Innsbruck Informiert

Jg.2002

/ Nr.5

- S.32

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SOZIALES

Helga Stabentheiner: Der richtige
Mensch am richtigen Platz
Leiterin, „ M o t o r " und vor
allem „guter Geist" des N o t h burgaheimes ist seit 1982
Helga Stabentheiner. N u n mehr hat sie die Führung in
die Hände ihrer Mitarbeiterin
Dipl.-Sr. D o r i s FeuersteinH o f e r gelegt. Stabentheiner
wird
wenn sie auch künftig
gemeinsam mit ihrem Gatten,
der den Beruf eines Managementtrainers
ausübt, f ü r
sechs Monate im Jahr in den

A m I 3. J ä n n e r 2001 w u r d e das n e u e f ü r 63 B e w o h n e r /
i n n e n k o n z i p i e r t e N o t h b u r g a h e i m in d e r K a p u z i n e r gasse o f f i z i e l l e r ö f f n e t . D i e S t a d t I n n s b r u c k h a t t e
d u r c h d i e Ü b e r n a h m e des a l t e n N o t h b u r g a h e i m e s
a m I n n r a i n , m i t d e r A b s i c h t , es z u r e n o v i e r e n u n d
als s t ä d t i s c h e s H e i m zu f ü h r e n , d i e V o r a u s s e t z u n g
f ü r d i e E r r i c h t u n g dieses m o d e r n e n A l t e n - u n d P f l e g e heims d e r N o t h b u r g a s t i f t u n g geschaffen.
Familien sowie die Altenbetreuung und die Betreuung
unterstandsloser Menschen
anvertraut war. Seit 1982 war
sie mit der Leitung
des N o t h b u r g a heimes betraut.

Im neuen Nothburgaheim: V. I. Heimbewohnerin Wthrud Loacker, Doris Feuerstein-Hofer,
Liane Jakschitz und Helga Stabentheiner.
(Foto: W. Weger)
Bergen von Paphos in Zypern
zu Hause sein w i r d - der
Nothburga-Stiftung als Kurat o r l u m s m i t g l i e d verbunden
bleiben.
Ihren beruflichen W e r d e gang hat Helga Stabentheiner
1961 als Mitarbeiterin in der
Sozialabteilung
der
BH
Schwaz begonnen. Von I 965
bis 1982 w i r k t e sie als Pastoralassistentin in der Dompfarre St. Jakob, w o ihr die soziale und caritative A r b e i t mit

XX

Als Leiterin des
Nothburgaheimes
hat sie Pionierarbeit geleistet, der
hohe
Standard,
den dieses Haus
heute auszeichnet,
ist v o r allem ihr
Verdienst. Sie hat
das N o t h b u r g a heim zu
einer
großen Familie gemacht. Ihr Rezept:
Den
Menschen
immer in die Mitte zu stellen und
seine Fähigkeiten
zu f ö r d e r n . In der
A r b e i t m i t alten
Menschen ist das
vordergründige
Ziel Stabentheiners, die Entwick|ung

der

Herzens-

ebene in den Beziehungen, die
W a h r u n g der A u t o n o m i e ,
der menschlichen W ü r d e , das
Erkennen der Verschiedenartigkeit einer jeden Persönlichkeit und das Wissen, dass
Alter nur wirklich zufrieden
stellend gelebt werden kann,
wenn sichere Rahmenbedingungen vorhanden sind. N u r
so kann der alte Mensch mit
sich selbst, mit seinen ihm angehörenden Menschen und
nicht zuletzt mit G o t t zu ei-

ner ihm eigenen Lebensvollendung kommen, ist Stabentheiner überzeugt.
Die neue Leiterin des N o t h burgaheims, D o r i s Feuerstein-Hofer, will die Arbeit im
Sinne ihres Vorbildes Helga
Stabentheiner fortsetzen. „Sie

war für mich Mama, Freundin
und Chefin zugleich", so die
engagierte Nachfolgerin.
Doris
Feuerstein-Hofer
hatte nach einem einjährigen
Pflegehilfekurs im Malfattiheim als Pflegehelferin begonnen, im Nothburgaheim
begann sie ihre praktische
Ausbildung.
Nach
der
dreijährigen
Schwesternschule in Reutte
und dem Diplom in der Tasche wurde sie neben Helga
Stabentheiner zu einer bestimmenden Kraft im N o t h burgaheim. ( W W )

Wo ein Wille - ist meist aueh ein Weg
Frau Liane Jakschitz - sie
braucht heute aufgrund einer
geheimnisvollen und schleichenden Krankheit, die vor
ca. 30 Jahren nach der Geburt ihres Kindes eingesetzt
hatte, rund um die U h r Betreuung.
Frau Jakschitz ist einer jener Menschen, für die Helga
Stabentheiner in großer N o t
eine kluge Lösung wusste.
Für das Elisabethinum, w o
Frau Jakschitz früher untergebracht war, war sie zu
selbstständig, für die Unterbringung in einem Altersheim

ist sie zu jung. Die Lösung
war eine kleine Garçonnière
in unmittelbarer Nähe des
Nothburgaheims, in der sie
von derSelbstständig-LebenInitiative betreut w i r d . Untertags kann sich Frau Jakschitz im N o t h b u r g a h e i m
aufhalten bzw. sogar auch
manchmal an der Rezeption
mithelfen. „Helga Stabentheiner hat wieder einmal eine
Lösung gefunden, ein Nein
gibt es für sie nicht, denn ein
,Nein" schließt alles zu", so
V i z e b ü r g e r m e i s t e r i n Hilde
Zach.

Ängstigt das Alter? - Das Leben?
Fällt das Alleinsein schon schwer?
Wo kann es Zuflucht wohl geben?
Oder gibt es sie nimmermehr?
Es gibt ein Heim in unsrer Stadt.
Darin gilt ein stetiges Streben.
Wer hilflos oder alt, keine Hoffnung mehr hat,
dort wird sie ihm gegeben.
Keine Bitte zu groß, kein Problem zu klein,
fur alle Bedürfnisse offen.
Man kann wieder Mensch unter Menschen sein.
Und lernt wieder lachen und hoffen!
Wo ist dieser Platz? Wo all das es gibt?
Wo man nicht mehr hilflos allein?
Wo man betreut wird, geschätzt und geliebt?
Es ist: das Nothburgaheim!
(Auszug aus einem Gedicht von Liane Jakschitz,
das sie Helga Stabentheiner gewidmet hat)

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