Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.11

- S.37

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INNSB

Bewahren und Erneuern:
Innsbruck im Spannungsfeld
Auf Schritt und Tritt - in der Innenstadt wie an der Peripherie - sind in Innsbruck architektonische Kostbarkeiten zu finden. Innsbruck im Schnittpunkt
uralter Handelswege zwischen Nord und Süd, West und Ost war zu allen Zeiten eine Stadt der Begegnung und vor allem mehrere Jahrhunderte lang Residenzstadt. Diese glanzvolle Zeit gibt Innsbruck auch heute noch ihre Prägung in architektonischer wie kultureller Hinsicht.
Der Innsbrucker Stadtführung ist daher die Erhaltung, die Pflege und vor allem die Revitalisierung all dieser historischen Juwele ein großes Anliegen. Eine Ära und die Menschen, die sie mitbestimmen, werden auch daran gemessen werden, wie sie mit den wertvollen Denkmälern und den Traditionen
aus vergangenen Epochen umgehen.
Die Wertschätzung der Werke und Leistungen der Vergangenheit ist gleich-

stadt tun neue Akzente in Übereinstimmung mit dem Denkmalamt und dem
städtischen Referat für Stadtkern- und
Ortsbildschutz gut. Innsbruck hat es
sich in den letzten Jahren zur Pflicht gemacht, für alle Projekte - und es sind deren viele - Wettbewerbe auszuschreiben, und zwar nicht nur für die Schublade, sondern für deren ernsthafte Umsetzung. Auch immer mehr private Bauherren schließen sich erfreulicherweise
im Sinne des Innsbrucker Stadtbildes
dieser „Übung" an. (WW)

kultureller Tradition. Schützen und Musikkapellen und die vielen anderen Traditionsvereine sind aus dem Leben der
Tiroler Landeshauptstadt nicht wegzudenken. Innsbruck ist zu einem international anerkannten Zentrum der Alten
Musik geworden. Die Innsbrucker Festwochen bringen
die Werke und die Instrumente der Renaissancezeit
den Menschen von heute
näher.
Auch z. B. der Alpenzoo, die vielen
Ausflugsziele, die alten
Gasthäuser und Geschäfte sind ebenso
wie Bäume und Wiesen ein Teil der Stadt.
Bäume sollten nach
Möglichkeit bei der Bewahren und Erneuern: Das neue Rathaus ist ein akPlanung für neue Pro- tuelles Beispiel, bei dem alte Bausubstanz mit moderner
Architektur verbunden wird. Im Bild Bürgermeister Dr.
jekte geschont wer- Herwig van Staa mit dem Pariser Stararchitekten Domiden, allerdings sollten nique Perrault am Dach des Neubaus, von wo aus die
Bäume nicht mit Men- Stadt aus einer ganz neuen Perspektive betrachtet werZahlreiche Mariahilf-Bilder schmücken die Fassaden
den kann. Aber auch von unten gibt das neue Rathaus
schenleben
gleichge- mit der Rathaus-Galerie und dem Hotel der Innenstadt
von Innsbrucker Häusern und geben Zeugnis von
der Mutter-Gottes-Verehrung. Die Familie Penz hatsetzt werden. Sie kön- ein neues Flair.
(Foto: Die Fotografen)
kürzlich ein von Hans Dick gemaltes Mariahilf-Bild nen ersetzt werden,
an der Fassade ihres Hotels am Marktgraben anEin interessantes Beispiel ist auch die SoWi-Fakultät der
bringen lassen.
(Foto: W. Weger) wenn die Verwirkli- Universität Innsbruck mit dem Management-Center und
chung eines wichtigen vis-à-vis das historische Gebäude der Alten Universität
Projektes
sonst nicht mög- (Theologische Fakultät), das parallel zum Universitätszeitig die Voraussetzung, dass auch
lich
ist.
Daher
der Grundsatz Neubau prachtvoll generalsaniert wurde.
das zeitgenössische Wirken verstan(Foto: W. Weger)
in Innsbruck: Für jeden geden und akzeptiert werden kann.
fällten Baum werden zehn
Bürgermeister Dr. Herwig van Staa:
neue gepflanzt.
„Wir sind es unseren Vorfahren, den
derzeit lebenden Bürgerinnen und Bürgern, aber auch unseren Nachkommen
schuldig, dass wir höchst sensibel mit
den Überlieferungen und den Werten
der Vergangenheit umgehen. Allerdings kann es nicht sein, dass nur das
Alte und Bestehende gut ist, ebenso
wie auch nicht alles Neue kritiklos angenommen werden darf."
Innsbruck ist auch eine Stadt mit viel

Städte dürfen eben nicht
nur vom Ruhm der Vergangenheit leben. Wie überall
kommt es auch hier auf das
richtige Maß zwischen Bewahren und Erneuern an.
Das Erneuern sollte sich
nicht nur auf die Stadtteile in
der Peripherie beziehen.
Auch der Innenstadt und Alt-

INNSBRUCK INI ORMIERT - NOVEMBER 2001

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