Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.1

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 3

Schaffenskraft und Vchaffenofreude, am legten Cag der ersten Jahrhunderthälfte,
diese Anerkennung, die Achtung und L^iebe, die ihm allseits entgegengebracht wurde, auch
für uns Österreicher ein Zeichen sein, daß die geduldige, beharrliche Arbeit für das Recht
und die sittliche Vernunft, und für das vcm allen Machtmitteln entblößte österreichische
Vaterland, als einziger, wenn auch unendlich mühevoller und dornenvoller weg in eine
bessere Zukunft führen kann und schließlich unentrinnbar zur vollen Anerkennung und
Gleichberechtigung unseres Staatowesens führen wird, wie sie zur Anerkennung Or. Renners
geführt hat, dessen höchster Repräsentant er war. Möge der Aufstieg des kleinen, von allen
Machtmitteln entblößten Knaben aus einem unbekannten Grenzdorf, der schließlich zu den
Glückwünschen von Königen und Staatsoberhäuptern geführt hat, auch in seinem Code
noch in uns die Hoffnung und Überzeugung stärken, daß auch unser kleines und aller
Machtmittel entblößtes Vaterland Österreich kraft seiner inneren Geltung die Achtung und
Anerkennung der ganzen übrigen Welt erringen wird.

Das Etatistische Handbuch der Landeshauptstadt Innsbruck
Von Anioersitätsprofessor. Dr. ßranz Egert, Kammeramtsdirektor a. D.
Vie Landeshauptstadt Innsbruck legt mit dem im Verlage
der Tiroler Graphik erschienenen Statistischen Handbuch Zum
erstenmal ein geschlossenes statistisches Werk ihres Vermaltungsbereiches nor. Wie dies bei derart umfassenden statistischen Veröffentlichungen, die für ihre Ausarbeitung längere
Zeit beanspruchen, vielfach der ßall ist, konnte das haiiidbuch
nicht bis auf den Stand der letzten Zeit gebracht werden,
sondern schließt leider die statistischen Ziffern im wesentlichen
mit dem nolle vier Jahre Zurückliegenden Zeitpunkt vom
21. Dezember 1946 ab.
Die Gründe, die die Stadt Innsbruck Zur Herausgabe dieses Werkes vercmlasiten, hat Bürgermeister Dr. M e I z e rin seinem Vorwort eingehend gewürdigt. Es ist ihm uoükom»n"n beizupflichten, wenn er u. a. darauf hinweift, daß Statistik langst nicht mehr als eine Liebhaberei gilt, daft vielmehr Stalistik gleich einer Buchhaltung als Voraussehung
für jode planmäßige Verwaltung wie für die erfolgreiche
Führung einer Unternehmung gelte. Wenn er anschließend
ermähnt, daß Statistik für den Verantwortlichen der unbarmherzige Spiegel sei, aus dem er Erfolg oder Mißerfolg
seiner Maßnahme ablesen könne, so darf — im Sinne eines
dem Vorworte vorangestellten Zitates von Goethe — ergänzend hinzugefügt werden, daß dieser unbarmherzige
Spiegel auch den bürgern in Stadt und Land eine Grundlage für ihr Arteil über die Maßnahmen der Regierenden
schafft. I n dieser Hinsicht könnte Statistik unter Amständen
ein recht gefährliches Instrument fein. Am so dankbarer ist
es anzuerkennen, men» statistische Veröffentlichungen der
Versuchung widerstehen, die von ihnen gebrachten Ziffern
— wie der landläufige Ausdruck lautet — zu frisieren.
Mich in dieser Ninsicht zeigt das Statistische Handbuch
größte Korrektheit" es bringt gewissenhaft lind objektiv die
Zahlen — an und für sich — und in ihren vielfachen Zu»
sammensassungen und vergleichenden Gegenüberstellungen.
Ein besonderes Verdienst hieran hat Mag. Direktor a. V.
Dr. 5 a n k h a u f e r, über dessen Anregung dieses Werk
zustande kam und der auch Plan und Milage des Buches
entwarf. Der Gedanke zu dieser Arbeit kam Dr. Bankhäuser
während seiner ßmiktion als Leiter des städt. Statistischen
Amtes, zu der er — damals schon Ruheständler — im «Oktober 194" berufen wurde. Bürgermeister Vr. Melzer, dem
er seinen Plan im Jahre 194? vorlegte, genehmigte diesen

und drang auch auf Drucklegung. Am fich ausschließlich der
Arbeit an diesem Werke widmen zu können, trat Dr. Funkhäuser mit 1. Oktober 194? von der Leitung des Statistischen
Amtes zurück" sein Amtsnachfolger Obermagistratsrat Dr.
A n g e r e r hat sich mit ihm in die Ausarbeitung derart
geteilt, daß er die Abfassung verschiedener Abschnitte übernahm,- die einzelnen Abschnitte sind von den jeweiligen Verfassern Dr. Bankhäuser, bzw. Dr. Angerer signiert.
Das Ruch zerfällt in 24 Abschnitte und 81 Anterabschnitte,
in denen 86 Stoffgebiete, überwiegend aus der laufenden
Verwaltung der Stadt bearbeitet wurden. I n vier Anhängen
sind durch den Krieg bedingte aktuelle Kragen behandelt) ein
fünfter Anhang bringt eine Äbersicht über das Ergebnis der
Rationalrats- und Landtagswahlen des Jahres 1945 und
einige historische Bemerkungen zu den Gemeinderatswahlen
uud zur Bestellung der Mitglieder des Gemeinderates im
Jahre 1945. Das Handbuch schließt sich in seinem Aufbau
an das Statistische Jahrbuch der Stadt Wien an, das feit
dem Jahre 1883 fortlaufend erscheint" es geschah dies vor
allem deshalb, um allfällige Vergleiche der Innsbrucker
Daten mit jenen von Wien — auch vom Standpunkt der
gleichmäßigen äußeren Anordnung — zu erleichtern.
Sonst aber geht das Innsbrucker Handbuch durchaus
eigene Wege. 6s beschränkt sich vor allem nicht, wie das
Wiener Jahrbuch, auf die ausschließliche Reproduktion von
Tabellen. Es stellt vielmehr nach Abschnitten des Buches
gegliedert den Tabellen textliche Erörterungen voran, die
das Verständnis der Tabellen wesentlich erleichtern, ja für
die breilere Öffentlichkeit vielfach erst möglich machen. Dr.
Bankhäuser hat auf den Zweck dieser textlichen Einführung
mit folgenden treffenden Worten hingewiesen i „Tabellarische
Zahlen werden dem Laien gewöhnlich erst verständlich nnd
lebendig, wenn die vorkommenden Begriffe klar definiert
und die allfälligen Sijstemo der einzelnen statistischen Ge<
biete erklärt werden, wenn die Entwicklungen aufgezeigt,
Vergleiche gezogen und verständnisfördernde gefchichllicho
oder rechtliche Grundlagen beigefügt werden."
Diese textlichen Erläuterungen bieten aber auch einen
guten Ei»,blick in die Methode statistischer A r b e i l " sie lassen
erkennen, daß Slalistik eine ebenso schwierige, wie verant<
worlungsuolle Aufgabe ist, die sehr viel Genauigkeit und
liombinnlionsgabe erfordert, um ein uerlästlichcs Material