Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.8

- S.10

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Amtsblatt der ^audcoh^uptftadt

das Wisiol"sche Haus in der Äcnsenmslraße und da5
Eckhaus Tillgasse Universität<5straße. Dankbar nahm
die Bevölkerung .^enntnie. von der ihr behördlicher
seits zugekommenen Erleichterung, f o r t a b >var der
Weg zum Postamt nur mehr zur Aufgabe reeoman
dierter Briefe erforderlich. I m Jahre M i t t lvurde
iiu Naume von Innsbruck die Zahl der Briefkästen
um einige erweitert; Wilten erhielt sogar ^wei 3tück.
I n den folgenden Jahren erfolgte auch die allmähliche
Einführung der Briefkästen in den übrigen Städten
und Gemeinden Tirols. I n Hall z. B . wurde 1870
der erste Briefkasten in der Oberstadt angebracht.
Begreiflicherweise handelt es sich bei diesen Briefkästen
um Systeme einfachster A r t . Bei der Entleerung
muhte der versperrbare Deckel aufgemacht und der
I n h a l t ausgehoben werden. Die so eingesammelten
Briefe wurden anfangs mit Handkarren zur Post ge
bracht, später traten eigene Postwägen in Tätigkeit.
M i t 1. A p r i l 1904 wurde die Aushebung der Brief
kästen genau geregelt. Sämtliche ini Stadtgebiet gele
genen wurden täglich sechsmal in zwei gesonderten
Sammelfahrten, entsprechend dem Anschluß an die

Briefposl führenden ^üge, entleert. Die Palelsani
melfahrten erfolgten zweimal täglich. M i t der M o
deruisierung der Sladt und dem Anwachsen ihrer Be
volkernng wuchs auch die Zahl der Briefkästen, ^ m
Jahre lNil) zählte man in Innsbruck 75 Sammel
tasten und zwei Einwurfstellen für Drucksachen. Heilte
hingegen verfügt die Stadt über l N» Kästen für Briefe
nnd über vier große Kästen für Drncksorten; letztere
sind an den besuchtesten Postämtern der ^tadt ange
bracht., Biernndachtzig der sympatischen gelben, der
sogenannten Dworschakkästen, sind "von gleichmäßiger
uud modernster A r t uud dienen dein eigentlichen Stadt
gebiet. Werden sie entleert, so hört man ein kurzes
Rasseln nnd Knacken. Der Boden weicht wie eine
Falltüre nnd die Briefschaften fallen in einen leder
nen Postsack, der sich m i t dem Abziehen vom Briefkasten von selbst wieder schließt, so daß der Postbote,
der ihn trägt, die Briefe nicht einmal zu sehen be
kommt. Die .Kästen in den Randgebieten hingegen
sind von verschiedenen Größen nnd tragen noch einen
Typ der (guten) alten Zeit.

