Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1935

/ Nr.7

- S.10

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1935_Amtsblatt_07
Ausgaben dieses Jahres – 1935
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Amtsblatt Nr. 8
23. und 24. Februar gezeigt. Mehrere Schülerinnen erwarben sich
das österreichische Iugendsportabzeichen. Am 23. und 24. März
wurde ein Skiausflug ins Fotschertal mit Nächtigung in der
Alpenvereins-Iugendherberge und Abfahrt vom Roten Kogel
unternommen.
Durch den Besuch des städtischen Hallenbades ist den Schülerinnen Gelegenheit geboten, sich im Schwimmen zu vervollkommnen.
4. Reifeprüfungen:
I m abgelaufenen Schuljahre fanden Reifeprüfungen zu folgenden Terminen statt:
2) I m Herbst 1934 (27. September und 2. Oktober) unter dem
Vorfitze des Herrn Landesschulinfpektors Hofrat Engelbert
Auckenthaler.
b) I m Sommer 1935 (schriftliche Prüfung: 13. bis 16. Mai.
mündliche Prüfung unter dem Vorsitze des Direktors des Bundesgymnasiums und Realgymnasiums in Innsbruck, Hofrat Doktor Manfred Mumelter: 12. bis 14. Juni). Von den 27 zur Prüfung zugelassenen Schülerinnen wurden 11 für reif mit Auszeichnung und 11 für reif erklärt. 2 Prüflinge wurden auf den Herbsttermin und 2 auf den Februartermin Zurückgestellt, 1 Schülerin
erkrankte vor Beginn der schriftlichen Prüfung. Ein Zeugnis der
Reife mit A u s z e i c h n u n g erhielten: Dörner Irmtraud, Hotter Sieglinde, Ianstein Dorothea, Kette Irmingard, Paulin Margarethe, Pfanner Gertrud, Pustet Edith, Raistmayr Hedwig. Roff
Liselotte, Traut Elfriede, Vukmanovic Marie.
Der Volksbildungsreferent des Bürgermeisters der Stadt Wien
beschloß unter der Devise „Wiener Bildungswerk" in der Zeit
vom 9. Juni bis 7. Juli d. I . Maturanten zu einem achttägigen
Aufenthalte nach Wien einzuladen und diesen Besuch weitgehend st
zu erleichtern. Es meldeten sich hiezu 19 Abiturientinnen, die
unter der Führung der Turnlehrerin Luise Geißler am 17. Juni
die Reise nach Wien angetreten haben.
5. Stipendienwefen:
I m Mai wurden an zwei brave bedürftige Schülerinnen (Hahn
Helga, II.b-KIasfe, und Gheri Hermine, V I . Klasse) Tiroler
Landesstipendien im Gesamtbeträge von 100 8 verteilt. Die Schülerin der II.a-KIasse Augustina Oelz erhielt ein Michael von
Zollerfches Konvikthandstipendium, jährlich 630 8, bis zur ordnungsmäßigen Vollendung der Studien.
6. Schüleroorstellungen im Stadttheater und Generalproben der
Musikoereinsaufführungen im Stadtfaal:
a) Bei den vier Schülervorstellungen im Stadttheater („Don
Carlos" von Schiller am 14. November 1934, „Der böse Geist
Lumpazivagabundus" von Nestroy am 16. und 23. Jänner 1935.
„König Lear" von Shakespeare am 6. Februar 1935, „Wilhelm
Teil" von Schiller am 24. April 1935) war stets eine große Zahl
von Schülerinnen anwesend.
d) Auf Grund eines Einvernehmens zwischen dem Landesschulrate für Tirol und dem Innsbrucker Musikvereine als ältestem
Träger der musikalischen Kulwr der Landeshauptstadt wurden
im abgelaufenen Schuljahre die Generalproben zu den großen
Symphonie- und Chorkonzerten den Schülerinnen um den Preis
von 30 ^ zugänglich gemacht. Die erste Generalprobe fand am
17. Jänner, die letzte am 13. Juni 1935 statt.
7. Berechtigungen der Abfoloentinnen des MädchenRealgymnasiums:
1. Direktion und Lehrkörper erblicken ihre Aufgabe nicht nur
darin, die Anstalt stets weiter auszubauen und den Schülerinnen
die besten Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten, sie sind auch jederzeit bereit, sie auf ihrem weiteren Lebensweg mit Rat und Tat
zu begleiten, bis sie ihr selbstgewähltes Ziel erreicht haben. Darum ist die Anstalt an allen Berechtigungen interessiert, die mit
dem weiteren Studium verbunden sind.
2. Das Reifezeugnis des Mädchen-Realgymnasiums hat überall,
vor allem bei der Anstellung im Bundes-, Landes- oder Gemeindedienst, wo ein solches zur Bedingung gemacht ist, dieselbe Gültigkeit, wie die Reifezeugnisse der anderen Mittelschulen.

