Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.8

- S.7

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H.unnner 8

dcv

HennaljclinNverein milnnler ein ungutes
f
befchleicht, das Gefühl, daß ich il)in neben llieinem an
derell Pflegekinde, dem ^-erdinaildellm, nicht die gebül,
reude Anfmevtsaiukeit scheute. (5"s ist aber schon einmal
so, dasz die ^3orge der Eltern in erster Linie dein K i n
de gilt, das der Vetrennng ain »»eisten bedürftig ist.
lind dies war beim "verdinanDenm allerdings der
^ a l l ! Ohne >>eim stand es da, als ich im ^ahre !".»!«",
mm Vorstand gelvähll »vnrde. ""lll die schönen ^acl,en,
an denen es seine prende hatte, waren il>m genom
men, lagen geborgen, verborgen, da nnd dortlnn ver
flrent. l^"s ivar gelvis^ eine vordringliche Aufgabe, darin
einen Wandel vorzubereiten. x^m Vergleich mm ^-er
dinandenni erfreute sich der Heimalschnhverein im
merhin insofern eines gesicherteren Daseins, als die
Heimatschntzidee dank der in den vier Jahrzehnten
seines Bestandes geleisteten Werbetätigkeit — insbe
sondere den Herrn Kommerzialrat Zimmeter darf ich
hier nennen — Gemeingut weitester kreise geivorden

"st-

(5s erübrigt mir nnn noch, "dem F e r d i n a n de u !!I ;u danteu, das all der Veranstaltnng der heutigen ^feier entscheidend beteiligt ist und mich durch
die Verleihung der iHhrenmitgliedschaft ausgezeichnet
hat. Ich will dahingestellt sein lassen, ob mir diese
Ehrnng, zn Recht zukommt. Es mögen wohl vier
Jahrzehnte sein, seit ich dem Ferdinandeum als M i t
glied angehöre. Darin liegt aber kein Verdienst. Tie
Stelle des Vorstandes bekleide ich erst seit dreieinhalb
Jahren. Es ist richtig, in diese Zeit fällt der nun
glücklich vollendete Wiederaufbau des Museumsge
bäud es.
Das entscheidende Verdienst daran gebührt aber den
Stellen, die die nötigen Mittel beigestellt haben, namentlich dem Lande Tirol und der Stadt Innsbruck, auch dem
Uunde und nicht zuletzt der Sparkasse. <5s gebührt ferner
allen, die an den Wiederaufbauarbeiten unmittelbar, sei
es leitend, sei es werktätig schaffend, beteiligt waren. Meine
Mitwirkung war naturgemäß eine solche gewissermaßen am
Rande. Sie hat mir uie! ßreude gemacht. Darin, daft das
Werk, wie ich glaube, gelungen ist, sehe ich den schönsten
Lohn, der mir Zuteil werden konnte. Heute steht das M u seum wieder da als ein schmucker Aau im neuen Kleide,

vielfach uerbessert, zweckmäßiger ausgestaltet und bereichert
durch de» schönen Saal, in dem wir lins befinden" heute
auch noch belebt durch eine Ausstellung, die allgemein als ein
einmaliges Ereignis gewerlet miro lind auf jeden Nesucher
einen überwältigenden ciindruck macht, überwältigend durch
die Hülle i,„ft hie Bedeutung der zu einer Geslünlscholi
vereinigten Kunstwerke, überwältigend aber iwr allem darin,
daft sie zeigt, was in Tirol im ausgedehnte» Mittelalter
in einem zeillich lind örtlich eng begrenzten )vaum geschasse» wurde, eine Leistung, die zu rückhaltloser Bewunderung
herausfordert. Dank den Leihgaben, die den» ßerdinandeum gewisfermaften als patenangebinde 3»r Wiedergeburt
alis fern lind nah in reichstem Mafte zukamen, strahlt die
flusstellung weithin über die Grenzen des Landes hinaus
einen Glanz aus, von dem ein Schimmer auch dann zurückbleiben wird, wenn die Leihgaben wieder an die gewohnten Orte zurückgekehrt sind, einen Glanz, der dem §erdinandeum einen uornehmen Rang unter seinen Schwesteranstalten sichert.