von Dr. Karl

Innsbruck vor hundert Jahren
llugust 1850.
I. wird im „Boten" die Nützlichkeit der Wildbachuerbauung
am Höttinger Verge durch Baudirektor Link hervorgehoben, da beim vortägigen Hochgewitter mc,der der
ßallbach noch der Mühlbach Zu Mariahilf ausgetreten
seien.
— war die Grundentlastung im Stadtgebiet abgeschlossen.
Die meisten Häuser, sowie die Gründe im Saggen waren
nämlich mit Goldzinsen — 603 Zinse mit einem Ablösungswert von 6309 Gulden ^ belastet gewesen.
— erhält die philosophische Fakultät die Verständigung,
daft sie dem bekannten Historiker Univ.-Prof. Albert
Zager das Ehrendiplom eines Doktors ausfertigen dürfe.
6. tritt der abtretende große Bürgerausschust Zur letzten
Sitzung nor den Reuwahlen Zusammen. Dabei wird
dem scheidenen Bürgermeister Dr. v. Klebeisberg folgende Dankadresse überreicht:
„ s s hat die Stunde geschlagen, in welcher sich der Bürgerausschuft non Innsbruck von seinem verehrten Herrn
Bürgermeister trennen muß. Durch Zwölf Iahre haben
Sie, Herr Bürgermeister, in heiteren und trüben Tagen
alle Angelegenheiten der Stadt immer mit Sparsamkeit, Ordnung und Gerechtigkeit und mit jenem charakterfesten Pflichtgefühle geleitet, welches den echten
Ehrenmann auszeichnet. Unsere Stadt wurde in diesen
Iahren mit weiser Ökonomie und Zweckmäßigkeit vergrößert und verschönert. Das höchstschwierige Armenwesen konnte, ohne die Stsuerkraft Zu berühren, der
großen Aufgabe bisher geniigen. Die Sparkasse erfüll!
immer wachsend und in größter Ordnung ihre wohltäli
gen Wirkungen, sowohl für den ärmeren Arbeiter wie
auch für den fleißigen Geworbsmann. Die Kleinkinder»
wartanstalten und das Aruderhaus, die Schulen wie
die SchiesMtte förderten bestens ihre Zwecke, und alle
diese und andere Anstalten gediehen, Herr Bürgermeister, durch Ihre warme Leitung und erfreuen sich gleich«
mäftig ihrer tätigen Pflege. I n den Stunden der Ge-

fahr, des ßeuers oder Wassers waren Sie, Herr Bürgermeister, immer der erste aus der Bresche, leitend und
ordnend lind taten das Möglichste zur Abwendung des
Unglücks. Die Sehnsucht nach Freiheit des Geistes und
Selbständigkeit des gemeinen Wesens ist nun erwacht, und Ihrem hellen Verstande und Ihrer weisen
Mäßigung ist es bisher gelungen, die noch Zarte
pflanZe der Freiheit Zu pflegen und Ausartungen Zu
verhindern. And ungeachtet der vielen Leistungen und
der letzten sturmnollen Iahre, welche schwor die Stadtkasse drückten, gelang es Ihnen, den städtischen Haushalt aufrecht zu erhalten. Alles dies verdankt die Stadt
größtenteils Ihrer kraftvollen Leitung, Ihrem felsenfesten edlen Charakter. Es würde lins Zu weit führen,
wenn mir von Ihren erfolgreichen öffentlichen Sendungen als Abgeordneter, als Vertrauensmann und als
Vertreter der Stadt sprechen wollten, wodurch die Stadt
wie ihr Herr Bürgermeister gleichmäßig geehrt wurden.
Dafür empfangen Sie, Herr Bürgermeister, in der
Stunde der Trennung von dom gesamten Bürgorausschusse die aufrichtige Versicherung der höchsten Verehrung und des wärmsten Dankes mit der Bitte, daft
Sie auch künftig als Bürger Ihren wertvollen Beistand
den städtischen Anliegen gewähren mögen."
I n der Sitzung wurde woitors u. a. mitgeteilt, daß als
Ballgrund für ein neues Armenversorgungshaus 3000
Master des ßridmann"schen Grundes l<5at. Nr. 3^(i> in
der kohlsladl angekaufl morden seien.
7. finden die Wahlen Zum großen Bürgerausschuß im
1. Wahlkörper stall. Von 60 Wahlberechtiqlei! gaben -l-I
ihre Stimme ab. glieder gewählt! Kunsthändler ßranZ Unlelberger lmit
3« Stimmenj, Dr. Alphons v. Widmann lZZ!, Dr. 610"
mann l53!, Landesgerichlsrat Dr. u. Mebelsliorg <30l,
Apotheker Ios. «flacher l M , Dr. Verreiter l.24>, Han
delsmann Ios. Maljr l^3), Handelsm. ßriedr. Wilhelm
ll?3>, Handels,». Ios. Hosp l92!, Ios. Seewald I M , Dr.
med, S c h i l l e r > ! ^ , Buchhändler I o h , Schumacher ON-