Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.12

- S.10

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Radehku.°Veroin geschenkt, der die Bücher zn seinen
Gunsten verkauft.
14. tritt die Kommission zur Vornahme der Oieoretiscl^en
Staatsprüfungen in Wirksamkeit. Der Präses der auge
meinen Abteilung war Gubernialrat Dr. Rosesi!) Rapp,
der staatsrechtlich-administrativen Abteilung Dr. ßerdin.
bitter v. M i t i s , k. n. k. Oderfinanzrat, und der judiziellen Prof. Dr. prockner.
15. kommt die Posse „Doktor §ansts Zanberkäppchen" oder
„Vie, Räuberherberge im Walde" zur Aufführung.
1s. wird das Liederspiel „Die Zillerthaler" oder „Das
hoammeh" von 3. Nesmiller mil Illusi: uon ßr. Rafael
gespielt, sowie das Lustspiel „Michel perrin" oder „Der
Spion wider Willen". Die Vorstellung wurde zu Gunsten des Schauspielers und Regisseurs ßranz Joseph
herz gegeben, der diese Stücke erwählte, da sie auf allen
groften deutschen Bühnen mit allgemeinem Beifall aufgeführt wurden.
Iß. erscheint im Verlage der Wagner"schen Buchhandlung
eine Hauschronik für christkatholische ßamilien. Sie enthält Erinnernngsblätter zum Einzeichnen für alle fröhlichen und schmerzlichen Begebnisse.
17. wird die N a h ! für die neuzubildende Handels- und Gewerbekammer abgeschlossen, ßür den Handelsstand wurden die 5 Innsbrucker Kaufleute Nilhelm Kriedr., hosp
Jos., Maljer Jos., ßorcher Joh. und Boscarolli Joh. gewählt, für den ßabrikstand Lüthlj Kaspar, Direktor der
Maschinen- und Spinnfabrik, und ßriedmann Dauid,
Fabriksbesitzer in Innsbruck, sowie I.E. ßeistenberger aus
hall- für die Gewerbetreibenden und professionisten
Zimmermeister Jos. Mälzer und Jos. Erler, Gaslhofbesiher
zum Grauen Bären.
18. wird das große romantische Ritterschauspiel „Das Käthchen non Heilbronn" mit dem Vorspiel „Das heimliche
Gericht" von Kleist aufgeführt.
19. wird bei der Kerdinandeums-Generaluersammlung für
den zurückgetretenen Abt Alois Roggi uon Wüten der
Statthaltereirat Ebner zum neuen Vorstand gewählt.
19. spielt man im Theater die s>per „Das Caste» uon Arsino" nach Romani" Musik von Bellini, und am
20. „Der Müller lind sein Kind" oder „Die Christnacht auf
dem Kirchhhofe", Volksdrama in 5 Aufzügen nach einer
Sage uon Raupach, und am
26. „Der Diamant des Geisterkönigs" uon ßerdin. Raimund, und am
27. „Nacht und Morgen" oder „Der Trauschein", Schauspiel uon Charlotte Birch-Pfeiffer (nach Bulwer"s Romans, und am
29. „Götz uon Nerlichingen", und am
3l). „Das Versprechen hinter"m Herd" und „Der Freiherr
als Wildschütz".
— veröffentlicht der „ v o t e " auszugsweise eins Sature
ungarischer Emigranten, in der z. v . ein „Chor der
Emigranten" singt:
„<5in 6lmdele>ben führen wir,
Cin Loben voll Veschmerde"

Nummer 12

sin Loch ist unser Nachtquartier,
Nicht Tisch, nicht Stillile kennt man hier,
Man hocket aus der Crde."
And weiter wird abwechselnd gesungen"
„ W i r sitzen so enge beisammen
And hassen uns drob umsomchr!
Des Hasses zerstörende flammen
Erquicken das herze so sehr!
Wir kämpfen für einerlei Sache
And dulden jetzt einerlei Leid.
Daft keiner "ne Ausnahme mache.
Ist aber jetzt unsere ßreud."
I n der Siluesternnmmer des „Voten für Tirol" findet sich
ein ausführlicher „Rückblick auf ,das Icihr 1850", in dem
abschließend folgende Wünsche für das Jahr IU5! ausge«
sprochen werden:
„ W i r wünschen sehnlich den Nnschlnt) an den deutschen
Zolluerband, wenigstens den Nnschluf; an Süddeutschland
hinsichtlich der zollfreien Cin- und Ausfuhr uon Naturprodukten.
Wir wünschen einen Markt für unsere siidtirolischen Weine,
der allein die Produktion insbssonders hinsichtlich ihrer
Qualität Zu heben imstande ist.
Wir wünschen wohlfeiles bayerisches Getreide.
Wir wünschen den Van der nordtirolischen Eisenbahn von
Innsbruck an die bayerische Grenze, nm nicht uom europa!»
schen Welthandel ausgeschlossen zu werden und dnrch die
Luckmanierbahn den Transport der italienischen nnd levan»
tinischen Waren nach Deutschland zu nerlieren.
Wir wünschen die baldige Regulierung der Strastenstrecke
von Vozen nach Vriren, welche mit ihren 100 Hügeln den
Warenlransport verteuert, erschwert und verzögert.
Wir wünschen eine Regulierung unseres sehr unsicheren
hWothei"enwesens und die Einführung des Grundbuches,
welches gerade bei uns, wo der größte Teil des Reichtums
in Grund und Voden beruht, von höchster Wichtigkeit ist.
Wir wünschen eine Verständigung mit unseren welsch«
tirolischen Vrüdorn hinsichtlich einer gerechteren und zweck»
mästigeren Verteilung des Grundsteuerpostulats auf Grund
einer neuen Katastriernng.
Wir wüN"schen die Errichtung von wenigstens zwei höhe»
ren Bürgerschulen, die Errichtung uon Schnllehrerseminarien
lind die Verbesserung des wirklich armseligen Zustandes
mancher VolksschuIIehrer.
Wir wünschen wenigstens eine Vermehrung der baren
Scheidemünze zur Erleichterung des Kleinverkehrs, welche,
nachdem die kursierenden Sechskrenzer-Silberstücke selbst
beim gegenwärtige!: Ngio in ihrem Gehalte nicht einmal
den Wert eines Sechskreuzerscheines haben, mit keinen so!«
chen Opfern uorbundon sein dürfte.
Wir wünschen die baldige Einberufung des Landtages...
hoffen wir, daft wir am Schlüsse des Jahres 1851 unsere
Wünsche unter dem Aktivposten erblicken und dasi zur Wahrheit werde, was ich meinen Landsleuten znrnse." Ein glück»
I ich es neues Jahr!"