Innsbruck Informiert

Jg.2002

/ Nr.12

- S.22

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Bozen im Advent —
Lichtbrücken mit Symbolwert
Bereits im vergangenen
Jahr hat sich die Stadt dafür
entschieden, von den t r a d i tionellen Lichtdekorationen
abzusehen und statt dessen
Künstlerinnen und Künstler
zu bitten, die Brücken zu gestalten. Diese sind der Auff o r d e r u n g gerne nachgekommen, und die L i c h t b r ü c k e n

B r ü c k e n s p i e l e n in B o z e n e i n e g r o ß e R o l l e , d e n n es
g i b t d e r e n v i e l e , u n d sie v e r b i n d e n n i c h t n u r S t a d t teile, sondern v o r allem auch Menschen miteinander.

scheinenden W i n d r ä d e r n gesäumt, die von der Rückseite
beleuchtet w e r d e n und die
U n t e r s c h r i f t der Menschen
tragen, die an diesem Projekt
mitgewirkt haben. D e r Luftzug
mischt
metaphorisch
die N a m e n ,
tauscht
sie
gegeneinander aus und
lässt sie alle
„zusammen"
sich
bewegen: eine an
die B e w o h ner
beider
Flussufer ger i c h t e t e Einladung,
zuEin leuchtendes Herz als Liebesbotschaft auf der sammen
zu
Reschenbrücke.

haben dann in der Stadt zu
kontroversen, aber durchaus
interessanten Diskussionen
geführt. Auch für dieses Jahr
hat sich der S t a d t r a t dazu
entschieden, die „Brücken in
A u f t r a g " zu geben - mit Ergebnissen, die sich sehen lassen können.
Seit 27. N o v e m b e r sind die
B r ü c k e n der Stadt „gestaltet".Letizia Ragaglia hat die
Ausstellung betreut.
„Insieme
- Gemeins a m " ist der Titel der Install a t i o n , die Elisabeth W e i s s
sich ausgedacht hat, und diese W o r t e laufen auch in kleinen G o l d l e t t e r n die Bürgersteigkanten
der
Talferb r ü c k e entlang. Die Brücke
w i r d in regelmäßigen Abständen v o n H u n d e r t e n d u r c h -

X

a r b e i t e n , um
ein
unbeschwertes Zusammenleben
zu schaffen.
„ T r a n s i t h o t e l " , das Proj e k t von A r n o l d
Mario
Dall"O, ist denen gewidmet,
die im W i n t e r auf oder unter
den Brücken ausharren müssen ohne einen Zufluchtsort,
der sie v o r Kälte schützen
könnte. D e r Künstler w i r d
die L o r e t o b r ü c k e m i t geheizten, überdachten Rastplätzen ausstatten.
Eine Kritik am weihnachtlichen Kauf- und K o n s u m rausch soll die Botschaft von
Fasoli m & m darstellen: Mit
großen, auf PVC gedruckten
Abbildungen yon Autos, die
von Geschenkpaketen überquellen, und von Leuten, die
ins nächste Shopping-Center
hetzen, soll sich die P a l e r -

m o b r ü c k e in den Eingangsbereich eines Kaufhauses verwandeln.
Kathy Leonelli tauft die
St.-Anton-Brücke
in
„ S p i e l z e u g b r ü c k e " um.
Die Kinder w e r d e n nämlich
Hauptakteure dieses Projekts
sein, da sie bei drei gemeinsamen A k t i o n e n m i t der
Künstlerin auf dieser Brücke
ihre alten Spielsachen abgeben sollen, die dann wieder
Hilfsorganisationen zugute
kommen.
Julia Bornefeld und Gino
Alberti werden die graue Res c h e n b r ü c k e um ein riesiges, r o t l e u c h t e n d e s H e r z
bereichern, d a m i t die Stadt
diesmal als W e i h n a c h t s g e schenk eine Liebesbotschaft
erhält.
W o r t s p i e l e und semantische Verfremdungen bieten
dagegen W e r n e r Gasser für
die D r u s u s b r ü c k e und Stefan Tschurtschenthaler mit
seiner Installation auf der
R o m b r ü c k e . „ D i e Entw i c k l u n g des L e b e n s ist
vom
unwiderruflichen
Verlust einer absoluten
W a h r h e i t b e s t i m m t . " So
lautet die These von W e r n e r
Gasser. die uns anhand ster e o t y p e r W i e d e r h o l u n g im
gleichen Schriftzug wie der
gewohnte
Glückwunsch
„ F r o h e s F e s t " dazu auffordern soll, den Begriff „ W e i h nachten" einer weniger beschränkten, umfassenderen
Sichtweise zu unterziehen.
Auch die Installation des Meraners Stefan Tschurtschenthaler für die R o m b r ü c k e

kreist um die unendlich oft
w i e d e r h o l t e n vier W ö r t e r
„ B u o n N a t a l e " und „ F r o h e W e i h n a c h t e n " . Die in
ihre Buchstaben zerlegten
W ö r t e r sollen ein w e i h nachtliches Bilderrätsel darstellen, das sich nur dem enthüllt, der bereit ist, sich hier
länger aufzuhalten und der allgemeinen Hast zu entrinnen.
Das Licht ist also das zentrale Element, das mit Hilfe
der Künstlerarbeiten einen
idealen Rundgang durch die
Stadt absteckt. Die Bozner
Stadtgemeinde setzt damit ihre Förderung künstlerischer
„Eingriffe" in das städtische
Gefüge in der Überzeugung
f o r t , dass es eine direkte, unmittelbare Auseinandersetzung zwischen Bürgerinnen
und Kunstereignis braucht.
Seit dem 27. N o v e m b e r
2002 , dem Eröffnungstag der
„Künstlerbrücken
02",
und w ä h r e n d der ganzen
Dauer der Initiative werden
die Projekte im gemeinsamen
Foyer von Museion und Universität zu sehen sein. D e r
Katalog mit Abbildungen der
gezeigten W e r k e wird im Lauf
der Ausstellung präsentiert.

Bozner
Christkindlmarkt
Seit dem letzten N o v e m ber-Wochenende gibt es auf
dem Bozner W a l t h e r p l a t z
auch wieder einen C h r i s t k i n d l m a r k t , der Markt der
ehrenamtlichen Vereine befindet sich auf dem Rathausplatz, und vor allem an den
W o c h e n e n d e n bietet die
Stadt Veranstaltungen mit
vorweihnachtlichem Flair. Informationen unter www.gemeinde. bozen.it

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