Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.11

- S.30

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Trugen Ötzi-Damen Lippenstift?
Gezeigt wird die Ausstellung
im Naturmuseum in der Bindergasse, einem Museum, dessen
drei Stockwerke (auch ohne
Sonderausstellung) einen Besuch wert sind. Die Sonderausstellung des Südtiroler Archäologiemuseums trägt den Titel
„ S e e s i c h t , v e r b a u t - Leben
im P f a h l b a u d o r f A r b o n Bleiche 3 vor 5400 J a h r e n "
und lässt Handel, Handwerk,
Landwirtschaft und Lifestyle zu
Ötzis Zeiten lebendig werden.
Nachweise über Haus und
Hof des Mannes aus dem Eis
fehlen bislang, weshalb sich die
Funde aus dem steinzeitlichen
„Pompeji der Ostschweiz" wie
ein Puzzleteil an den Fund-Komplex des Mannes aus dem Eis fügen und so auch diesen Aspekt
seines Lebens lebendig werden
lassen. Ötzis Zeitgenossen lebten vom Ackerbau und Viehzucht, wenn auch die Jagd und
die Sammeltätigkeit noch von
großer Bedeutung waren.
Anhand von verkohlten Nahrungskrusten in Keramiktöpfen
lassen sich 5400 Jahre alte Re. " | itc M ;ki instruieren. Rezepturen können auch von der Aus-

Den Mann v o m H a u s l a b j o c h , den Ötzi, haben s c h o n viele
Innsbrucker/innen auf einem ihrer Bozen-Ausflüge besucht.
Jetzt bietet das A r c h ä o l o g i e - M u s e u m eine A u s s t e l l u n g an,
die s p a n n e n d e Einzelheiten aus der Ötzi-Zeit erzählt.
Stellung mit nach Hause genommen werden. Jedes Haus
hatte eine eigene Feuerstelle.
Pro Haushalt fanden sich mehrere unterschiedlich große
Kochtöpfe aus Keramik, Holzschöpfer, Löffel sowie eine steinerne Handmühle und mit Feuersteinklingen geschnitzte Tassen aus Ahornholz. Alle Bewohner, Damen, Herren und
Kinder, der Seeufersiedlung trugen Schmuck: Steinperlen,
Zahnanhänger, Kettenschieber
aus Perlmutter, Knochenanhänger und durchlochte Geweihplättchen. Zu den Fundstücken
gehören auch Kämme aus
Schneeball-Zweigchen und 38
Rötel-Fragmente, welche sicher
auch als Lippenstift verwendet
wurden. Die Funde zeigen aber
auch, dass Handel mit halb Europa stattgefunden
haben
muss, man lebte also nicht isoliert vom Rest der Welt.
Vor genau 5370 Jahren wurde die „Seeufersiedlung Arbon-

Erfahrungsaustausch unter Frauen
Zu einem ersten Informationsaustausch über die Tätigkeiten der
Frauenreferate in Innsbruck und Bozen trafen einander Vizebürgermeisterin Hilde Zach (Bildmitte), die Leiterin des Innsbrucker
Frauenreferates, Mag. Barbara Hutter (im Bild links), und die Bozner
Stadträtinnen Ingeborg Bauer-Polo (rechts) und Mimma BattistiBonelli am 8. Oktober im Bozner Rathaus. Die Kommission für
Chancengleichheit, Projekte für Sicherheit, Zeitpolitik, kultureller
Austausch etc. waren die Themen, die angesprochen wurden. Besichtigt wurden der neue Bozner Frauenschalter und das Projekt
„Schulstraße", das Kindern einen sicheren Schulweg ermöglichen
soll. Zach traf auch mit dem Bozner Bürgermeister Giovanni Salghetti Drioli und Vizebürgermeister Elmar Pichler-Rolle zusammen.

