Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.3

- S.5

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1951_Amtsblatt_03
Ausgaben dieses Jahres – 1951
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
der ^a»dee>l)auptstadt

Jahren, in denen Du Dein -"Imi ausübtest nach dcn
Richtlinien uni) Grundsätzen unserer Partei und doch
nicht als Parleimann! Denn bei Dir galt kein An
sehen der Person.
Wir Hoffell in sicheren! Wissen, das; Dein Name ini
Buche des ä^elx"Ns eingetragen ist; nnser Dank soll
bestehen in der Bitte: „Ter Herr gebe Dir die ewige
Ruhe, das ewige Licht leuchte Dir."
Lieber, guter Dr. Anton Mel^r, le"belvohl!
I m Namen der sozialistischen Gcmcinderatsfraktion
bekannte Stadtrat Dr. Karl K u n s t , für Bürger
meister Dr. Melker sei es selbstverständlich gewesen,
„das; in allen großen, die Stadt berührenden ^rmi,en,
eine möglichst geschlossene, eine möglichst einmütige
Kundgebung wichtiger sei, als vielleicht ein Prcstigeerfolg der eigenen Partei. So konnten auch wir nach
den Oktober loahlen 1950, aus denen die gekuppelten
Listen als stärkste Wählergrnppe hervorgegangen waren, in Anerkennung der demokratischen Spielregeln
unsere Stimmen bei der Wahl des Bürgermeisters für
Sie abgeben. Damit haben loir schon zu Ihren Lebzeiten unter Beweis gestellt, daß wir Ihrer Persönlichkeit höchste Achtung zollten.

I

Seite

Lehrer, Plato nnd Panlns, nnd stelltest die ewig gültigen Wahrheiten dem zeitlich bedingten gewohnheitlichen oder anch gesetztem Recht gegenüber.
Durch eine harte Schnle des Lebens gegangen,
wußtest Dn ans eigener Erfahrnng, daß Gewaltanwendnng niemals eine echte Gesinnung ändern könne.
Es war Deine innerste Überzeugung, daß es anständige und ehrenwerte Menschen in jeder politischen
GrnPPiernng gäbe. Eharalterlosigkcit war Dir immer
verpönt, gleichgültig von welcher Seite her sie gekommen sein mag.
So fühltest Du Dich immer als ein Diener eines
höheren Gesetzes. Nnr so war es D i r vergönnt, Hervorragendes für den geistigen nnd materiellen Wiederansban Deiner Heimat zn leisten.
Dn hast in Deiner Antrittsrede anläßlich Deiner
Wiederwahl als Bürgermeister das Sprichwort zitiert: „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die
niemand kann!", und versprachst, daß Dn niemanden
aber mit Wissen und Wollen nnrecht tnn wolltest.
So warst Dn — so bleibst Dn, toter Bürgermeister,
ein Vorbild für alle, die in: öffentlichen Leben stehen^
Der Herrgott möge es Dir lohnen.

Anschließend gedachten des Verstorbenen in warDie schweren Schicksalsschlägc, die nnscr Vaterland men Worten noch der Wiener Vizebürgcrmeister H oin den letzten Jahrzehnten über sich ergehen lassen n a y als Vertreter des Ostcrr. Städtcbundes, Landmnßte. sind an allen Einsichtigen und Gutgesinnten tagspräsident O b e r m o s e r für den Tiroler Landnicht spurlos vorübergegangen. Auch Sie haben in tag und Stadtrat Otto G a m p e r fiir die Gemeindediesen Jahren den bitteren Kelch des Leides fast bis ratsfraktion der WdU. Den Abschluß der Vegräbnisznr Neige leeren müssen. Anch Sie haben ans diesen feierlichkeit bildete ein Chorgcsang der Wiltcner SänErlebnissen jene Lehren gezogen, die- der Menschheit gcrknabcn nnd das Lied vom gnten Kameraden.
nene und unvorstellbare Leiden ersparen könnte, wenn
sie Allgemeingut würden.
Aus der reichen Sammlung der von allen Seiten
Sie haben sich erfolgreich bemüht, die oft ausem- eingegangenen Bcilcids-Telegramme nnd -Schreiben
anderstrcbcndcu Meinungen der verschiedenen Rich- feien herausgehoben: Bundeskanzler Dr. I n g . F i g l ,
tungen und der eigenen Parteifreunde unter dem Ge- Vizekanzler Dr. S c h ä r f , die Vundcsminister Dr.
sichtspunkt höherer Interessen auf einen gemeinsamen G r u b e r , H e l m er, D r . H ü r d e s , K r a u s ,
Nenner zn bringen. Sie wnrdcn manchmal darob auch D r . M a r g a r e t h a, D r. Tsch a d e k und Dipl.in den eigenen Reihen nicht verstanden. Ihrer Tat- I n g . W a l d b r n n n c r sowie Minister a. D. Dr.
kraft, Ihrem Mnt und Ihrer Einsatzbcrcitschast ist G e r o .
es immer wieder gelungen, bestehende Schwierigkeiten"
Der Präsident des Nationalrates K u n scha k, der
zu überwinden, drohende Gefahren zu meistern. Wenn
es einmal einen Sturm gab, waren Sie der ruhende Präsidialvorstand des Bundcsministcrinms sür I n Pol, an dem sich die Gewalten brachen. Streng gegen neres, Scktionschef Dr. H i r f ch, sowie Minister a. D.
sich selbst, fanden Sie für andere immer entschuldi- R a a b für den Nationalratsklnb der OVP. und der
gende Worte. I h r Verständnis nnd I h r Einfühlungs- Präsident des Nechnnngshoses, Landeshauptmann
vermögen hat viel zn den Erfolgen der letzten Jahre a. D. Dr. SchI e g e l.
beigetragen. I h r ausgleichender Eharakter, Ihre ob
Die Landeshanptlcnte I l g , Dr. K l a u s , K r a i jettive Amtsführung, das Ansehen Ihrer Person anch n c r , S t e i n b o c k , G r a u ß . Überdies Landcsbei den Andersgesinnten, haben dazn beigetragen, das; hanvtmannstellvcrtrcrcr Joses Anton M a y r , Landie schwere nnd beinahe unlösbare Aufgabe des mate
desamtsdirektor Dr. S t o l l nnd Landcsrat H e i n z .
riellen und geistigen Wiederaufbaues unserer HeimatVon Seite der Besatzungsmacht: Armcc-Gcncral
stadt nach eincm unvorstellbaren Znsammenbrnch un^
B
e t h o n a r t, Staatsminister Erz. V o i ; a r d ,
ter Ihrer Führung in kürzester Zeit erfolgversprechend
Gonvernenr D n t h e n i l, der E"hef der französischen
begonnen werden konnte."
Mission in Tirol Vorarlberg, Eolonel N ada u, AdAls Landesobmann der Osterreichischen Volksparlei ministraienr W o y t t nnd der Direktor der interergriff Dr. Alois L n g g e r das Wort zn folgenden nationalen Flüchtliugsorganisation, Eolonel V o u r g i n.
tief empfundenen Ausführungen:
Der italienische Generalkonsnl Dr. Gino N o m i z i,
Dein tiefer Glaube gab Dir die Kraft, die christ
der königl. niederländische K"onsnl v. O b w ü r z er
lichen, die natnrrechtlichen Grnndsätzc bei all Deinen smoie der Schweizer Konsnl in Vrcgcnz, O i tz. Der
großen und kleinen Entscheidungen anznwcndcn. Gar Präsident des Landcsansschnsses Bozen, Dr. Karl
ofl ;i