Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.9

- S.7

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!>

der Vande^l^niplstad!

cken Masie, wie .«^nnold alo Dickter ein offence Auge
für die ^cköirbeilen der ?^alnr balle, zeigte er prostro
Verständnis sin" die ^^erle der Malerei und der bilden
den .Knnst. Unter do« Tnoler Baroelmalern bevorzugte
cr Joseph Scköpf, dem er ane!" >n »eiinr kleinen Blo
grapbie ein bleibendes Den! mal ,el>ie. Mübsam, teils
dnrck persönlicke ?^acksragen und teils dnrck sebrifl
licke ^rlnndignnaen famine!, e e>, disviasi unterstnl>l
von feineni ,vre»nd I^r. ^ofei Gapp ulld den» ehemaligen V>nvennnrt in Telfs, die bistorifcken Daten und
Unieriagen n"n l"ine ^cköpfbiogiapbie, die er !^75» ge^rnell l"eranogeben lonnie,"»
M i . denifelben (5ifer, mit deni .»unold an die Zufamnuilstellnng des Vebenslallfes ^ofcph Schopfs heranging, bcwog er ansauge November ! " 7 l scine bcidcn freunde Dr. ^osef (.^app und den Tclfser ^ö
n"iri ,^ar! ^ a n m , sowie die Herren Peter
l". Gerber« Macerie lTliitobibliollvetar von
nnd den ^olfosä"ullebrer ^ol^ann ^ e u n siel> nlit ihm
^» einem Proponentenlomitee zusammen >!>r sckliesien,
dao siel" znr Allfgabe stellte, ^nr ^.el^asfunss cineo
Eä"öpsdeukmalco die da^u notn"endigen fiuanziclk"n
Mittel auszutreiben."> Dao >io,uilee ival^lte Dr. Ioscs
l^app, Advotat in ^icuz, zum Obmann, lväbreud der
Lehrer Seun die Ttelle des."»tassiero und Sebristführerv
qleiel";eitiq innchatte. l^?"> n"urdcn füus Vleististcntwürse für das Dcnlmal, »valnsckeinlick vom Bildhauer
"Alois (^app au^s (^raz, ^ur Bequtaelnnuq dem Anssebusi
vorqele^t. Beim ersten lFnnvurf ruln die Büste ans
einer einsahen Konsole uuid ist sür <"in .dauseek mit
"halbnisel"e bestimmt. Die zweite Darstellung ist im
Renaissancestil gehalten mrd sieht eine Renaissancenisel^e und eben eine solebc Konsole vor. Die dritte
^ t i ^ e zeigt ein srcistebendes Denkmal mit pyramidenförmigem Soekel, aus dem die Büste Seböpss ansgeseltt
ist. Die beiden letzten Zeiebnungen sind ebensalls Neuaissance-(5ntwürse mit glatter Hintcnvand für eine
,dansfassade gedackt. ?lus allen Abbildungen ist Joseph
^el^öpf mit Bart dargestellt, wahrend die tatsäckliä"
ausgeführte Büste den Künstler ohnc Bart in den ^ n gendjalnen zeigt und naeb dem ^elbstporträt des .^ünstlcrö vom ">ahre 1785 gearbeitet wurde. ((5ine Photograpkie der Teböpfbüste nnrd im ,verdinandenm unter
W ! !<>^ ansbewaln t. »
Die Initiatoren innstten viele .»Hindernisse überlvinden, nin den gesagten Plan amb ve,n>irtlieben z» tonnen. Nnr selnver lonnte man von privater >3citc Geldiinterstül"Nngen erhallen, walnend die staatlielien ^ t e l leil dem Unternehmen überbanpl leine Förderung >uleil N"erden liesien. Das; unter ,olebe» Bedingungen
Balthasar.»?nnold an der ^aebe die gan;e Freude verlor, ist nieln verwnnderlnl". So scl"rieb er an Daum:
„Tebiel ,nir deine,^ aan>en Teufel bernnler ldanut
»neiute ,"?>>»old die vielen Neäuulngsbclege», dast N"ir
einmal ^n ^nde lommen." ^ndliel", am "."!. Oktober
l^7"», N"ar es so weit, das: die vom Bildbaner Alois
^app angefertigte Büste in Telfs gegenüber dem (^ast
bof Vöiven feierliä" aufgestelll werden lonnte. >"doeb
baue de> an>!»!">ende Künstler be^üglic!" der Anfstelluug
auf die vorliegenden (5niw>i>n" ver>">,!"!e! und üellle die
"1 !5ib>. Kerb. 95U7,
1875. 6. 16W u. solgende.
"1 vidi ^"rl", 957».