XVIII

Bleiche 3" ein Opfer der Flammen. Nach der Brandkatastrophe bedeckten mächtige Sandschichten die Ruinen und Funde der steinzeitlichen Siedlung.
In den Jahren 1993-1995 führte das Amt für Archäologie des
Kantons Thurgau umfangreiche
Ausgrabungen in dieser Pfahlbausiedlung durch. Da die Fundschicht ständig im Grundwasserbereich lag, haben sich organische Reste hervorragend erhalten. So sind neben den über
3000 Bauhölzern auch Beilholme, Messergriffe, Fischknochen
sowie unzählige Samen und
Früchte erhalten geblieben.
Die Ausstellung zeigt hochinteressante archäologische Fun-

de aus der „Siedlung ArbonBleiche 3" im Kanton Thurgau.
Zu den spektakulärsten Funden
gehören u.a. das älteste Joch
der Welt aus Ahornholz, ein vollständig erhaltener Korb, ein Angelhaken mit dazugehöriger Leine aus Lindenbast, der Kaugummi und der Lippenstift eines Pfahlbau-Teenagers sowie ein Dolch
à la Ötzi. Die Sonderausstellung
über die Seeufersiedlung bleibt
bis zum 3. Februar 2002 im Naturmuseum zugänglich.
Ö f f n u n g s z e i t e n : Dienstag
bis S o n n t a g , von 10.00 Uhr
b i s 18.00 Uhr ( l e t z t e r Einlass 17.30 Uhr). I n f o r m a t i o nen und V o r m e r k u n g e n :
Südtiroler Archäologiemus e u m , M u s e u m s t r a ß e 43,
39100
Bozen,
Telefon:
0039/ 0471/982098;
E-mail: museum@iceman.it;
Internet: w w w . i c e m a n . i t

16. Alpenländische
Landwirtschaftsschau
„Unsere Bauern decken
den Tisch: vielfältig, gut und
gesund": soweit das Motto
der 17. Alpenländischen
Landwirtschaftsschau „Agrialp", welche vom 2. bis zum 5.
November im Bozner Messegelände stattfindet.
Vielfältig gestaltet sich auch
das Angebot der „Agrialp". Die
Produktpalette der über 250
Aussteller der „Agrialp" umfasst wieder alle wichtigen Bereiche der Landwirtschaft: Maschinen, Geräte und Hilfsmittel
für die Ernte, für den Pflanzenschütz und zur Bodenpflege,
Zugmaschinen und Transportgeräte, Stallbau und -einrichtungen, Futtermittel, Kellereizubehör, Baumschulen und
Neuanlagen, Sicherheit:; und
Arbeitsbekleidung usw.
Die wichtigsten Verbände
und Organisationen des Südtiroler Landwirtschaftssektors
(vom Bauernbund bis zum Assessorat für Landwirtschaft)
haben in Zusammenarbeit mit
Messe Bozen ein umfangreiches Rahmenprogramm für
„Agrialp" erarbeitet. Eine der

Hauptattraktionen wird die Aktionsbühne sein, auf der heuer
z.B. eine Alpkäseverkostung
stattfinden wird. Wie es sich
für eine ordentliche Landwirtschaftsschau gehört, wird es
auch einen Bauernmarkt geben, an dem heuer erstmals
auch die Kastanienbauern teilnehmen werden, während
Senner aus dem In- und Ausland beim Sennertreffen Erfahrungen austauschen können.
Zu sehen sein wird auch der
Auftritt der Berufsschulen und
der „Treffpunkt Jagd und Fischerei".
Die Produktion von Lebensmitteln steht heuer im Mittelpunkt des traditionellen Fotowettbewerbs anlässlich „Agrialp 2001 ". Organisiert wird dieser Bewerb von Messe Bozen,
Tagblatt Dolomiten, Südtiroler
Bauernbund und Foto Forum.
Zu gewinnen gibt es drei Reisen. Die Prämierung der drei
Siegerfotos und die Ausstellung der 50 besten Arbeiten erf o l g n i im Rahmen der Agrialp.

„Agrialp" ist täglich von 9 bis
18 Uhr geöffnet.

INNSBRUCK INFORMIERT-SERVICEBEILAGE- NOVEMBER 2001