Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.2

- S.10

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1951_Amtsblatt_02
Ausgaben dieses Jahres – 1951
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 10

Amtsblatt der ^

Innsbruck

Nummer

V
von Dr. l<
Innsbruck vor hnndert Jahren
§ebruar 18511
1. berichtet der „Vote", daft der Direktor der russischen
.: hauptsternwarts Struve die vom Innsbrucker Aniu.Prof. Dr. Böhm erfundenen, als Unterrichtsmittel dienenden astronomischen Instrumente als „sehr nützliche
Hilfsmittel beim Unterrichte der Astronomie und Geographie in den Gymnasien" anempfohlen habe. Prof.
Böhm schenkte dem Unterrichtsministerium in Wien solche Apparate im Werte uon 1000 Gulden,
2. wurde die Posse „Ahnlichkeits-ßatalitäten" sroie am
20. Jänner) aufgeführt und am
3. Friedrich Hebbels Tragödie „Judith und holofernes"
Zu Gunsten der Schauspielerin Wilhelmine herz, und am
6. das Lustspiel non 3. Weidmann „Ein KreundschaftsBündnis".
— schreibt die Landesbaudirektion „die Vollendung der
Seitenfronten an dem hiesigen Theatergebäude, den Anbau uon öffentlichen Aborten an das alte Redoutengebäude" und die Verlängerung des zwischen diesen
Gebäuden bestehenden Wasserabzugskanales um 3983
Gulden öffentlich aus.
7. spielt man die Posse uon Friedrich Kaiser „Stadt und
Land" oder „Der Viehhändler aus Oberösterreich".
L. konstituiert sich die Aduokaten-Kammer ^Präsident Dr.
Alfons r>. Wiedmann).
— das Nationalschcilljpiel „Scheiben-Toni" uon Eharl.
Virch-Pfeiffer kommt nach einer Erzählung uon Kar!
Spindler zur Darstellung.
— empfiehlt die Wagner"sche Buchhandlung die Schrift des
Dr. Dance! lfrei nach dem ßranzösischen uon Dr. ßr.
Hände!) „Nicht zu dick und nicht zu dünn, oder wie beseitigt man ebensowohl zu große Korpulenz, als auffallende Magerkeit".
10. wird das Schauspiel uon Baucrnfeld „Ein deutscher
Krieger" gegeben.
11. wird bekannt gemacht, dal) der Armenkassa aus dem
Verkauf der Neujahrs-Entschuldigungskarten 530 Gulden zugeflossen sind.
— schreibt der Gljmnasialdirektor Maturitätsprüfungen für
Anfang März aus.
— wird das komische Gemälde uon 3. Angeli „Der Dachdecker" aufgeführt,- und am
13. die Oper „Der Vainpur" nach Lord Ulirons Dichtung
mit Musik von p. Lindpnintner, als Benefizuorstellung
für Kapellmeister Kranz Rafael, der nicht bloß Orchesterdirektor war, sondern auch der Kapellmeister des bürgerlichen Schützenbataillons. Die N a h ! dieser Oper wird
für die hiesigen Kräfte sin der Vorankündigung) als
„etwas gewagt" bezeichnet.
14. spielt man „Das Urbild des Tartuffe" non Karl Gutzkow" und am
16. das lokale Lebensbild uon Friedrich Kaiser „Der Zigeuner in der Steinmetz-Werkstatt", und am
17. das Lustspiel „Der Rechnungsrat und seine Töchter" uon
L. Weidmann.
— wird dem Gastwirt in St. Nikolaus, Thomas Gritsch, das
ihm uom Kaiser für seine Verdienste um die Landesuerteidigung im Jahre 184« verliehene silberne VerdienstKreuz im Saale des Kroisregierungsgebäudes sThere»
sianum) uom Regierungspräsidenten R. u. Kempter
feierlich angeheftet. Der Geehrte war mit den Offizieren
und zwei Unteroffizieren feiner Kompagnie sowie Vür>
germeister Dr. Elemann und mehreren städtischen

schußmitglieldern erschienen.

