„ L " O r f e o " - die erste echte Oper - markiert einen W e n d e p u n k t in der abendländischen Musikgeschichte. Erstmals w u r d e
die Bedeutung des Wortes in die Sprache der Musik übersetzt, die Melodie diente als Trägerin des Gesprochenen.
M o n t e v e r d i s Oper gilt als Ideal ihrer Gattung - eine geniale Verbindung von Wort und Ton, die seit ihrer Entstehung vor
400 Jahren nichts an Kraft e i n g e b ü ß t hat. Das Werk u m die tragische Geschichte des begnadeten Sängers Orpheus und
seiner Gattin Eurydike k o m m t in einer Neu-Inszenierung (Koproduktion mit der Deutschen Staatsoper Berlin) auf die Bühne
des Tiroler Landestheaters und bildet ein zentrales Element des M o n t e v e r d i - S c h w e r p u n k t s der diesjährigen Festwochen.
Die „Seconda pratica", wie Monteverdi seinen Kompositionsstil in Abgrenzung zum Kontrapunkt („Prima pratica") nannte,
findet auch in den M a d r i g a l b ü c h e r n des Meisters Verwendung. Im Zuge ihres Konzertes musiziert das Ensemble Concerto
Italiano unter der Leitung v o n Rinaldo Alessandrini i m prachtvollen Spanischen Saal aus diesem g r ö ß t e m W e r k k o m p l e x
Monteverdis. „Divino Claudio" verstand es, tiefe Gefühle wie Leid und Schmerz, aber auch Freude und Hoffnung eindringlich
in seine Tonsprache zu übersetzen.
A u c h die Teilnehmer der S o m m e r a k a d e m i e setzen sich mit Claudio Monteverdis g e n i a l e m Schaffen auseinander.
Zudem findet ein öffentliches Symposium zum Thema „Monteverdi in der Forschung" statt, für das namhafte Musikwissenschafter
gewonnen werden konnten.