Zusammenfassend lassen 2ie mich zum Schlüsse
noch folgendes sagen: M i r find in meinem langen
Leben nnd in einer langen beruflichen Laufbahn Erfolge uud Ehrungen zuteil geworden, die weit über
das hinausgehen, was nur an der Wiege gesungen
wnrde, weit über das, was selbst ill kühnsten Träumen ich mir hätte einbilden können. Vielfach berichten
sie auf Zufälligkeiten, ans ^fügungen, die ich nur dem
Walten eines gütigen (Geschickes znschreiben, für die
ich nur zutiefst dankbar sein kann. Was ich mir selbst
als Verdienst zuschreiben kann, tritt weit dahinter zurück. Ich erblicke auch nicht in den mir zugefallenen
Ämtern und Würden, ill den mir gewordenen Auszeichnungen den eigentlichen, wertvollsten Erfolg
meines Lebens. Das höchste Glück, das mir zuteil
wurde, sehe ich vielmehr darin, daß ili allen Kreiseil,
ill die ich hineingestellt wurde, mir ein reiches M a ß
von Vertrauen, voll Sympathie, von freundschaftlicher
Zuneiguug, uvll dauernder
Auhäuglichteit
und
frenndl icher Erinnerung entgegengebracht wurde.
Auch i n der heutigen Feier darf ich einen neuen Beweis dieses Vertrauens, dieser Nchtnng, dieser S y m pathie erblicken uud gerade darum und dafür sage ich
I h n e n Dank ans tiefster Seele und voll ganzem Herzen.

Innsbnlckmnstudiertmit Stipendium iu Amerika
I m Herbst 194« wurden die Schüler und Schülerinnen
der ?. Miltelschlilklassen Österreichs daoon verständigt, daft
sie sich an einem Preisausschreiben in englischer Sprache
beteilige» kö»»en, oo» welchem das Unterrichtsministerium
die Mittelschule» über den Landesfchulrat in Kenntnis ge
seht hatte, (fusabeth t) o h e n a u e r, lgebore» 19Z5? in
Innsbruck!, Schüleri» der ?.b Klaffe dos ^lindesrealgijin
nasiums für Mädchen, beteiligte sich als einzige 3nns
bruckerin. Insgesamt nahmen über 4000 Bewerber lion Id?
österreichischen Mittelschulen an dem Preisausschreiben teil.
Zur Feststellung der sigming muftten alle Bewerber einen,
Nufsah über das Thema „Die Welt, wie wir sie lins wün
schen" in englischer Sprache einreichen. Zehn Arbeiten
wurden in die engere Auswahl gezogen, darunter die von
6. 5). Zwei prüfungsflellon lInnsbruck" Wien, Unterrichts"
Ministerium) prüften die Interessent!!, sorgfältig und sie
erfüllte die notwendigen Anforderungen. Die zwei ersten
preise, ein Klug »ach New M r k , »erblinden mit sechswö

chigem klufenthalt, wurden den beiden allsten Teilnehmern
zuerkannt. M r . t)arold C. h o w l a n d, ein Vertreter des
amerikanischen Lrziehungsmesens in Österreich, machte c>. l,?.
aufmerksam, sich um eines der uier Stipendien — ein Jahr
ssinerika — welche uom klnierikanischen l""i(."Il,l ^ i - v i c r
l
/X. I"". ^,) vergeben werden, zu bewerben. 3m Mai
1949 erhielt L. l). den Bescheid, daft sie für ei» Stipendium
des ^ . I". 5. für das Schuljahr 1949 50 an das Internat
der V^05tovcr 5c!,(X)I in /^iäctlV"I-n>>">,", ( cnnccticlit, ausge»
mahlt wurde. 6. 5). muftte fich mehreren eingehenden An»
lersuchllngen in Innsbruck und Salzburg unterziehe», wo
sie auch das amerikanifche Nisum bekam.
Mn 29. Mlguft 1949 kam der Tag der klbreife- die 5ahrt
Iinisbruck rückgelegt, von da machte 6. l). die Überfahrt mit dem ,,Ma«
rine>Tiger", einem hübschen, modernen Schiff über Sollt»
hampton nach Rem U,ork. Das Schiff war hauptsächlich für
Studenten- es hatte 584 paffagiere an v o r d , dauon 400