3. Das Reifezeugnis des Mädchen-Realgymnasiums berechtigt:
a) Zum Studium an der U n i v e r s i t ä t , und zwar als ordentliche Hörerin der Philosophie. Wenn als Fächer die klassischen
Sprachen, wenn Philosophie oder Geschichte gewählt werden, so
ist eine an der Hochschule selbst abzulegende Nachtragsprüfung
aus der griechischen Sprache nötig. Zum Studium an den zwei
anderen weltlichen Fakultäten.
d) Soweit das Reifezeugnis eines Realgymnasiums zum Studium an der T e c h n i s c h e n Hochschule berechtigt, ist dies
auch mit dem Reifezeugnis des Mädchen-Realgymnasiums der
Fall.
e) Zum Studium an allen anderen Hochschulen (Akademie der
bildenden Künste, Singakademie, Konsularakademie, Hochschule
für Bodenkultur, Hochschule für Welthandel usw.), soweit die
Reifezeugnisse der anderen Mittelschulen die Berechtigung bieten.
8. Lehrbesichtigungen, bzw. Lehrausfliige im Schuljahre 1934/35:
12. Jänner: Wanderung nach Thaur, Besichtigung von sechs
Weihnachtskrippen.
18. Mai: Wanderung durch die Altstadt, Besichtigung alter
Bürgerhäuser.
25. Mai: Radausflug nach Volders, Besichtigung des Schlosses
Friedberg unter persönlicher Führung des Grafen Dr. Hans
Trapp.
1. bis 4. Juli: Besuch der Tierausstellung im Großen Stadtsaal und des Museums Ferdinandeum.
9. Gesundheitszustand und körperliche Ertüchtigung:
Die Neberwachung des Gesundheitszustandes oblag dem Schularzt, städt. Oberphysikatsrat i. R. und Medizinalrat Dr. Viktor
Tschamler. Die Reihenuntersuchungen fanden wie in den Vorjahren in der Regel am Montag von V24 bis 5 Uhr im Arztzimmer der Anstalt statt. An denselben nahmen die Turnlehrerinnen
abwechselnd teil.
Die Begutachtungen wegen Befreiung einzelner Schülerinnen
vom Turnen und den Iugendspielen wurden bald nach Beginn
des Schuljahres vorgenommen. Diesbezüglich wurden entweder
Befreiungen oder Erleichterungen für kürzere oder längere Dauer
bewilligt. Die Befreiungsgesuche vom pflichtmäßigen Turnen,
Freiluftnachmittag, Handarbeiten, geometrischen und Freihandzeichnen wurden im Sinne des Erlasses des Bundesministeriums für
Unterricht vom 31. Mai 1932. ZI. 9719, behandelt.
Hinsichtlich der ansteckenden Krankheiten verlief das Schuljahr
etwas weniger günstig als in den Vorjahren. Der große Stand
von Grippeerkrankungen in der Zeit vom 27. Februar bis
25. März berührte auch unsere Schule. I m ganzen waren rund
200 Schülerinnen wegen Grippe, 2 wegen Scharlach und 1 wegen
Diphtherie länger krank. Außerdem mußten 4 Schülerinnen wegen verschiedener Krankheiten ansteckender Art in der Familie
oder im Wohnhaus für kürzere Zeit kontumaziert werden.
IN. Uebersicht über die Geldleistungen der Schülerinnen
Schuljahre 1934/35:

im

Schulgeblihren:
Art der Leistung

15.794.—
2.332.10

1.187.25
803.—
8.—

2.332.40
1.578.90
216.—

1. Schulgeld
2. Lehrmittelbeiträge
3. Beiträge für körperliche
Erziehung
1.145.15
4. Regiebeiträge
775.90
5. Aufnahmetaxen
208.—
6. Nachträge aus dem 2. Halbjahr des vorigen Schuljahres
bzw. des 1. Halbjahres des
laufenden Schuljahres
16.—
Summe der Zahlungen

Summe

1. Halbjahr
2. Halbjahr
Schilling
7.759.—
8.035.—
1.145.15
1.187.25

11.049.20

16.—
11.220.50

22.269.70