Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.10

- S.3

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Nummer 10

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

heit, Abwesenheit in der Sommerfrische oder aus
sonstigen l^rüudeu an dein fiir sie bestimmten Kurs
nicht teilnehmen tonnten, Doch bewährte sich hiebet
wieder die Organisationsgabe der init der Betrennng
beauftragtell vier Lehrer, die dafür sorgten, das; die
vorgesehenen Teilnehmerzahlen trotzdem erreicht, teil
weise sogar überschritten werden tonnten.
Der Unterricht fand an allen Wochentagen vormit
tags in der Zeit von ft bis l 1 Uhr stall.
Das zn Beginn der Knrse änßcrst günstige Bade
Wetter verschlechterte sich im Lanfe des Angnst etwas,
was sich in einem gewissen ^lachlassen der Besucherzahl
an den kühleren Tagen auswirkte. Doch tonnten trot)
dem sämtliche Kurse programmgemäß nnd erfolgreich
geführt werden.
D a die Möglichkeit schwererer Unfälle von v o r n herein nicht ausgeschlossen werden tonnte, wnrden alle
Eltern, die ihre Kinder zum Schwimmunterricht cnt
sandten, in einem Merkblatt ans das Bestehen einer
Nnfallverfichcrnng aufmerksam gemacht, es jedoch vollkommen freigestellt, sich dieser anzuschließen. Wie groß
das Vertrauen ill die einwandfreie Fnhrnng der
Schwimmknrse war, beweist die Tatsache, daß sich nur
insgesamt 70 Schülerinnen und Schüler der mit der
„Ersten allgemeinen Unfall und Schadensvcrsicherungsanstalt" abgeschlossenen Unfallversicherung anschlössen.
Über den Erfolg des Schwimmunterrichtes sollen
nachstehende Zahlen Aufschluß geben:
Von insgesamt 708 Teilnehmern konnte 655 Knaben und Mädchen, das sind ca. 80 Prozent, auf der
Teilnehmerkarte bestätigt werden, daß sie die abschlie
ßende Schwimmftrüfung m i t E r f o l g bestanden
hatten. 132 Teilnehmer erreichten das Lehrziel nicht,
wobei aber betont werden muh, daß am Mißerfolg
teilweise mangelnde Teilnahme, Wasserscheu und I n teresselosigkeit der Kinder eine nicht geringe Rolle,
spielten, da bei einigermaßen gntem Willen das
Schwimmen fast von jedermann erlernt werden kann.
E i n nachahmenswertes Beispiel hiefür lieferte ein
Mädchen schwächlicher Konstitntion, das ursprünglich
als ziemlich hoffnungsloser Fall angeschen wurde.

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"»lach eifrigem Besuch von insgesamt d r e i Kursen
tonnte es stolz die Teilnehmerkarte, ans der der
Schwimmlehrer das Bestehen der Schwimmprüfung
bestätigt hatte, nach Hanse tragen. Zehn Teilnehmer
schieden vor Beendigung der Kurse wegen Krankheit,
Abreise und dergleichen ans.
Vorstehende Zahlen beweisen einerseits die Notwendigkeit eines geregelten Schwimmnnterrichles, andererseits berechtigt der Erfolg zum weiteren Ausbau dieser (Kiurichtnng in den folgenden Jahren. Als Endziel
besteht der Wnnsch, daß kein Kind die Volks- oder
Hauptschule verläßt, das des Tchwimmens unkundig ist.
Z n m Schlnß noch einige Worte über die finanzielle
Seite:
AnsgelMd von der Erwägnng, daß es allen
Schnlkindern ohne Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage
der Eltern ermöglicht werden soll, am Schwimm. nnterricht teilzunehmen, erfolgte der gesamte Unterricht vollkommen kostenlos, das heißt, die gesamten
Anslagcn wnrdcn von der Stadtgemcindc Innsbruck
getragen. Lediglich den Versicherungsbeitrag von 4.30
Schilling bezahlten die E l t e r n , die ihr Kind für die
Versicherung anmeldeten, selbst.
Die gesamten Kosten, die die Vergütung für die
Benützung der Schwimmbäder, die Entlohnung der
Schwimmlehrer und der aufsichtführcndcn Lehrer umfaßt, beliefen sich auf 9723.90 Schilling. Faßt man
nnr die Schulkinder ins Ange, die das Schwimmen
erlernt hatten, ergibt sich ein Betrag von ca. 17.—
Schilling pro Kind, den die Stadtgcmeinde Innsbruck
auswarf, um einem ihrer heranwachsenden Bürger
die Kunst des Schwimmcns beizubringen. Wenn man
bedenkt, daß mit diesen 17.— Schilling ein Mensch
vor der Gefahr des Ertrinkungstodes bewahrt erscheint, darf diese Ausgabe Wohl als vollauf gerechtfertigt angesehen werden.
Es darf noch der sicheren E r w a r t u n g R a u m gegeben wcrdcm^ daß cmch i n den folgenden Jahren die
Stadtgemcinde Innsbruck für einen weiteren Ausbau
des Schwimmunterrichtes die nötigen M i t t e l bereitstellen werde.

Gemeinderatssitzung.
I n einer Sitzung des Gcmeinderates am 22. September 1950 berichtete der Vorsitzende Bgm. D r . M e l
zcr znnächst über die weitere Behandlung von Auträ
gen, die i n früheren Sitzungen eingebracht wurden:
Z u einem Antrage der GR. Oberhammer nnd Gen.
erklärte das städtische Gesundheitsamt in einer Stellungnahme, daß nnter den gegenwärtigen Verhältnissen ein Haltungsturnen für die Schulkinder nicht
eingeführt werden kann. Das Bnndesministerinm für
Verkehr und staatliche Betriebe hatte anf einen Antrag
des S t R . Thoma nnd "Gen. mitgeteilt, daß die Ban
arbeiten am Innsbrncker Hanptbahnhofe weitestge
hcnd gefördert werden, ohne daß für das nächste Jahr
eine bestimmte Znsage gemacht werden kann. Die
Direktion der Innsbrucker Verkehrsbetriebe hatte ans
einen Antrag der G N . Obcrhammer und ^öen. erklärt,
daß es in der nächsten Zeil ans technischen nnd sinan

zicllen Erwägungen nicht möglich ist, den AutobusVerkehr vom Wittenberg bis zur Sia/angcrsicdlüug
auszudehnen.
E s folgten Anträge der Gemeinderäte: G R . Schöpf
und Geu. stellten den Dringlichkeitsantrag, den Nest
von 1.5 Millionen Schilling der im ordentlichen Haushaltsplan vorgesehenen Summe vou 3 Millionen
Schilling znr Erweiterung der Volksloohnnngsbanlen
in der Nordketteustraße ;n verwenden. Der Gemeindcrat stimmte der Dringlichkeit zn, der Antrag wnrdc
dem Finanzansschuß zngewiesen.
Anf Grnnd eines Antrages des B g m . Stellvertreters Flockinger und Gen. wnrde beschlossen, für die E r richtung einer gedeckten Tribüne ein vom Tiroler Fnß
ballverband angebotenes Darlehen von 300.000.- Schilling anzunehmen.
Einen Antrag des S l R . GamPer nnd Gen., bei der