18. wird das Schauspiel „Die M o h r i n " uon ßl". W, Zico>r
gegeben.
— wird „die Reinigung der zwei Abtrittsgruben im Gol«
denen-Dachl-Gebäude und der Bezug des Unrates" im
Wege der Versteigerung für fünf Jahre ausgeschrieben.
sAusrusspreis^ 72 GI.)
18. findet eine Bürgerausschuftfitzung statt, die einige Ge°
merbeanslichen zu erledigen hatte.
2b. findet die feierliche Beisetzung des 1848 gefallenen Enkels Andreas hofers und seiner Waffengefährten lsiehe
Notiz zum 30. November 1850) unter großer Beteiligung
der Beuölkerung statt. s,Das Grabdenkmal befindet fich in
der Hofkirche rechts faft uorne beim Seilenaltar,> Der
Zug ging uon der Landhauskapolle durch die Neustadt,
den Ursulinengraben, die herzog-ßriedrich-Straße, den
ßranziskanergraben, die Museumstraße und beide 6 i ! I gassen. Aber die Teilnahme berichtete der „Bote"! „Die
Zünfte, die Lrziehungsknaben uon hall, die Schuljugend
und das Gymnasium eröffneten den Zug; diesem folgte
eine Abteilung des städtischen Schützenbataillons lind
eine Kompanie Kaiserjäger mit Musik. Dann der Regular- und Sekularklerus, der hochw. Prälat uon Slams
als pontifikant und nach diesem die zwei entsprechend
dekorierten lind uon je zwei schwarz behangenen pfer«
den gezogenen Leichenwagen, auf deren jedem sich zwei
Särge befanden, geziert mit den ßamilienwappen lind
Ordensdekorationen der Gefallenen und den gewöhnlichen militärischen Emblemen. Der Sarg des Gemeinen
trug statt des Kamilienwappens den roten Tiroler Adler,
hinter den Särgen ging zunächst Hr. Karl, Edler uon
hofer non Salzburg, Bruder des Gebliebenen, als der
einzige hier anwesende Leidträger, an den sich der Herr
Statthalter, die Generäle und das Offizierskorps, der
ständische Ausschuß und die uerschiedenen Ziuilautoritäten, die Professoren und der Magistrat anschlössen, in
deren Reihen man auch mehrere mit Medaillen geschmückte Schützonueteranen, sowie zahlreiche Offiziere
der im Jahre 1848 ausgerückten Schützenkompanien erblickte. Vun letzteren waren die Schützenkompanien von
Nauders, Pruh, Imst, Wenns, Zirl, hall, Schwaz, Jenbach, Rattenberg und Innsbruck uertreten. Den Zug
schloß wieder eine Kompanie uon Kaiserjägern" dann
folgten die Schlitzenkompanien non Wilten und hotting
mit ihren Musikbanden, eine Schühenkompanie der 1848
ausgerückten Innsbrucker und eine gleiche uon ha» mit
Musik, sowie die Schützen uon Mühlau, pradl, Götzens
und Natters. Züge uon allen Waffengattungen der hiesigen Garnison begleiteten den Kondukt. I n der Hoskirche angelangt, wurden die Särge in die Gruft eingesenkt lind uom hochw. Herrn Prälaten unter Assistenz der
übrigen Geistlichkeit eingesegnet, während eine Diuision
Kaiserjäger auf dem Rennplätze die üblichen Saluen
gab. hierauf wurde der Seelengotleödienst gehalten,
nach welchem sämtliche Truppen lind Schützenkompanien
nebst den srziehungsknaben uor dem Herrn Statthalter und der Generalität an der Hofburg desilierten,
2!. gibt hosl?rs Tnkel im Namen seiner Hmnilie si^k^nde
Danksagung bekannte „Noch leidend unter dem höchst
schmerzlichen Eindrucke, welchen die Beisetzung des Leichnams meines tiefbelrauerten Bruders Joses m >m>" >>r>"<
uorgerufl?n, ergreife ich die ßeder, um - iwr m>,>ni>,"l"
Rückkehr nach Salzburg — allen, ja allen, die dieser
Heier beigewohnt und dabei meines unuergeftlichen
Joses mit Liebe gedacht, hiesm" z>> danken, ja aus dein