A n n o d i >!,

Büste lediglieb in eine einsacke Nisebe, wodnreb das
")^erl beiser ;>,> (^elüii!^ lain. lNber die ^nlbnllnngs>
feierliebleilen nuirde im „Boten für ^ i r o l " l^7-"> beriebtet. V (^. ^brist fel"ildexe den Merlan! der ,veierliel>!eilen edenialls in einer un g!e>c!"en .^al>!e e> nl"ienenen
Broiebnre. »
"^on .!>nnold sind nnr ll"emgei! die Innstlnstoriieben
^eröffenlliel"nngen belannl. .->>> !>nnolds ,>renndeslreis zahlten belanntliel> die drei in Miineben lebenden
Tiroler Künstler ,vranz Dcfregger, Alois l.^abl und
Matthias ^ebmid. M i t diesen führte .>>nnold einen
eifrigen Briefwcebfel nnd verfolgte mil Ainmertfamleit die lünstlerifebe Arbeit der drei ^rennde. c^rst sein"
spät, l,^7l, fel"rieb der Diebter aus die Bitte Matthias
Selnuids hin eine Rezension über die vom .Künstler
in der Wiener (^emäldea>usstcllung im Wiener >tünstl erbau se ausgestellten Ölbilder.") Hier bewies er aucb,
daß er als Kritiker eine cbenfo feine nud gediegene
^praebe fübrte une als ^vriker. M i t der Verfasiilng
einer Sännid-Biographie, die er im „Alpcnland" 1^77
pilblizierte, löste er die größte prende und Dankbarkeit
des.Kunstmalers ans.")
,vür das Sel"affen -dermann >Zelnnids, dein Verfasser
des bekannten Tiroler Romans „Der .Kanzler von T i r o l " , brachte er ebenso großes Verständnis entgegen,
wie allen übrigen .derren, die ihn nm Anstüntte ans
allen Gebieten des Bibliothekswesen crsuebten. ,n"lr ibn
wählte er die speziellen Qnellen znr Gcfelnel^te des T i roler Bauernaufstandes bei Briren !52"> ans, dessen
Drama die .dauptsigur Bartlmä Dosser von Pilsen
batte."") /Vreilieli verwertete Scbmid den von .dnnold
zusammengetragenen Stosf, dock kam der Dickter nickt
^u einer geeigneten ,vassnng, n^odurck das Tbema niebt
^nr Verösfentliebnng kam.
Wenden nnr nns nlln dem dickteriscken Sckasfen
Himol"do zll. Vebendig llnd spielerisck ist der >3til, mit
dein er uns die grosien nnd kleinen Dinge der Natnr
im (^eist der Romantik vorträgt. Die lvriscken Gedickte und Sonette, zart und weick, sind von Sehnsncktsstimmnng angehauckt. A l s ein Beispiel, wie H u nold die >3pracke zn ineistern verstand, diene das nackstehende:
Das Sonett.
So sckwing ick mick ans dieser (5rde Grenzen
Von treuer Viebc dir ein B i l d zu maleu,
^ i n B i l d , das mit des VebenS Vnst und Analen
^n enng friseben Farben soll erglänzen.
Und sckmüeken nnll ick es mit Viederkrän^en,
Die nickt mit Sebimmer ird"scken Blüte prablen.
^ie iranlen Viebt ans deiner Sckönbeit Strahlen
I^rnin n"eln daraus cin Dnsl von tausend Ven^en.
Dn bist die ^onne, die die zane Blüie
"^"ie sie entkeimt des .»dimmels elv"gen ,vln>en
"^>.>n ibrer ,Knospe zartem ^cklosi einriegelt.
i7ie nnn, N"eil sie an solckem Vicki enlglübte,
Von deiner eig"nen Sckönheit zeigt die Spnren
llnd deiner ^eele Klarheit nnderspiegell.
52-72.
"1 vidi, 5el"t>, W ^ 1 2 Uriel 50.