Innsbruck Informiert

Jg.2002

/ Nr.5

- S.39

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Diese Ausgabe – 2002_Innsbruck_informiert_05
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STANDPUNKT!-

Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Thema Familie u n d Beruf
Panikmache unnötig
Wirtschaft und Politik geraten in Panik bei prognostiziertem Geburtenrückgang
ab 2030. Dabei ist die Bevölkerungszahl in Tirol seit
1951 um fast 250.000 angestiegen!

„Frauen und Mütter- eine große Aufgabe für die
Politik"? - diese Frage stellte „Innsbruck
informiert" für die Standpunktseiten
der
Mai-Ausgabe zur Diskussion. Rückgängige
Geburtenzahlen, zunehmende Scheidungszahlen bringen neue
Probleme mit sich. Frauen stellen nicht nur den
größeren Bevölkerungsanteil
dar, ihre neue „Stellung" in der Gesellschaft stellt auch die Öffentlichkeit vor neue
Herausforderungen.

Familie u n d Beruf
müssen vereinbar sein
Kinderbetreuungseinrichunternehmen. Vor allem den
tungen mit Mittagstisch, Er- Vätern wünsche ich Einsicht
leichterungen beim berufliund partnerschaftliches Hanchen Wiedereinstieg und das
deln. Die Stadt ist bemüht Angebot einer Teilzeitbeund ich sage bemüht, weil alschäftigung für Frauen sind - les lässt sich nicht von heute
so ungewohnt solche Töne auf morgen verwirklichen - ,
von einer bürgerlichen Politidem Trend der Zeit zu entkerin klingen mögen - die einsprechen und die familier,- und
zige Möglichkeit, den Bestand frauenfreundlichen Angebote,
der Familie zu sichern. Die
entsprechend der Nachfrage,
traditionelle Familieneinteilaufend auszubauen. Der
lung mit dem Vater als VorStadtmagistrat Innsbruck als
diener und der Mutter am Arbeitgeber geht ebenfalls mit
Herd und bei den Kindern ist gutem Beispiel voran und erSchnee von gestern.
möglicht Frauen einen Wie
dereinstieg durch das AngeTrotz dieser gesellschaftlibot der Teilzeitarbeit.
chen Entwicklung ersuche ich
alle Eltern und alleinstehende
Vizebgm. Hilde Zach
Mütter und Väter
nach
Möglichkeit
ihren Kindern so
viel Zeit wie nur
möglich zu schenken und möglichst
www.fuer-innsbruck.at
viel gemeinsam zu

n

Herwig van Staa
FÜR INNSBRUCK

INNSBRUCK INFORMIERT - MAI 2002

T r o t z dieser Prognosen
wäre ein Blick über den Gartenzaun nach Frankreich
o d e r Schweden angezeigt;
die Geburtenrate liegt d o r t
höher als bei uns. Es gibt ein
besseres frauen- und familiengerechtes A n g e b o t bei
der Kinderbetreuung bzw.
eine stärkere berufliche Flexibilität. Bei uns bedeutet
Flexibilität zumeist, dass sich
Beschäftigte flexibel nach
den A n f o r d e r u n g e n der
Dienstgeber zu richten haben!
Neuerdings steigen atypi-

sche Arbeitsverhältnisse rapid an, sodass eine soziale
Absicherung nicht mehr gegeben ist. Viele der berufstätigen Frauen verfügen
nicht einmal über einen Mindestlohn von 1000 € . Im
teuren T i r o l davon zu leben,
ist schwierig, m i t Kindern
noch schwieriger. Das Betreuungsgeld endet zumeist
nach 27; Jahren und brachte
für Berufstätige sogar Verschlechterungen!
GRin Doris Linser

DIE G R Ü N E N
DIE INNSBRUCKER GRÜNEN

Was wir Frauen uns w ü n s c h e n :
Eine gute Arbeit, für die
w i r nicht schlechter bezahlt
werden als Männer, beides:
Beruf und Familie, d. h. gute
und genügend K i n d e r b e treuungseinrichtungen vom
Krabbelalter bis zur Pubertät, d. h. halbe - halbe bei
Kindern und Haushalt, dass
uns niemand ein schlechtes
Gewissen macht, weil w i r
nicht ständig bei den Kindern sind, dass w i r auch
noch Z e i t für uns haben,
dass w i r in Lebendigkeit und
W ü r d e alt werden können.
Und weil das Wünschen
nicht reicht, müssen w i r fordern und laut werden - auch
Im Innsbrucker Gemeinderat. Denn Innsbruck ist noch
lange nicht so frauenfreundlich, wie es der Bürgermeister gerne darstellt.
Alleine der Gedanke an

die kommenden Sommerferien t r e i b t berufstätigen
Müttern von Kindergartenkindern die Schweißperlen
auf die S t i r n : Sollen zwei
Kindergärten im Osten und
W e s t e n der Stadt genügen?
Die A n t w o r t lautet eindeutig: nein. In jedem Stadtteil
muss ein K i n d e r g a r t e n in
den Ferien geöffnet sein!
Dr. Ma rie-Luise
Pokorny-Reitter
Amtsführcnde
Stadträtin

SPO
Innsbruck

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